1396

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1396
Karte der Schlacht von Nikopolis mit den Anmarschwegen der beteiligten Heere (bei den Heeresstärken handelt es sich um die in den Quellen genannten Höchstzahlen)
Karte der Schlacht von Nikopolis mit den Anmarschwegen der beteiligten Heere (bei den Heeresstärken handelt es sich um die in den Quellen genannten Höchstzahlen)
Der ungarische König Sigismund
erleidet eine vernichtende Niederlage
gegen die Osmanen in der Schlacht bei Nikopolis.
1396 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender 844/845 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender 1388/89
Azteken-Kalender 7. Rohre – Chicome Acatl (bis Ende Januar/Anfang Februar 6. Kaninchen – Chicuace Tochtli)
Buddhistische Zeitrechnung 1939/40 (südlicher Buddhismus); 1938/39 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender 68. (69.) Zyklus

Jahr der Feuer-Ratte 丙子 (am Beginn des Jahres Holz-Schwein 乙亥)

Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) 758/759 (Jahreswechsel April)
Iranischer Kalender 774/775
Islamischer Kalender 798/799 (Jahreswechsel 4./5. Oktober)
Jüdischer Kalender 5156/57 (3./4. September)
Koptischer Kalender 1112/13
Malayalam-Kalender 571/572
Seleukidische Ära Babylon: 1706/07 (Jahreswechsel April)

Syrien: 1707/08 (Jahreswechsel Oktober)

Spanische Ära 1434
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) 1452/53

Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politik und Weltgeschehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Osmanisches Reich/Balkan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit seiner Thronbesteigung 1387 bemüht sich der ungarische König Sigismund in der abendländischen Welt um Unterstützung im Kampf gegen die Osmanen, die seit einem halben Jahrhundert stetig nach Norden vorrücken und bereits die ungarische Grenze erreicht haben. Nach langwierigen Bemühungen auch seitens des Papstes Bonifatius IX. und des Gegenpapstes Benedikt XIII., sammelt sich ein Kreuzzugsheer unter Johann Ohnefurcht und Marschall Boucicaut in Buda. Die mehrheitlich burgundischen Kreuzfahrer marschieren an der Seite des ungarischen Heeres in Bulgarien ein und erreichen am 10. September Nikopolis. Zwei Wochen lang berennen sie die Festung vergeblich, auch die Verstärkung durch die über die Donau angerückten Johanniter wendet das Blatt nicht. Dann erreicht das osmanische Heer von Bayezid I. zusammen mit den Panzerreitern seines serbischen Vasallen Stefan Lazarević Nikopolis.

Oben: Die Schlacht von Nikopolis. Unten: Hinrichtung der gefangenen Ritter durch Bajezid

In der Schlacht bei Nikopolis erleidet das burgundisch-ungarische Kreuzfahrerheer am 25. September eine vernichtende Niederlage gegen die Osmanen. Entweder aus persönlicher Wut über den mit hohen Verlusten erkauften Sieg oder aber um seinen Soldaten ein Ventil für ihre Rachegelüste zu verschaffen, lässt Bayezid viele der gefangenen Kreuzfahrer, für die kein Lösegeld zu erwarten ist, töten. Die Quellen sprechen hier von 300 bis 3.000 Männern. Die Gefangenen von hohem Stand, wie beispielsweise Johann Ohnefurcht und Jean II. Le Maingre, werden von den Türken bewusst von diesem Massaker ausgespart, um ein stattliches Lösegeld zu verlangen, das von deren Angehörigen in den meisten Fällen auch bezahlt wird. Manche der Gefangenen, wie zum Beispiel Johannes Schiltberger, überleben, weil sie aufgrund ihres jugendlichen Alters verschont werden. Die zahlreichen Flüchtlinge der Schlacht versuchen vielfach, auf eigene Faust wieder ihre Heimat zu erreichen, doch kommen viele von ihnen auf dem Heimweg ums Leben. Sigismund und der Großmeister der Johanniter können mit Hilfe von Hermann II. von Cilli ebenfalls über die Donau fliehen. Sie nehmen die Seeroute über das Schwarze Meer in das Mittelmeer, da sie fürchten, vom ihrer Ansicht nach verräterischen walachischen Woiwoden Mircea dem Alten gefangen genommen zu werden.

Als Folge der Schlacht dringen osmanische Truppen bis nach Nordgriechenland und Syrmien vor.

Heiliges Römisches Reich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Ereignisse in Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 19. Mai: Johann I. stirbt ohne Nachkommen nach einem Sturz vom Pferd und wird von seinem Bruder Martin I. als König von Aragón beerbt. Dieser befindet sich zu diesem Zeitpunkt in Sizilien, um dort seine Erbansprüche durchzusetzen.

Urkundliche Ersterwähnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Gesellschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schöne Brunnen, rechts die Türme der Sebalduskirche

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geburtsdatum gesichert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 26. Mai: Johann, Titular-Graf von Freiburg, Graf von Neuenburg und Herr von Badenweiler († 1458)
  • 5. Juni: Giannozzo Manetti, Florentiner Humanist und Politiker († 1459)
  • 31. Juli: Philipp der Gute, Herzog von Burgund († 1467)
  • 15. Oktober: Jean IV., Graf von Armagnac, Fézensac und Rodez († 1450)
  • 16. Oktober: William de la Pole, englischer Heerführer im Hundertjährigen Krieg, Lord Chamberlain von England († 1450)
  • 30. November: Richard le Despenser, englischer Adeliger († 1413/1414)

Genaues Geburtsdatum unbekannt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren um 1396[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean IV. de Melun, Burggraf von Gent, Vicomte de Melun, Herr von Antoing, Épinoy und Wingels sowie Konnetabel von Flandern († 1484)
  • Kasimir I., Herzog von Auschwitz und Herzog von Tost sowie von halb Gleiwitz († 1434)
  • Kaspar Schlick, Graf von Passaun und Weißkirchen und Kanzler des Heiligen Römischen Reichs († 1449)

Gestorben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Todesdatum gesichert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Genaues Todesdatum unbekannt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gestorben um 1396[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: 1396 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien