1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1953

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Jaguar C-Type, wie er 1953 von der Ecurie Ecosse eingesetzt wurde

Das erste 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring, auch ADAC 1000 Kilometer Rennen, Nürburgring, fand am 30. August 1953 auf der Nordschleife des Nürburgrings statt und war der fünfte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres. Es war der Auftakt zu einer Reihe von 43 Langstreckenrennen zur Sportwagenweltmeisterschaft und zur Le Mans Series bis 2009. Gemeldet waren 66 Fahrzeuge, von denen 50 mit einem Le-Mans-Start das Rennen aufnahmen.

Rennverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werksteams fehlten beim ersten 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring weitgehend. Ferrari hatte einen Wagen geschickt, einen 375MM Vignale, mit dem Alberto Ascari/Giuseppe (Nino) Farina das Rennen gewannen. Lancia schickte drei Fahrzeuge, die von den Plätzen eins, zwei und fünf starteten, jedoch ausfielen. Maserati setzte ebenfalls drei Autos ein, von denen ebenfalls keines das Ziel erreichte, und Borgward zwei.

Mit einem Rückstand von knapp 30 Minuten auf den Sieger erzielten Bechem/Helfrich auf Borgward Hansa 1500 RS mit Startnummer 37 den dritten Platz im Gesamtklassement (44 Runden bzw. 1003,2 km in 8:50:33 Stunden = 113,45 km/h). Bechem/Helfrich hatten den Wagen von Adolf Brudes übernommen, nachdem sie mit Start-Nummer 38 nach der ersten Runde wegen eines Motorschadens ausgefallen waren.

Letzte innerhalb der Wertung wurden zwei Gutbrod Superior mit 700-cm³-Zweitaktmotor und der damals für Ottomotoren neuartigen Benzindirekteinspritzung auf den Plätzen 25 und 26. Sie fuhren 37 von 44 Runden in 10:34:23 bzw. 10:35:23 Stunden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 80 km/h entsprach.

Ein Fahrzeug kam nicht in die Wertung und zwei wurden wegen unerlaubter Hilfe disqualifiziert. 21 Wagen fielen aus, unter anderem der Maserati von Hans Herrmann sowie die Lancia von Juan Manuel Fangio und Piero Taruffi. Richard von Frankenberg überschlug sich mit dem von Walter Ringgenberg gemeldeten Porsche 356 in der zweiten Runde im Streckenabschnitt Wehrseifen und stürzte einen Abhang hinunter, nachdem er sich auf einer Ölspur gedreht hatte. Er blieb unverletzt und konnte sich selbst aus dem Wrack befreien. Weniger spektakulär verlief der Unfall des Jaguar C-Type von Toni Ulmen/Hermann Roosdorp.

Nach Schätzung des Journalisten Heinz-Ulrich Wieselmann sahen 8000–10.000 Zuschauer das erste 1000-km-Rennen am Nürburgring.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlussklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 S 1 ItalienItalien Scuderia Ferrari ItalienItalien Alberto Ascari
ItalienItalien Giuseppe Farina
Ferrari 375MM Vignale 44
2 S Serie 52 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Ecosse Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ian Stewart
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Roy Salvadori
Jaguar C-Type 44
3 S 37 Deutschland Borgward GmbH Deutschland Karl-Günther Bechem
Deutschland Theo Helfrich
Borgward Hansa 1500 RS 44
4 S 39 Deutschland Richard Trenkel Deutschland Richard Trenkel
Deutschland Walter Schlüter
Glöckler-Porsche 43
5 S 26 Deutschland Wolfgang Seidel Deutschland Wolfgang Seidel
Deutschland Josef Peters
Veritas Comet RS 42
6 S Serie 54 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Ecosse Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jimmy Stewart
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Lawrence
Jaguar C-Type 42
7 S 33 ItalienItalien San Giorgio ItalienItalien Gaetano Sani
ItalienItalien Piero Carini
OSCA MT4 1100 41
8 S 34 ItalienItalien San Giorgio ItalienItalien Armando Francois
Deutschland Erwin Bauer
OSCA MT4 1100 41
9 S Serie 50 ItalienItalien Roberto Rossellini ItalienItalien Riccardo Vignolo
NiederlandeNiederlande Maurice Gatsonides
Ferrari 212 Inter 40
10 S Serie 52 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Ecosse Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Scott-Douglas
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ninian Sanderson
Jaguar XK 120 40
11 S Serie 67 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Michael Currie Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Michael Currie
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Don Beauman
Frazer-Nash Le Mans Replica 40
12 S Serie 61 Deutschland Gustav Wirth Deutschland Paul Alfons von Metternich-Winneburg
Deutschland Wittigo von Einsiedel
Porsche 356 1500 40
13 S Serie 80 Deutschland Hans Leo von Huesch Deutschland Hans Leo von Huesch
Deutschland Werner Engel
Porsche 356 1500 40
14 S Serie 86 Deutschland Rolf-Friedrich Götze Deutschland Rolf-Friedrich Götze
Vereinigte Staaten 48 William Godsey
Porsche 356 1500 40
15 S Serie 62 NiederlandeNiederlande NAV NiederlandeNiederlande Mathieu Hezemans
NiederlandeNiederlande Jacques van der Meulen
Porsche 356 1500 40
16 S 23 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Equipe Anglaise Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Alan Brown
Argentinien José Faraoni
Cooper T25 40
17 S Serie 85 Deutschland Ernst von Musen Deutschland Ernst von Musen
Deutschland Walter Scheube
Porsche 356 1100 40
18 S Serie 87 Belgien Fernand Georges Belgien Fernand Georges
FrankreichFrankreich Chenevoy
Porsche 356 1100 40
19 S 32 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Monkey Stables Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jim Mayers
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Pat Griffith
Kieft 40
20 S Serie 56 Belgien Kasimir Olislaegers Belgien Kasimir Olislaegers
Belgien Charles de Keerle
Jaguar C-Type 35
21 S Serie 92 Deutschland Helm Glöckler Deutschland Helm Glöckler
Deutschland Hendrik Beckers
Renault 4CV 1063 35
22 S Serie 90 FrankreichFrankreich Georges Trouis FrankreichFrankreich Georges Trouis
FrankreichFrankreich Jacques Blanchet
Panhard Dyna Junior 35
23 S 43 Deutschland Rosterg Deutschland Walter Kamossa
Deutschland Kurt Arnold
Scampolo 35
24 S Serie 66 ItalienItalien Bruno Margnoli ItalienItalien Bruno Margnoli
ItalienItalien Sergio Mantovani
Alfa Romeo 1900 35
25 S Serie 93 Deutschland Kramwinkel Deutschland Erich Kramwinkel
Deutschland Klaus Krämer
Gutbrod Superior 35
26 S Serie 94 Deutschland Heinz Lindermann Deutschland Heinz Lindermann
Deutschland Hein Krings
Gutbrod Superior 35
Nicht klassiert
27 S 41 FrankreichFrankreich Nantes FrankreichFrankreich Louis Bizeray
FrankreichFrankreich Bizeray
Renault 4 CV Special 36
Disqualifiziert
28 S Serie 63 FrankreichFrankreich Elyane Imbert FrankreichFrankreich Elyane Imbert
FrankreichFrankreich Simone de Forest
Porsche 356 1500
29 S 65 Deutschland Heinz Friederichs Deutschland Heinz Friederichs
Deutschland Horst Lauprecht
Porsche 356 1500
Ausgefallen
30 S 20 ItalienItalien Maserati ItalienItalien Emilio Giletti
Argentinien Onofre Marimón
Maserati A6GCS 41
31 S 6 ItalienItalien Scuderia Lancia FrankreichFrankreich Robert Manzon
ItalienItalien Piero Taruffi
Lancia D24 15
32 S 5 ItalienItalien Scuderia Lancia Argentinien Juan Manuel Fangio
ItalienItalien Felice Bonetto
Lancia D24 9
33 S Serie 60 Schweiz Walter Ringgenberg Deutschland Richard von Frankenberg
Schweiz Walter Ringgenberg
Porsche 356 1500
34 S 7 ItalienItalien Scuderia Lancia ItalienItalien Giovanni Bracco
ItalienItalien Eugenio Castellotti
Lancia D20
35 S 21 ItalienItalien Maserati Deutschland Hans Herrmann
Vereinigte Staaten 48 Jack McAfee
Maserati A6GCS Coupè
36 S 22 ItalienItalien Maserati Deutschland Hermann Lang
ItalienItalien Gianni Bertoni
Maserati A6GCS
37 S 25 NiederlandeNiederlande Johannes Westhof NiederlandeNiederlande Johannes Westhof
NiederlandeNiederlande Klaas Barendregt
Veritas Scorpion
38 S 29 Deutschland Hans Roth Deutschland Hans Roth
Deutschland Fritz Kasper
A.F.M.
39 S 30 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Monkey Stable Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Keen
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Michael Pope
Kieft
40 S 31 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Monkey Stable Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Line
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mile Llewellyn
Kieft
41 S 35 ItalienItalien San Giorgio ItalienItalien Francesco Giardini
Deutschland Heinrich Sauter
OSCA MT4 1100
42 S 36 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lionel Leonard Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Blakely
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lionel Leonard
Leonard
43 S 37 Deutschland Borgward GmbH Deutschland Adolf Brudes
Schweiz Franz Eugen Hammernick
Borgward Hansa 1500RS
44 S Serie 51 Belgien Herman Roosdorp Deutschland Toni Ulmen
Belgien Herman Roosdorp
Jaguar C-Type
45 S Serie 55 Belgien Ecurie Francorchamps Belgien Olivier Gendebien
Belgien Roger Laurent
Jaguar C-Type
46 S Serie 64 Schweiz Arthur Heuberger Schweiz Arthur Heuberger
Schweiz Ernst Seiler
Porsche 356 1500
47 S Serie 68 Deutschland Kurt Zeller Deutschland Kurt Zeller
Deutschland Walter Zeller
Ferrari 166MM
48 S Serie 81 Deutschland Adolf Vianden Deutschland Adolf Vianden
Deutschland Harry Merkel
Porsche 356 1100
49 S Serie 83 Deutschland Albrecht W. Mantzel Deutschland Albrecht W. Mantzel
Deutschland Rolf Madaus
Porsche 356 1100
50 S Serie 84 Deutschland Walter Glöckler Deutschland Franz Eugen Kesselstatt
Deutschland Bernt Spiegel
Porsche 356 1100
Nicht gestartet
51 S 2 ItalienItalien Scuderia Ferrari Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Hawthorn
ItalienItalien Luigi Villoresi
ItalienItalien Alberto Ascari
Ferrari 375MM 1
52 S 3 ItalienItalien Scuderia Ferrari ItalienItalien Umberto Maglioli
ItalienItalien Piero Carini
Ferrari 375MM 2
53 S 28 Deutschland Ernst Lautenschlager Deutschland Ernst Lautenschlager
Deutschland Heinz Fischer
Veritas Comet RS 3
54 S Serie 52 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Ecosse Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Scott-Douglas
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ninian Sanderson
Jaguar C-Type 4

1 zurückgezogen 2 zurückgezogen 3 nicht gestartet 4 Unfall im Training

Nur in der Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
55 S Serie Deutschland Walter Loeffler
Deutschland von Schweinitz
Porsche 356
56 S Serie Deutschland Stark
Deutschland Krieger
Porsche 356
57 S Serie Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jaguar Cars Ltd. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Stirling Moss
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Collins
Jaguar C-Type
58 S Schweiz Hans Ruesch Schweiz Hans Ruesch Ferrari 340MM
59 S ItalienItalien Scuderia Lancia ItalienItalien Felice Bonetto Lancia D20
60 S FrankreichFrankreich Deutsch et Bonnet DB HBR
61 S 4 ItalienItalien Scuderia Ferrari ItalienItalien Giovanni Bracco
ItalienItalien Roberto Bonomi
Ferrari 375MM
62 S 34 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich J. E. Byrnes Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich J. E. Byrnes Kieft
63 S 27 Belgien Georges do Kondo Belgien Georges do Kondo Veritas Comet RS
64 S 41 FrankreichFrankreich Deutsch et Bonnet FrankreichFrankreich Marc Gignoux
FrankreichFrankreich Claude Storez
DB HBR
65 S 42 FrankreichFrankreich Deutsch et Bonnet FrankreichFrankreich Élie Bayol
FrankreichFrankreich Marc Azéma
DB HBR
66 S Serie 82 Deutschland Victor Rolff Deutschland Hans Bernartz
Deutschland Victor Rolff
Porsche 356 1100

Klassensieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
Sportwagen ItalienItalien Alberto Ascari ItalienItalien Giuseppe Farina Ferrari 375MM Vignale Gesamtsieg
Seriensportwagen Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ian Stewart Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Roy Salvadori Jaguar C-Type Rang 2

Renndaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeldet: 66
  • Gestartet: 50
  • Gewertet: 26
  • Rennklassen: 2
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: kalt, aber trocken
  • Streckenlänge: 22,800 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 8:20:44,000 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 44
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 1003,200 km
  • Siegerschnitt: 120,208 km/h
  • Schnellste Trainingszeit: Juan Manuel Fangio – Lancia D24 (#5) – 10:23,000 = 133,943 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Robert Manzon – Lancia D24 (#6) – 10:23,000 = 133,943 km/h
  • Rennserie: 5. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1953

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Behrndt, Jörg-Thomas Födisch, Matthias Behrndt: ADAC 1000 km Rennen. HEEL Verlag, Königswinter 2008, ISBN 978-3-89880-903-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgängerrennen
24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1953
Sportwagen-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
RAC Tourist Trophy 1953