Yoga
De Yoga (Sanskrit: योग, yoga m., zo yuj- „aspanne, aajoche, igschirre“) isch aini vo de sechs klassische System i de indische Philosophii. De Patañjali het as erste i siim Yogasutra de Yoga systematisch dargstellt und beinhaltet ethischi Grundsätz, Körper- und Ooteüebige, Zruggbinde vo de Gidanke und Meditation. Im Weste werd under Yoga maist nume de Hatha Yoga gmaint, wo us Körperhaltige und Ooteüebige bistoot und werd dromm vo villne as Sportart oder Wellness bitribe, ooni oder nu mit gringem spirituellem Kontegscht. Zudem findet de Yoga au immer mee Aawendig i Therapie. E Maa, wo regelmässig und ernsthaft Yoga macht, werd Yogi oder Yogin (skt. yogī) gnennt und e Frau Yogini (skt. yoginī).
Gschicht
[ändere | Quälltäxt bearbeite]D Ursprüng vom Yoga liged im Dunkle. Aahand vo bildliche Darstellige uf Fundobjekt vo de Industalkultur werd agnoo, as d Wurzle vom Yoga vorarisch sind. I aaltindische Schrifte tauchet Zügnis öber de Yoga scho früe uuf, so i de Upanischade, im indische Nationalepos Mahabharata (6.Jh.v. Chr.) oder i de Bhagavadgita.
De klassischi Yoga isch zerschmol vom Patañjali (2./4.Jh.n. Chr.) im Yogasutra bischribe wore und isch denn scho früe vo verschidnige Autore kommentiert wore.
De Yoga isch im 19. Jh. im Weste bikannt wore, het aber nu süüferli Fuess gfasst. Erst ab de sibezger Joore vom 20. Jh. het sich de Yoga afange mee uusbraite. Hüt erlebt er en regelrechte Boom.
Yogaforme
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Astanga Yoga
[ändere | Quälltäxt bearbeite]De Astanga Yoga (skt. aṣṭāṅgayoga „Achtglidrige Yoga“) isch im Yogasutra vom Patañjali erchlärt und bistoot us acht Schritt:
- Moralischi Üebige
- 1) Yama (skt. यम, yama „Selbstkontrolle“): 5 ethischi Grundsätz: Gwaltlosigkait, Wooret, Eerlichkait, Enthaltsamkait und Bsitzlosigkait. Si helfet em Yogi s Gwüsse rainige und stärched de Charakter.
- 2) Niyama (skt. नियम, niyama „Regle, Iischränkig“): 5 Diszipliine: Rainhait, Zfridehait, Askeese, Aigestudium, Hiigoob a Gott. Si stärched d Selbsterkenntnis, d Moraal und Diszipliin vom Yogi.
- Körperüebige
- 3) Asana (skt. आसन, āsana „Sitz“): Körperstelige förderet d Konzentration und gaistigi Flexibilität, stärched d Gsundhait und d Widerstandschraft vom Yogi.
- 4) Pranayama (प्राणायाम, prāṇāyāma „Ooteregelig“): Ooteüebige rainiget und harmonisieret d Energije im Körper und förderet d Konzentration
- 5) Pratyahara (skt. प्रत्याहार, pratyāhāra „Entwönig“): s Zruggbinde vom Gaist het d Folg, as de Gidankefluss rüebiger werd.
- Gaistigi Üebige
- 6) Dharana (skt. धारणा, dhāraṇā): Konzentration dient um de Gedankegang völlig zum Stillstoo bringe und förderet s Loosloo vo Aahaftige.
- 7) Dhyana (skt. ध्यान, dhyāna „Meditation“): Meditation, Versenkig. De Gaist isch nu endgültig rüebig und Fride und Uusglichehait weret gfestigt.
- 8) Samadhi (skt. समाधि, samādhi „Sammlig, Versenkig“) bidüütet Erchenntnis und Bifraiijig.
Raja Yoga
[ändere | Quälltäxt bearbeite]De Raja Yoga (skt. राजयोग, rājayoga „Königliche Yoga“) folgt allne Schritt vom Astanga Yoga, lait aber mee Wert uf Gedankekontrolle, Zruggzüche vom Gaist und Meditation.
Bhakti Yoga
[ändere | Quälltäxt bearbeite]De Bhakti Yoga (skt. भक्ति योग, bhakti yoga „Yoga vo de Hiigoob“) werd i de Bhagavadgita uusfüerli bischribe. S Ziil isch as de Yogi sini Gidanke ständig uf Gott richtet. Zu de Praxis ghört s Singe vo Mantre und vo religiööse Lieder und s Tanze zu Eere vo Gott. De Bhakti Yoga wert intensiv vo de Hare Krishna uusgüebt.
Jñana Yoga
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Im Jñana Yoga (skt. ज्ञानयोग, jñānayoga „Erchenntnisyoga“) werd de Gaist träniert dör s Studium vo hailige und philosophische Schrifte. S Ziil isch nöd en Aasammlig vo möglichst vill Wösse sonder s werd d Fääigkait vom Underschaide und s Erchenne vo de Wooret aagstrebt.
