14. Infanterie-Division (Wehrmacht)

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14. Infanterie-Division
14. Infanterie-Division (mot.)
14. Panzergrenadier-Division

Divisionsabzeichen
Truppenkennzeichen
Aktiv 1939 bis 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Typ Infanterie-Division
Gliederung Gliederung
Garnison Leipzig
Spitzname Sächsische Division
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die 14. Infanterie-Division (14. ID), dann 14. Infanterie-Division (mot.) und zuletzt 14. Panzergrenadier-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht.

Divisionsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 14. Infanterie-Division wurde am 1. Oktober 1934 unter dem bis zum 15. Oktober 1935 laufenden Decknamen „Kommandant von Leipzig“ in Leipzig aufgestellt. Die Infanterie-Regimenter bildeten sich aus dem 11. Sächsischen Regiment der 4. Reichswehr-Division. 1936 verlegte man den Stationierungsort vom Truppenübungsplatz Königsbrück nach Naumburg.

Polenfeldzug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1939 erfuhr sie ihren ersten Kriegseinsatz in Polen.

Westfeldzug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Danach wurde sie 1940 an die Westfront verlegt und nahm an der Schlacht von Dünkirchen teil.

14. Infanterie Division (mot.)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 15. November 1940 erfolgte die Motorisierung und Umbenennung in 14. Infanterie-Division (mot.).

Unternehmen Barbarossa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Ostfront war die 14. ID (mot.) der Heeresgruppe Mitte unterstellt und marschierte von Brest-Litowsk bis an die strategisch bedeutsame Rollbahn Smolensk-Moskau. Während des Unternehmens Taifun gelangte sie bis an den Moskwa-Wolga-Kanal kurz vor Moskau, wobei der Angriff durch den plötzlichen Wintereinbruch und Temperaturabfall liegenblieb. Einen Höhepunkt bildete die Schlacht um den Frontbogen von Klin im November/Dezember 1941.

1942[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1942 bis zum Frühjahr 1943 war die 14. ID (mot.) an der verlustreichen Schlacht von Rschew beteiligt.

1943[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im März 1943 wurden ihre Stellungen mit dem Unternehmen Büffelbewegung aufgegeben und eine neue Abfanglinie in der Nähe von Smolensk gebildet.

14. Panzergrenadier-Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung durch Umgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 30. Juni 1943 wurde sie zur 14. Panzergrenadier-Division umgegliedert.

Im Sommer 1943 zog sie sich über die Desna bis nach Roslawl zurück und kämpfte bis 1944 im Suchowka-Bogen in der Nähe von Witebsk/Weißrussland.

Vernichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der sowjetischen Operation Bagration wurde die 14. PGD als Reserve der 4. Armee zusammen mit der Heeresgruppe Mitte im Raum Borissow-Beresino-Minsk vernichtet.

Neuaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Spätsommer 1944 musste die 14. PGD neu aufgestellt werden, zog sich über den Njemen kämpfend nach Ostpreußen zurück:

Kapitulation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinsam mit anderen Verbänden kapitulierte die Division im Mai 1945 vor der Roten Armee in Stutthof. Teile der Division gerieten in ein britisches Internierungslager in Schleswig-Holstein.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Divisionskommandeure der 14. ID/14. ID (mot.)
Dienstzeit Dienstgrad Name
15. Oktober 1935 bis 6. Oktober 1936 Generalleutnant Franz Freiherr Kreß von Kressenstein
6. Oktober 1936 bis 15. Juni 1940 Generalleutnant Peter Weyer
15. Juni bis 6. Oktober 1940 Generalmajor Lothar Rendulic
6. Oktober 1940 bis 1. Juni 1941 Generalmajor Friedrich Fürst
1. Juni 1941 bis 1. Oktober 1942 Generalmajor Heinrich Wosch
1. Oktober 1942 bis 1. Januar 1943 Generalmajor Walther Krause
1. Januar bis 15. Mai 1943 Oberst Rudolf Holste
24. Mai 1943 bis 28. Dezember 1944 Oberst,
ab dem 1. Juni 1943 Generalmajor,
ab dem 20. Januar 1944 Generalleutnant
Hermann Flörke
28. Dezember 1944 bis 20. März 1945 Generalleutnant Erich Schneider
20. März bis April 1945 Generalmajor d.R. Werner Schulze
April 1945 Oberst Gerhard Kircher
April bis Mai 1945 Oberst Johann Heldmann

Kriegsverbrechen eines Divisionsangehörigen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adalbert Lontschar war zeitweise Kommandeur des Infanterie-Regiments 53 und diente später im besetzten Jugoslawien, unter anderem als Stadtkommandant von Belgrad. Nach Kriegsende wurde er von einem jugoslawischen Gericht wegen Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt und 1947 erhängt.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt wurden 24 Angehörige der 14. ID mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet und 148 mit dem Deutschen Kreuz in Gold.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veränderungen in der Gliederung der 14. ID/14. ID (mot.) von 1939 bis 1943

1939 1943
Infanterie-Regiment 11[A 1] Grenadier-Regiment 11
Infanterie-Regiment 53[A 2] Grenadier-Regiment 53
Infanterie-Regiment 101[A 3] Grenadier-Regiment 101
Aufklärungs-Abteilung 14 Schnelle Abteilung 156
Artillerie-Regiment 14[A 4] Artillerie-Regiment 14
Panzerabwehr-Abteilung 14[A 5] Panzerjäger-Abteilung 14
Pionier-Bataillon 14 Pionier-Bataillon 14
Nachrichten-Abteilung 14 Nachrichten-Abteilung 14
Beobachtungs-Abteilung 14[A 6]
Füsilier-Bataillon 14
Feldersatz-Bataillon 14 Feldersatz-Bataillon 14

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. hatte vom 1. Oktober 1934 bis zum 15. Oktober 1935 die Bezeichnung Infanterie-Regiment Leipzig
  2. hatte vom 1. Oktober 1934 bis zum 15. Oktober 1935 die Bezeichnung Infanterie-Regiment Königsbrück
  3. in Schützen-Regiment 101 umbenannt und an die 18. Panzer-Division abgegeben
  4. I.–III. Abteilung und I./AR. 50
  5. 1.–3. Kompanie und 5. Kompanie/MG-Btl. 47
  6. im Dezember 1939 als Einheit der Heerestruppe ausgegliedert

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen 1-50. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1991, ISBN 3-7909-0413-9.
  • 14. Infanterie-Division. In: Veit Scherzer (Hrsg.): Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg. Band 4. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2008, ISBN 978-3-938845-14-1, S. 385–426.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 3: Die Landstreitkräfte 6–14. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-0942-6.; S. 292 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]