Abstraction-Création

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Rythme I von Robert Delaunay, 1934

Abstraction-Création war eine am 15. Februar 1931 auf Initiative des belgischen Malers, Bildhauers und Architekten Georges Vantongerloo in Paris gegründete kosmopolitische Vereinigung von Künstlern der Moderne, die bis zum Jahr 1937 bestand. Weitere Gründungsmitglieder – von denen viele zuvor der Gruppe „Cercle et Carré“ angehörten, andere Theo van Doesburgs Art concret – waren Sophie Taeuber-Arp, Hans Arp, Theo van Doesburg, Antoine Pevsner, Naum Gabo und Auguste Herbin. Die Gruppe wuchs schnell auf nahezu 400 Mitglieder an.

Ziel von „Abstraction-Création“ war es, ein Forum für die Abstrakte Kunst zu schaffen. Dazu gehörten gemeinsame Ausstellungen, Lesungen und Diskussionsrunden sowie Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen. Die Gruppe wurde zum geistigen und organisatorischen Zentrum und zum Sammelpunkt für die Anliegen der Vertreter der konkreten, konstruktivistischen und geometrischen Kunstrichtungen.

In den Jahren von 1932 bis 1937 gab die Künstlervereinigung den Almanach „Abstraction-Création, Art non-figuratif“ heraus.[1] Die Vereinigung leistete sehr viel theoretische und methodische Vorarbeit für die ungegenständliche Kunst. Die Künstler beschäftigten sich mit Farbstudien, bei denen physikalisch-optische Phänomene erforscht wurden, die Auswirkungen auf das Sehvermögen des Betrachters haben. Dazu gehören zum Beispiel Flimmereffekte und raumplastisches Farbsehen.

Die inhaltliche und öffentlichkeitswirksame Arbeit von „Abstraction-Création“ und ihre Ausstellungen trugen erheblich zur Steigerung der gesellschaftlichen Anerkennung der abstrakten Kunst bei.

Die Gruppe „Abstraction-Création“ löste sich im Jahr 1937 auf.

Die meisten der bedeutendsten Künstler der Gruppe „Abstraction-Création“ waren später, meist mehrfach, auf der Documenta in Kassel vertreten, insbesondere 1955 bis 1964 auf der documenta 1, documenta II und documenta III, deren Schwerpunkt die abstrakte Kunst war.

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitglieder der Gruppe Abstraction-Création waren unter anderem (in der chronologischen Reihenfolge ihrer Geburtsjahre):

N.B.: Mit einem Stern gekennzeichnet sind ehemalige Mitglieder der Gruppe „Cercle et Carré“.

Literatur und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Abstraction-Création (Ausstellungs-Katalog). Westfälisches Landesmuseum, Münster 1978
  • Münster, Anke: Kunst ist Spiel und tiefer Ernst. Die Imaginistin Alexandra Povòrina (1885–1963). Leben und Werk (Diss.), Gießen 2004
  • Murken-Altrogge, Christa / Murken, Axel Hinrich: Prozesse der Freiheit – Vom Expressionismus bis zur Soul and Body Art. Köln 1985, ISBN 3-7701-1756-5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Abstraction-Création – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. reprint: Abstraction, creation, art non-figuratif : 1-5, Verlag Sl. : Sn., 1932–1936, Paris, 5 no. in 1 v., OCLC Nummer: 150616164 worldcat
  2. a b c d e f g h i j M. Lluïsa Faxedas-Brujats: Mujeres artistas de la vanguardia internacional: el caso de Abstraction-Création (1931–1936). Women artists of the international avant-garde: the case of Abstraction-Création (1931–1936). 3. September 2014, S. 487 (spanisch).