Hatha Yoga
[ändere | Quälltäxt bearbeite]De Hatha Yoga (skt. हठ योग, haṭha yoga „Chraft Yoga“) isch d Aarbet mitem Körper und em Oote, wo mit Asanas (Körperstellige), Pranayama (Ooteregelig) und anderne Technike schafft. Er isch im 9. Jh.n. Chr. vom Matsyendra und sim Schüeler Goraksha entwickelt wore, indem si de klassischi Yoga mit tantrische Methoode verbunde hend. Im Gegesatz zu de ältere Philosophie vom Hinduismus vernaint de Hatha Yoga de Körper nümm, sondern bruucht en wie de Tantra as Werchzüüg för Erlöösig. As erste het de Svatamarama (14.Jh.) verschidnigi Asanas bischribe. Noch de Öberliferig gits 8'400'000 Asana, wo de Gott Shiva för all Arte vo Lebewese ersune het. Aber nu 84 weret as gaignet för de Mentsch bitrachtet und nu 32 saiet effizient. Hütt weret öber hundert Asanas underrichtet, de B.K.S. Iyengar erchlärt i siim Buech 200 Asanas.
Kundalini Yoga
[ändere | Quälltäxt bearbeite]De Kundalini Yoga (skt. कुण्डलिनी योग, kuṇḍalinī yoga „Yoga vo de Schlangechraft“) stoot nööch zum Tantra und siis Ziil isch s Uufwecke vo de Kundalini oder Schlangechraft. De Kundalini Yoga schafft miteme subtile Astralkörper, wo under anderem us sibe Hoptenergizentre oder Chakre bistoot und merere Energiikanäl. Do die Yogarichtig vill mit Symbol und Mantre schafft, isch e profundi Kenntnis vom Hinduismus wichtig. Die Yogaform schafft mit bsundrige Körperrainigunge, Ootereglig, Mantra, Mudra, Asana und Meditation.
Purna Yoga
[ändere | Quälltäxt bearbeite]De Purna Yoga (skt. pūrṇayoga „Volle Yoga“) oder „Integrale Yoga“ werd nöd d Weltflucht sondern d Iibindig vom Yoga is Alltagslebe gförderet. De Uusdruck Integrale Yoga isch unabhängig sowoll vom Sri Aurobindo wie vom vom Swami Sivananda gschaffe wore. De Integral Yoga isch e Noischöpfig usem Aafang vom 20. Joorhundert und het Bistandtail us de westliche Kultur iibaut.
De Sri Aurobindo ninnt d Bhagavadgita as Grundlaag för sin Integrale Yoga. De Yogi söll mit Hiigoob sini Uufgoobe und Werch, Wort und Gidanke em Brahman (s Absoluti Aini) widme. Statt Bifraijig vom Körper söll de Yogi s Göttliche dör Meditation und Konzentration abehole und integriere, demit er sich und d Menschhait positiv witterentwicklet. De Hatha Yoga spillt bim Aurobindo kai Role.
De Swami Sivananda het di verschidnige Yogarichtige kombiniert: De Yogi söll zerscht mit Hatha und Kundalini Yoga sini Praxis afange und denn zum Raja Yoga öbergoo. Denebet söll er Bhakti Yoga und Jñana Yoga uusüebe. Am maiste Bitoonig aber lait er uf de Karma Yoga, won er as „Dienst a de Mentschhait“ düttet. S Helfe en andere Mensche bringt nochem Sivananda de Yogi am schnellste as Ziil.
Moderni Yogaforme
[ändere | Quälltäxt bearbeite]D Verbraitig vom Yoga i di ganzi Welt und bsunders in Weste abem 20. Jh. het vili noiji Yogaforme förebroocht. Em bikannteste hüt isch de Iyengar-Yoga (sprich: Aijengarjooga), wo en bsunders strenge Hatha Yoga isch und de Körper starch is Zentrum stellt. De Bigründer isch de Südinder B.K.S. Iyengar (1918-2014). De Inder Choudhury Bikram (*1946) het de Bikram Yoga bigründet: e festi Abfolg vo 26 Asana werd i ghaizte Rüüm döregfüert, wobi d Temperatur zwöschet 30 und 40˚C bitrait. Verbraitet isch au Yoga för Schwangeri, e sanfti Form vom Hatha Yoga wo d Schwangerschaft understützt und d Giburt vorbiraitet.
Pilates isch vom Tütsche Joseph Pilates (1880-1967) erfunde wore und leent sich an Hatha Yoga aa, isch aber vom klassische Yoga scho recht wiit ewegg. De Lachyoga (Hāsyayoga) isch ane 1995 vom indische Arzt Madan Kataria erfunde wore und het mit aigetlichem Yoga grad gäär nünt z tue.
Büecher
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Mathias Tietke: Der Stammbaum des Yoga; Stuggart 2007. ISBN 3-89620-199-7
- Helmtrud Wieland: Das Spektrum des Yoga; Gladenbach 2006. ISBN 3-87348-150-2
- Elvira Friedrich: Yoga. Der indische Erlösungsweg; Diedrichs Gelbe Reie 138; Münche 1993. ISBN 3-424-01378-1
- Erling Petersen: Yoga: Münche 2007. ISBN 3-453-17963-9
- BKS Iyengar: Licth auf Yoga. ISBN 3-502-61166-0
- Sri Aurobindo: Licht auf Yoga; Gladenbach 2006. ISBN 3-87348-171-5
- Swami Vishnu-devananda: Das grosse illustrierte Yoga-Buch. ISBN 3-89901-183-8
- Swami Svâtmârâma: Hatha-yoga Pradipikâ; usem Sanskrit vom Hermann Walter 1893. ISBN 3-933321-61-9