10. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 161

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10. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 161

Aktiv 31. März 1897 bis Januar 1919
Staat Preussen Konigreich Preußen
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Infanterie
Unterstellung VIII. Armee-Korps
Ehemalige Standorte Köln, Trier, Düren

Das 10. Rheinische Infanterie-Regiment Nr. 161 war ein Infanterieverband der Preußischen Armee.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verband wurde im Rahmen der Heereserweiterung 1897 am 31. März 1897 zeitgleich mit den Infanterie-Regimentern Nr. 146 bis 176 errichtet. Die Garnison war 1897/99 in Köln, anschließend in Trier und ab 1. August 1914 in Düren. Das II. Bataillon war ab diesem Zeitpunkt in Eschweiler und das III. Bataillon in Jülich (vorläufig Köln) beheimatet.

Zusammen mit dem Infanterie-Regiment „von Lützow“ (1. Rheinisches) Nr. 25 bildete der Verband die 29. Infanterie-Brigade, die 1914 der 15. Division unterstand.

Am 27. Januar 1902 erließ Wilhelm II. den Armee-Befehl, dass die bislang noch ohne landmannschaftliche Bezeichnung geführten Verbände zur besseren Unterscheidung und zur Traditionsbildung eine Namenserweiterung erhielten. Das Regiment führte daher ab diesem Zeitpunkt die Bezeichnung 10. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 161.

Erster Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Regiment machte am 2. August 1914 mobil und wurde im Ersten Weltkrieg hauptsächlich an der Westfront eingesetzt. Es kämpfte 1914 u. a. an der Marne, 1916 an der Somme und 1917 in Flandern. Am 2. Oktober 1918 erhielt das Regiment eine eigene Minenwerfer-Kompanie. Acht Tage später formierte sich nach Verlusten das Regiment in zwei Kampfbataillonen, und am 22. Oktober 1918 bestand es nach weiteren schweren Verlusten, die es bei Solesmes erlitten hatte, nur noch aus einer halben Kompanie. Ende des Monats war das I. bis III. Bataillon wieder aufgestellt.[1]

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Waffenstillstand von Compiègne marschierten die Reste des Regiments in die Heimat zurück. Der Arbeiter- und Soldatenrat in Düren gründete in Zusammenarbeit mit dem Garnisonskommando und dem Kommando des 1. Ersatzbataillons des Infanterie-Regiments 161 am 10. November 1918 eine Sicherheitswehr.[2] Ende Dezember 1918 wurde der Rest des Regiments zunächst in Meppen und dann seit Mitte Januar 1919 über die Abwicklungsstelle in Nordhorn demobilisiert wurde. Mit der Demobilisierung bildeten sich aus Teilen die als Freikorps tätige Sicherheitskompanie Köln. Diese ging im Juni 1919 in der Reichswehr-Abteilung Rheinland auf.[1]

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die 3. Kompanie des 17. Infanterie-Regiments.

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum[3]
Oberst Karl Galli 01. April 1897 bis 17. April 1899
Oberst Armin Kloth 18. April 1899 bis 21. April 1902
Oberst Johannes von Poellnitz 22. April 1902 bis 1. Februar 1904
Oberst Louis Rasch 02. Februar 1904 bis 21. März 1908
Oberst Karl Ludwig von Mühlenfels 22. März 1908 bis 8. März 1912
Oberst Robert von Bernuth 09. März 1912 bis 30. Juli 1914
Oberst Kurt Wilcke 01. August 1914 bis 11. März 1915
Oberstleutnant/Oberst Ernst Schütz 12. März 1915 bis 26. Juli 1918
Major Hertzberg 27. Juli bis 12. Dezember 1918
Oberstleutnant Paul Lentz 13. Dezember 1918 bis 29. Januar 1919
(mit der Führung beauftragt)

Sonstige Offiziere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria. Wien 2007. ISBN 978-3-902526-14-4. S. 251.
  • Hans Kohl: 10. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 161. Band I. (1914 bis April 1915), Verlag Bernhard Sporn. Zeulenroda/Thüringen 1931 (Digitalisat der Württembergischen Landesbibliothek).
  • Reinhard Seiler: 10. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 161. Band II. (Mai 1915 bis April 1917), Verlag Bernhard Sporn. Zeulenroda/Thüringen 1939.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie Band 1: Infanterie-Regimenter, Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 251
  2. Peter Leßmann: Die preussische Schutzpolizei in der Weimarer Republik: Streifendienst und Strassenkampf, Droste Verlag 1989, ISBN 3-7700-0794-8, S. 19
  3. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag. Osnabrück 1992. ISBN 3-7648-1782-8. S. 368.