Adenau

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Wappen Deutschlandkarte
Adenau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Adenau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 23′ N, 6° 56′ OKoordinaten: 50° 23′ N, 6° 56′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Ahrweiler
Verbandsgemeinde: Adenau
Höhe: 300 m ü. NHN
Fläche: 18,56 km2
Einwohner: 2956 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 159 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 53511–53518
Vorwahl: 02691
Kfz-Kennzeichen: AW
Gemeindeschlüssel: 07 1 31 001
Adresse der Verbandsverwaltung: Kirchstraße 15
53518 Adenau
Website: stadt-adenau.de
Stadtbürgermeister: Arnold Josef Hoffmann (CDU)
Lage der Stadt Adenau im Landkreis Ahrweiler
KarteRemagenGrafschaft (Rheinland)Bad Neuenahr-AhrweilerSinzigBad BreisigBrohl-LützingGönnersdorf (bei Bad Breisig)Waldorf (Rheinland-Pfalz)BurgbrohlWassenachGleesNiederzissenWehr (Eifel)GalenbergOberzissenBrenkKönigsfeld (Eifel)SchalkenbachDedenbachNiederdürenbachOberdürenbachWeibern (Eifel)KempenichHohenleimbachSpessart (Brohltal)HeckenbachKesselingKalenborn (bei Altenahr)Berg (bei Ahrweiler)KirchsahrLind (bei Altenahr)RechDernauMayschoßAltenahrAhrbrückHönningenKaltenbornAdenauHerschbroichMeuspathLeimbach (bei Adenau)DümpelfeldNürburg (Gemeinde)Müllenbach (bei Adenau)QuiddelbachHümmelOhlenhardWershofenArembergWiesemscheidKottenbornWimbachHonerathBauler (Landkreis Ahrweiler)SenscheidPomsterDankerathTrierscheidBarweilerReifferscheidSierscheidHarscheid (bei Adenau)DorselHoffeld (Eifel)WirftRodderMüschEichenbachAntweilerFuchshofenWinnerathInsulSchuld (Ahr)Nordrhein-WestfalenLandkreis NeuwiedLandkreis VulkaneifelLandkreis Mayen-Koblenz
Karte

Adenau (Aussprache/?) ist eine Stadt in der südlichen Ahreifel. Sie gehört zum Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz und ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Adenau, der sie auch angehört. Adenau ist gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.[2] Adenau trägt den Beinamen „Johanniterstadt“, da hier seit dem Mittelalter eine der ältesten Johanniter-Kommenden bestand.

Adenau, Luftaufnahme (2016)

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adenau liegt im Süden der Ahreifel – genauer am Rande des Naturraums Südliches Ahrbergland – im Tal des Adenauer Bachs, eines rechten Zuflusses der Ahr, der bei Adenau mit dem Exbach, dem Mittelbach, dem Näßbach und dem Krekelbach seinerseits einige Nebenbäche aufnimmt. Seitlich der Täler dieser Gewässer erheben sich rund um Adenau nordwestlich der Hüstert (406,4 m ü. NHN), nördlich der Kirchberg (446,8 m) und die Breite Heide (496,3 m) sowie südlich die Kallenhard (471 m). Das Stadtgebiet umfasst den Staatsforst Adenau sowie das Landschaftsschutzgebiet „Rhein-Ahr-Eifel“ und erreicht im äußeren Nordosten in der (östlichen) Hocheifel auf der Hohen Acht mit 746,9 m Höhe seinen höchsten Punkt. Der Stadtteil Breidscheid liegt innerhalb der Nordschleife des Nürburgrings, der zwischen den Streckenabschnitten Adenauer Forst und Exmühle in unmittelbarer Nähe des Stadtteils Adenau verläuft.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Adenau selbst gehört der Wohnplatz Am Schwallenberg, zum Stadtteil Breidscheid die Wohnplätze Breidscheider Hof, Exmühle und Jagdhaus In der Leihwiese.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

992 wurde Adenau erstmals in einer Urkunde König Ottos III. unter dem mittelhochdeutschen Namen „Adenova“ urkundlich erwähnt.[4] Im Hochmittelalter gehörte Adenau zum Herrschaftsgebiet der Grafen von Are-Nürburg, die ihre Grafschaft 1246 nach Vermittlung des Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden dem Erzstift Köln schenkten. Nach dem Aussterben der Grafen von Are gehörte Adenau zum kurkölnischen Amt Nürburg.

1162 schenkte Graf Ulrich von Are seinen Herrenhof in Adenau den Johannitern. Damit wurde Adenau nach Duisburg und Werben/Elbe zur drittältesten Niederlassung dieses Ordens in Deutschland. Unter ihrem Vorsteher (Komtur) bemühten sich die Ordensbrüder zunächst um die Pflege und Betreuung von Kranken und Pilgern. Bis 1518 war der Komtur zugleich Pfarrer von Adenau in der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer.[5]

1490 siegelten die Schöffen des Gerichts Adenau, die zu den insgesamt 28 Schöffen im Amt Nürburg gehörten, bereits mit dem heutigen Stadtwappen.[6]

Vermutlich führte die 1389 bis 1535 nachweisbare Adelsfamilie von Adenau ihren Namen von dem gleichnamigen Ort, da 1389 ein Peter von Adenau Truchsess und Burgmann auf der Nürburg ist. 1535 erwarb die Familie den Adelssitz „Zur Mühlen“ in Adenau.[7]

16. bis 18. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Förderung des Wohlstands erhielt Adenau bereits vor 1600 ein Marktprivileg. Neben vier großen Jahrmärkten durften auch mehrere Wochenmärkte durchgeführt werden. Dieses Privileg wurde 1602 durch Kurfürst Ernst von Köln und 1647 durch Kurfürst Ferdinand von Köln bestätigt. Ebenfalls vor 1600 wurde als erste Adenauer Zunft die Lederzunft gegründet. 1700 folgte die Wollweberzunft,[8] im 18. Jahrhundert dann die Hammerzunft[9] der Schmiede, Schlosser, Zimmerleute und Schreiner.[10]

Diese Privilegien und die stadtähnliche Verfassung mit Bürgermeister und Rat (Achteren)[11] zeichneten Adenau bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts vor anderen Orten aus. Daher wurde Adenau auch als Flecken oder Freiheit bezeichnet.

1689 wurde Adenau nach der Zerstörung der Nürburg durch die Franzosen Sitz des Amtes Nürburg.

19. bis 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Besetzung des Linken Rheinufers durch die französische Revolutionsarmee war Adenau von 1798 bis 1814 Sitz des Maire (Bürgermeister) der Mairie Adenau im Kanton Adenau, der zum Département de Rhin-et-Moselle gehörte. Nach der Angliederung des Rheinlandes an das Königreich Preußen wurde es 1816 Sitz des Landrates und der Verwaltung des Kreises Adenau. Seit 1816 hatte Adenau eine städtische Verfassung mit einem eigenen Stadtrat, der 1820 bei der preußischen Regierung in Koblenz seine Auflösung beantragte, um in eine niedrigere Steuerklasse eingestuft zu werden. Der Antrag wurde aber erst 1833 genehmigt.[12]

Hochwasser in Adenau im Juni 1910
Stadt Adenau 1978

Der Kreis Adenau war einer der ärmsten Kreise in Preußen. Durch aufwendige Infrastrukturmaßnahmen versuchte die Regierung dem entgegenzuwirken. So wurde Adenau 1888 durch die Ahrtalbahn über Dümpelfeld, Altenahr und Ahrweiler mit Remagen am Rhein verbunden, 1912 durch eine weitere Eisenbahnlinie mit Jünkerath.[13] 1910 war auch Adenau vom Hochwasser der Ahr betroffen. In den 1920er Jahren folgte auf Initiative des damaligen Landrates Dr. Creutz mit Unterstützung des ehemaligen Landrates Erich Klausener der Bau des Nürburgrings, der 1927 eröffnet wurde.

1932 verlor Adenau seine Funktion als Kreisstadt, da der Kreis Adenau aufgelöst und zwischen dem Kreis Ahrweiler und dem Kreis Mayen aufgeteilt wurde. Adenau war nun eine Gemeinde innerhalb der zum Landkreis Ahrweiler gehörigen „Amtsbürgermeisterei Adenau“, einem verwaltungsmäßigen Zusammenschluss von 24 Gemeinden.[14]

Ministerpräsident Peter Altmeier erklärte am 11. Mai 1952 namens der Landesregierung von Rheinland-Pfalz die Gemeinde Adenau zur Stadt. Am 1. Oktober 1952 erfolgte die Eingliederung der Nachbargemeinde Breidscheid in die Stadt Adenau.[15]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Adenau bezogen auf das heutige Stadtgebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 1.380
1835 1.631
1871 1.592
1905 2.002
1939 2.680
1950 2.869
1961 2.932
Jahr Einwohner
1970 3.105
1987 2.712
1997 3.031
2005 2.921
2011 2.887
2017 2.894
2022 2.956[1]
Einwohnerentwicklung von Adenau von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtrat in Adenau besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Stadtrat:[16]

Wahl SPD CDU FDP ÖDP Gesamt
2019 3 12 2 3 20 Sitze
2014 3 12 2 3 20 Sitze
2009 2 12 3 3 20 Sitze
2004 2 13 2 3 20 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arnold Hoffmann (CDU) wurde 2009 Stadtbürgermeister von Adenau.[17] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 64,25 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[18]

Hoffmanns Vorgänger Bernd Schiffarth (CDU) hatte das Amt von 1984 bis 2009 ausgeübt.[19]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Adenau
Wappen von Adenau
Blasonierung: „Geteilt von Silber und Rot, oben ein durchgehendes schwarzes facettiertes Balkenkreuz, unten mit silbernen Schindeln bestreut, ein silberner, blau gezungter Löwe.“[20]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde als Siegelbild bereits im 15. Jahrhundert verwendet. Es verbindet das schwarze Kreuz von Kurköln mit dem Löwen der Herren von Nürburg. Seit 1831 wird das Siegelbild wappenmäßig verwendet. Die eigentlich falsche Farbgebung des Wappens von Nürburg („In Rot mit goldenen Schindeln bestreut, ein goldener Löwe“) geht auf den Heraldiker Otto Hupp zurück.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adenau unterhält Städtepartnerschaften zu der französischen Gemeinde Sillery in der Champagne und zu Mellieħa auf der Insel Malta. Diese Städtepartnerschaften werden mit der gemeinsamen Geschichte des Johanniter- und Malteserordens begründet, welche diese Gemeinden verbindet. Im Jahr 2002 kam eine weitere Partnerschaft mit der Gemeinde Castione della Presolana in der italienischen Lombardei hinzu.[21]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haus Stein am Markt von 1630

Historischer Marktplatz mit Brunnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Adenauer Marktplatz im Zentrum des Ortes befindet sich ein Ensemble historischer Gebäude, von denen einige unter Denkmalschutz stehen. Der Marktbrunnen wurde aus Basaltsäulen errichtet.
Das im Jahr 1630 erbaute Haus Stein am Markt 8 steht seit 1992 unter dem Schutz der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten. Das Fachwerkhaus wurde mit drei vorkragenden Geschossen über einem Gewölbekeller errichtet. Das mit Schiefer gedeckte Dachgeschoss besitzt einen imposanten, ebenfalls verschieferten Schweifgiebel. Die Dachfahne aus Schmiedeeisen, die die Initialen des Erbauers Theodor Hütten und die Jahreszahl 1630 zeigt, wird seit alters her Schwedenfahne genannt, vermutlich weil die Erbauung in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges fällt, in der vorübergehend das schwedische Heer die Gegend besetzt hatte.

Eifeler Bauernhausmuseum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Schulstraße befindet sich das Eifeler Bauernhaus-Museum mit einem typisches Bauernhaus des 19. Jahrhunderts – von der Milchküche bis zur guten Stube ist alles originalgetreu eingerichtet.[22]

Heimat-, Zunft- und Johannitermuseum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Heimatmuseum auf dem Kirchplatz beherbergt eine Nagelschmiede sowie eine reichhaltige Sammlung von Gegenständen und Werkzeugen der verschiedenen in Adenau ansässigen Handwerker, u. a. Sattler, Schuhmacher, Schreiner und Tuchmacher. Die Geschichte des Nürburgrings, Adenauer Künstler, die Geschichte des ehemaligen Kreises Adenau sowie die Johanniter in Adenau sind weitere Themen der Ausstellungen.

Johanniter-Komturei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Komturei („Kommende“) war bei dem geistlichen Ritterorden der Johanniter eine Niederlassung, als Verwaltungseinheit hauptsächlich für die Bewirtschaftung ihrer Güter zuständig, jedoch wurde dort auch für die Gastfreundschaft gegenüber Armen, Pilgern und durchreisenden Ordensangehörigen gesorgt. Heute dient das Gebäude als Begegnungsstätte. Es liegt – ebenso wie das Heimatmuseum – im Zentrum von Adenau, in unmittelbarer Nähe von Rathaus und Amtsgericht sowie der Pfarrkirche St. Johannes. Nach jahrelanger Planung wird die Johanniter-Komturei zum 1. September 2020 in städtische Hand übergeben. Ein dementsprechender Vertrag wurde am 30. April 2020 zwischen dem bisherigen Besitzer, der katholischen Kirchengemeinde der Verbandsgemeinde Adenau und der Stadt Adenau, geschlossen.[23]

Buttermarkt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buttermarkt
Im historischen Stadtteil Buttermarkt stehen mehrere interessante Häuser – das älteste von 1396 – im Originalzustand. Ein Fachwerkhaus wurde an anderer Stelle in Adenau abgetragen und am Buttermarkt originalgetreu wieder aufgebaut.[24]
Um an die frühere Nutzung des Platzes zu erinnern, der dem Viertel seinen Namen gab, steht dort die Butterfrau, eine Plastik des Adenauer Künstlers Georg Gehring.

Pfarrkirche St. Johannes der Täufer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche

Die katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer besteht bereits seit 1224. Sie ist im Kern über 1000 Jahre alt. Das Anfangsgebäude stammt vermutlich aus dem 10. /11. Jh. Im Lauf der Jahrhunderte wurde sie mehrfach verändert, erweitert, umgebaut, in Kriegen zerstört und wieder aufgebaut. Im heutigen Zustand enthält sie romanische, spätgotische und neugotische Gebäudeteile. Sehenswert im Inneren der 1990 renovierten Kirche sind: im Hauptchor der Hochaltar aus Resten eines Altarschreines vom Anfang des 16. Jh. und die gleichaltrigen Figuren im Chor, im Seitenschiff die Pieta sowie, als ältestes Ausstattungsstück, der romanische Taufstein aus Basalt. Im Bereich der Turmhalle wurden im Rahmen der Renovierung ältere Wandmalereien freigelegt und restauriert. In die Außenmauer sind einige Basaltkreuze des 1828 von hier verlegten Friedhofs eingelassen. Das Atrium ist der Rest des 1945 durch Bomben zerstörten Kirchenteiles.

Evangelische Erlöserkirche Adenau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelische Erlöserkirche ist die Hauptkirche der Evangelischen Kirchengemeinde Adenau, die noch heute in den Grenzen des ehemaligen Landkreises Adenau weiterbesteht. Erbaut wurde sie 1913 bis 1914 nach den Plänen des Architekten Franz Heinrich von Schwechten.

Marienkapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marienkapelle
Die Marienkapelle wurde 1893 bis 1895 in neugotischem Stil erbaut, an der Stelle einer älteren Kapelle, die der Schmerzhaften Muttergottes geweiht war.

Kreuzweg Adenau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Adenauer Kreuzweg wurde in den Jahren 1861–1863 von Mitgliedern der Adenauer Kirchengemeinde im neugotischen Stil errichtet. Die Strecke ist ca. 800 m lang und überwindet einen Höhenunterschied von ca. 71 m. Es geht über verschlungene und mit Vulkan- und Lavasteinen übersäte Pfade[25]. Der Weg kann auch als beschilderter Rundweg ab Stadtmitte mit dem historischen Marktplatz als Start/Ziel begangen werden[26] und hat dann eine Länge von ca. 1,8 km. 2011 fand dort das Event „1. Adenauer Stationenweg“ statt, gefolgt vom „2. Adenauer Stationenweg“ im Jahre 2013, wodurch zugleich der 150. Geburtstag des Kreuzwegs zelebriert wurde[27].

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Erich-Klausener-Gymnasium Adenau geht auf eine 1914 gegründete Privatschule zurück und heißt seit 1966 Erich-Klausener-Gymnasium.[28] Bekannteste Absolventin ist die ARD-Journalistin Marion von Haaren.

Ausflugsziele in der näheren Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Südlich von Adenau, in der Nähe der Ortschaft Nürburg gelegene Burganlage mit mächtigem Bergfried aus dem 12. Jahrhundert ist auch noch als Burgruine mit ihren Gewölben und vielen Türmen aus Basalt, Tuffstein und Grauwacke ein eindrucksvolles Bauwerk.
Der höchste Berg der Eifel (746,9 m hoch) mit dem Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm
Am 18. Juni 1927 wurde der Nürburgring eröffnet, nachdem zeitweilig bis zu 3000 Männer beim Bau der Ersten Gebirgs-, Renn- und Prüfungsstrecke beschäftigt waren. Er brachte Arbeit und wirtschaftlichen Aufschwung in die arme, strukturschwache Gegend der Eifel.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Adenau geborene Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Clemens de Lassaulx (1809–1906), Forstbeamter in Adenau, „Vater des Eifelwaldes“
  • Emil Hagmann (1872–1919), Bürgermeister von Adenau von 1905 bis 1910
  • Ludwig Kaas (1881–1952), katholischer Priester, Vorsitzender der Zentrumspartei (1928–1933), war Kaplan in Adenau (1906/07).
  • Erich Klausener (1885–1934), Landrat des Landkreises Adenau (1917–1919), wurde wegen seiner Tätigkeit als Leiter der Berliner Katholischen Aktion 1934 von den Nationalsozialisten erschossen.
  • Otto Wemper (1894–1969), Förster, Pionier der Rekultivierung von Flächen des Braunkohlentagebaus, leitete von 1925 bis 1940 das Forstamt Adenau.
  • Max Funke (1895–1980), Unternehmer und Erfinder, gründete 1951 in Adenau die Max Funke KG.
  • Claude Hettier de Boislambert (1906–1986), Militärgouverneur von Rheinland, dann Rheinland-Pfalz von 1945 bis 1951, nutzte das Forstamt Adenau als „Jagdreservoir“.
  • Berthold Beitz (1913–2013), Generalbevollmächtigter der Krupp AG; war in den 1950er–60er Jahren Pächter eines Jagdreviers des Forstamts Adenau.
  • Bernd von Droste zu Hülshoff (* 1938), Gründer des UNESCO-Welterbezentrums in Paris; wuchs in Adenau auf.
  • Marion von Haaren (* 1957), Europakorrespondentin der ARD, ging in Adenau zur Schule, Abitur 1977.
  • Helmut Dieser (* 1962), Bischof von Aachen, 2004–2011 Pfarrer von Adenau
  • Amelie Duckwitz (* 1977), Hochschulprofessorin in Köln, ging in Adenau zur Schule, Abitur 1997.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Adenau war Endstation der Ahrtalbahn, die inzwischen in Ahrbrück endet. Um 1920 war eine eingleisige Weiterführung über Kelberg nach Rengen an die Eifelquerbahn geplant.[29]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Gondorf: Die Burgen der Eifel und ihrer Randgebiete. Ein Lexikon der „festen Häuser“. J. P. Bachem, Köln 1984, ISBN 3-7616-0723-7, S. 21.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Adenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Adenau – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 14. März 2021.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 5 (PDF; 1 MB).
