28. Infanterie-Division (Wehrmacht)

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28. Infanterie-Division
28. leichte Infanterie-Division
28. Jäger-Division

Truppenkennzeichen der 28. Infanterie-Division
Truppenkennzeichen
Aktiv 1. Oktober 1936 bis Mai 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Typ Infanterie-Division
Gliederung Gliederung
Garnison Breslau
Spitzname Eisernes Kreuz, Schlesische Division
Zweiter Weltkrieg Überfall auf Polen

Westfeldzug
Krieg gegen die Sowjetunion

Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die 28. Infanterie-Division, später 28. leichte Infanterie-Division und ab 1942 28. Jäger-Division, war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht.

Divisionsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 28. Infanterie-Division wurde am 1. Oktober 1936 in Breslau im Wehrkreis VIII aufgestellt und als Teil der 1. Aufstellungswelle am 1. August 1939 mobilisiert.

Truppenkennzeichen wird, da 1813 am Garnisonsort diese Tapferkeitsauszeichnung gestiftet wurde, das Eiserne Kreuz. Dieses soll laut Klusmeier (S. 24f.) allerdings Mitte 1943 gegen drei Eichenblätter ausgetauscht worden sein.

Polenfeldzug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie nahm am Überfall auf Polen teil.

Westfeldzug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es folgte ein Einsatz im Westfeldzug

Unternehmen Barbarossa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Angriffskrieg gegen die Sowjetunion begann für die Division sofort mit dem Überfall auf die sowjetischen Grenztruppen.

Nach schweren Verlusten während der Schlacht um Moskau wurde sie im November 1941 aus der Front gezogen.

Zur Auffrischung nach Frankreich verlegt, nahm die Division Besatzungsaufgaben war. Im Dezember 1941 erfolgte die Umgliederung zur leichten Infanterie-Division mit nur zwei Jäger-Regimentern reorganisiert.

28. leichte Infanterie-Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Februar 1942 wurde die nunmehrige 28. leichte Infanterie-Division wieder an die Ostfront verlegt, diesmal auf die Krim zur Verfügung der Heeresgruppe Süd. Am 30. März wurde sie noch als voll gefechtsfähig eingestuft mit sechs Infanterie-Bataillonen in hervorragendem Zustand und einer vollen Divisionsartillerie-Einheit. Sie nahm im Mai am Unternehmen Trappenjagd und anschließend am Angriff auf Sewastopol teil.

28. Jäger Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1942 wurde sie in 28. Jäger-Division umbenannt. Nach Sicherungsaufgaben auf der Krim wurde die 28. JD im September zur Heeresgruppe Nord an den Wolchow verlegt, wo sie an der Ersten Ladoga-Schlacht teilnahm. Im Jahr 1943 folgten die Zweite und Dritte Ladoga-Schlacht.

Im Januar 1944 nahm sie während der sowjetischen Leningrad-Nowgoroder Operation die Reste der 1. Feld-Division (L) auf. Im Juni wurde sie kurzzeitig zur Verfügung der 4. Panzerarmee bei der Heeresgruppe Nordukraine im Raum Kowel gestellt, anschließend an die 2. Armee überstellt. Nach dem Rückzug nach Polen infolge der Operation Bagration wurde sie zu der in Neuaufstellung befindlichen 4. Armee nach Ostpreußen verlegt. Hier wurde sie im März/April 1945 in der Kesselschlacht von Heiligenbeil zerschlagen.

Kapitulation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Division hatte weniger als 1000 Soldaten, als sie sich bei Kriegsende der Roten Armee ergab.

Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstzeit Dienstgrad Name
1. Oktober 1936 bis 21. Mai 1940 Generalleutnant Hans von Obstfelder
21. Mai 1940 bis 1. Mai 1943 Generalleutnant Johann Sinnhuber
1. Mai bis 25. November 1943 Generalleutnant Friedrich Schulz
25. November 1943 bis Januar 1944 Generalmajor Hubert Lamey
Januar bis 28. April 1944 Generalleutnant Hans-Ludwig Speth
28. April bis 20. November 1944 Generalleutnant Gustav Heisterman von Ziehlberg
20. November 1944 bis 12. April 1945 Oberst/Generalmajor Ernst König
12.–24. April 1945 Oberst Hans-Georg von Tempelhoff
24. April bis 9. Mai 1945 Generalleutnant Siegfried Verhein

Erste Generalstabsoffiziere (Ia)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstzeit Dienstgrad Name
15. Juli 1938 bis 25. Oktober 1940 Oberstleutnant Helmuth von Grolman
25. Oktober 1940 bis 1. Juni 1943 Oberstleutnant Kurt Gundelach
1. Juni 1943 bis 20. Juni 1944 Oberstleutnant Christian Schaeder
Juni bis 27. Juli 1944 Major Joachim Kuhn
5. August bis 20. November 1944 Major Wernher Freiherr von Schönau-Wehr
20.–25. November 1944 Major Gerhard Schlie
25. November 1944 bis 1. Januar 1945 Major Wernher Freiherr von Schönau-Wehr
1. Januar bis April 1945 Major Franz-Josef von Löbbecke
April bis Mai 1945 Oberstleutnant Ernst-August Freiherr von Wangenheim

Bekannte Divisionsangehörige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt wurden 49[A 1] Ritterkreuze an Angehörige der 28. ID/28. lID und 28. JD verliehen, sowie 85 Deutsche Kreuze in Gold.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

28. Infanterie-Division
1939
28. leichte Infanterie-Division
1941
28. Jäger-Division
1943
Infanterie-Regiment 7[A 2]
Infanterie-Regiment 49 Jäger-Regiment 49
Infanterie-Regiment 83 Jäger-Regiment 83
Artillerie-Regiment 28[A 3]
Beobachtungs-Abteilung 28[A 4]
Aufklärungs-Abteilung 28 Radfahr-Abteilung 28 Aufklärungs-Abteilung 28
Pionier-Bataillon 28
Panzerabwehr-Abteilung 28 Panzerjäger-Abteilung 28
Feldersatz-Bataillon 28
Divisions-Nachrichten-Abteilung 28
Infanterie-Divisions-Nachschubführer 28 Kommandeur der Jäger-Divisions-Nachschubtruppen 28

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Romuald Bergner – Schlesische Infanterie (7. Infanterie-Regiment), Pöppinghaus, Bochum, 1980.
  • Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen 1-50. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1991, ISBN 3-7909-0413-9.
  • Peter Hoffmann: Stauffenbergs Freund – Die tragische Geschichte des Widerstandskämpfers Joachim Kuhn, C. H. Beck Verlag, München 2007, S. 57 f.
  • Kurt Klusmeier: Von Leningrad bis Breslau, Tagebuch eines Infanteristen von 1942 bis 1945, belleville, München, 2013. (Erinnerungen eines Angehörigen des Jäger-Regiments 83)
  • Bernhard Kranz: Geschichte der Hirschberger Jäger: 1920 bis 1945; vom Jägerbataillon d. 7. (Preuss.) Infanterie-Regiments zum Jäger-Regiment 83. Kameradschaft Ehem. Hirschberger Jäger, Bad Salzuflen 1975.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Band 4: Die Landstreitkräfte. Nr. 15–30. 2. Auflage Osnabrück 1976. VI, 300 Seiten. ISBN 3-7648-1083-1.
  • BA-MA RH2/429

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. davon eins inoffiziell und unbestätigt
  2. im November 1941 an die 252. Infanterie-Division abgegeben
  3. Das AR 28 bestand aus der I.–III. Abteilung und der I. Abteilung des AR 64.
  4. wurde im Dezember 1939 Heerestruppe