  4. Kaiser Otto III. errichtete am 19. Mai 992 einen Bannforst zwischen Adenau und dem heutigen Bad Neuenahr; Peter Blum: Adenau am Nürburgring, Verlag der Stadt Adenau, Adenau 1952, S. 66.
  5. Die ursprüngliche Priesterkommende kam Ende des 15. Jahrhunderts in die Hand ritterlicher Komture. 1518 wurde die selbständig bleibende Kommende Adenau mit der Kommende Trier in Personalunion vereinigt. Jakob Rausch Adenau - Die Johanniterstadt (Memento vom 19. Oktober 2012 im Internet Archive), Heimatjahrbuch für den Landkreis Ahrweiler 1954
  6. P. Blum: Adenau und Umgebung, S. 34.
  7. Ernst von Oistman und seine genealogisch-heraldische Sammlung in der Universitäts-Bibliothek zu Köln (Bearb. H. M. Schleicher), Bd. 1, Köln 1992, S. 125–126. P. Blum: Adenau und Umgebung, S. 37.
  8. Ernst Wollmann: Die Wollweberzunft in Adenau. In: Heimatjahrbuch für den Landkreis Ahrweiler 1955. S. 88, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. April 2016; abgerufen am 14. März 2021.
  9. Ernst Wollmann: Die Hammerzunft in Adenau. In: Heimatjahrbuch für den Landkreis Ahrweiler 1957. S. 55, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. August 2020; abgerufen am 14. März 2021.
  10. P. Blum: Adenau am Nürburgring, S. 38–39.
  11. Auf dem Bürgermeisteramt Adenau befindet sich das Bürgerbuch Adenau 1610–1808 mit der Gemeindeordnung von ca. 1610 und Beschlüssen des Achteren, u. a. auch Bürgeraufnahmen.
  12. Ausführlich dazu P. Blum: Adenau am Nürburgring, S. 27–33.
  13. Eine weitere Eisenbahnlinie von Adenau nach Daun wurde zwar 1914 genehmigt, aber nicht gebaut; P. Blum: Adenau am Nürburgring, S. 17–18.
  14. 1928 stellte Adenau 7 Vertreter im Rast der Amtsbürgermeisterei; P. Blum: Adenau am Nürburgring, S. 20.
  15. Ernst Wollmann: Adenau und seine Geschichte. In: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 1959. S. 79, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. April 2021; abgerufen am 14. März 2021.
  16. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  17. Kein Anschluss unter dieser Nummer. In: WochenSpiegel. Weiss-Verlag GmbH & Co. KG, Monschau, 24. September 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juni 2021; abgerufen am 6. August 2020.
  18. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 6. August 2020 (siehe Adenau, Verbandsgemeinde, erste Ergebniszeile).
  19. Russe am Ring: Die Region ist irritiert. In: Rhein-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 4. November 2014, abgerufen am 6. August 2020.
  20. Klemens Stadler: Deutsche Wappen – Bundesrepublik Deutschland. Band 2: Die Gemeindewappen von Rheinland-Pfalz und Saarland, Bremen, Hamburg, Westberlin. Angelsachsen-Verlag, Bremen 1966.
  21. Städtepartnerschaften Adenaus
  22. Bauernhaus-Museum auf adenau.de Abgerufen am 16. August 2022
  23. Kauf der Komturei. Blick-aktuell.de, 12. Mai 2020, abgerufen am 15. Mai 2020.
  24. Buttermarkt auf adenau.de Abgerufen am 16. August 2022
  25. Kreuzweg am Kirchberg Adenau. Abgerufen am 15. Januar 2023.
  26. Der Adenauer Kreuzweg - Kulturdenkmal und Stätte der Besinnung (auch als Rundweg ab/bis historischer Marktplatz Adenau). Abgerufen am 15. Januar 2023.
  27. Überwältigende Darbietung auf der längsten Naturbühne Europas. Abgerufen am 15. Januar 2023.
  28. Kleine Zeittafel zur Geschichte unserer Schule, Erich-Klausener-Gymnasium, abgerufen am 4. Juni 2008.
  29. „Übersichtskarte des Eisenbahn-Direktions-Bezirks Cöln. Zustand 1. Juni 1917“