Alex De Angelis

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Alex De Angelis
Alex De Angelis (2010)
Nation: San Marino San Marino
Motorrad-Weltmeisterschaft
Statistik
Starts Siege Poles SR
266 4 11 18
WM-Punkte: 1796
Podestplätze: 40
Stand: Saisonende 2020
Nach Klasse(n):
125-cm³-Klasse
Erster Start: Großer Preis von Imola 1999
Letzter Start: Großer Preis von Valencia 2003
Konstrukteure
1999–2001 Honda • 2002–2003 Aprilia
WM-Bilanz
Vizeweltmeister (2003)
Starts Siege Poles SR
65 5
WM-Punkte: 357
Podestplätze: 7
250-cm³-Klasse
Erster Start: Großer Preis von Südafrika 2004
Letzter Start: Großer Preis von Valencia 2007
Konstrukteure
2004–2007 Aprilia
WM-Bilanz
WM-Dritter (20062007)
Starts Siege Poles SR
65 1 4 13
WM-Punkte: 761
Podestplätze: 25
Moto2-Klasse
Erster Start: Großer Preis von Katar 2010
Letzter Start: Großer Preis von Großbritannien 2017
Konstrukteure
2010 Force GP210 • 2010–2011 Motobi • 2012 FTR • 2013 Speed Up • 2014, 2017 Suter • 2017 Kalex
WM-Bilanz
WM-Vierter (2011)
Starts Siege Poles SR
75 3 2 5
WM-Punkte: 472
Podestplätze: 7
MotoGP-Klasse
Erster Start: Großer Preis von Katar 2008
Konstrukteure
2008–2010 Honda • 2013 Ducati • 2014 Forward-Yamaha • 2015 ART
WM-Bilanz
WM-Achter (2009)
Starts Siege Poles SR
61
WM-Punkte: 206
Podestplätze: 1
Superbike-Weltmeisterschaft
Erster Start: Australien Phillip Island (Lauf 1) 2016
Letzter Start: Vereinigte Staaten Laguna Seca (Lauf 2) 2017
Statistik
Konstrukteure
2016 Aprilia • 2017 Kawasaki
WM-Bilanz
WM-13. (2016)
Starts Siege Poles SR
40
WM-Punkte: 128
Podestplätze: 1
Stand: Saisonende 2017
Alex De Angelis 2010 auf Force GP210
De Angelis 2009 auf MotoGP-Honda

Alex De Angelis (* 26. Februar 1984 in Rimini, Emilia-Romagna, Italien) ist ein ehemaliger san-marinesischer Motorradrennfahrer. Er wurde 2003 Vizeweltmeister in der 125 cm³-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Motorrad-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

De Angelis begann schon als Kind mit dem Motorradsport, anfänglich auf Minibikes. Später fuhr er in der italienischen 125-cm³-Meisterschaft. Mit 15 Jahren hatte er den ersten Einsatz in der Weltmeisterschaft beim Grand Prix von Imola 1999, indem er jedoch ausschied.

Seit der Saison 2000 ist Alex De Angelis Stammfahrer in der Weltmeisterschaft, zuerst auf Honda, ab 2002 für Aprilia. Im Jahr 2003 wurde er hinter dem Spanier Dani Pedrosa Vizeweltmeister in der 125-cm³-Klasse. Zur folgenden Saison wechselte er in die 250-cm³-Klasse, wo seine für einen Motorradrennfahrer relativ hohe Körpergröße von 180 cm kein so großer Nachteil mehr war wie in der Achtelliterklasse. In seiner 250er-Rookiesaison gelang es De Angelis bereits, zwei Podestplätze und eine Pole-Position einzufahren. Er beendete die Saison auf Platz fünf der Gesamtwertung. Dieser Aufwärtstrend verhalf ihm 2005 zu einem Platz im MS-Aprilia-Italia-Corse-Werksteam, wo er an der Seite des Italieners Simone Corsi antrat. Dort konnte er sich auf vier Podestplätze steigern, jedoch fehlte ihm bedingt durch selbst- und fremdverschuldete Stürze die Konstanz, somit belegte der San-Marineser in der Endabrechnung nur Platz sieben. In der Saison 2006 gab ihm Jorge Martínez die Gelegenheit, in seinem gut geführten Team in der Viertelliterklasse anzutreten. De Angelis belohnte diese Entscheidung beim Großen Preis von Valencia mit seinem ersten Sieg, sechs zweiten und drei dritten Plätzen. Doch vier Stürze nahmen ihm die Titelchancen, so wurde es jedoch immerhin WM-Platz drei. 2007 verhalf ihm noch mehr Konstanz erneut zu WM-Platz drei, De Angelis musste sich wie die Saison zuvor nur dem Italiener Andrea Dovizioso und dem spanischen Superstar Jorge Lorenzo geschlagen geben. Zur Saison 2008 stieg er gemeinsam mit Lorenzo und Dovizioso in die MotoGP-Klasse. Alex De Angelis bekam neben Shin’ya Nakano einen Platz im San-Carlo-Honda-Team von Fausto Gresini. Der San-Marineser passte sich schnell an und fuhr rasch auf einem hohen Niveau, jedoch konnte er gute Trainingsleistungen nicht in Rennresultate umsetzten. Dies war bedingt durch die Tatsache, dass er die besser haftenden Qualifikationsreifen nur geringfügig ausnutzen konnte und häufig nur schlechte Startpositionen belegte, womit sich die Rennen schwieriger gestalteten. Jedoch krönten zwei Highlights die Saison von De Angelis, in beim Großen Preis von Italien in Mugello und beim Deutschland-Grand-Prix am Sachsenring verpasste er zweimal mit Rang vier nur knapp das Podest. In der WM-Tabelle konnte De Angelis, bedingt durch zahlreiche Stürze, nur Platz 14 belegen.

2009 trat Alex De Angelis wieder im Gresini-Team an, 2010 fuhr er in der neu geschaffenen Moto2-Klasse im Scot Racing Team an der Seite des Italieners Niccolò Canepa. 2011 wechselte er zum Team JIR Moto2 und konnte zum Saisonende einen ausgezeichneten vierten WM-Platz behaupten. In der Saison 2012 fährt er für Mobile NGM Forward Racing erneut in der Moto2, sein Teamkollege ist der Japaner Yūki Takahashi.

Beim Großen Preis von San Marino 2010 war er einer der beiden Fahrer, die nach einem Sturz Shōya Tomizawas nicht mehr ausweichen konnten und ihn überfuhren, worauf Tomizawa verstarb. De Angelis erlitt dabei keine schweren Verletzungen.

Die Saison 2011 bestritt De Angelis im JIR Moto2-Team. Er erreichte dort auf einer Motobi am Ende den vierten Gesamtrang. Auch 2012 fuhr er eine gesamte Moto2-Saison. Nun allerdings im Forward-Racing Team. Die ersten sechs Rennen bestritt er auf einer Suter. Ab Assen wechselte sein Team den Chassis-Hersteller und er fuhr den Rest der Saison mit FTR. 2013 blieb er Forward-Racing treu. Sein Einsatzmotorrad war nun eine Speed Up. Zusätzlich kam es für ihn auch zu einem Einsatz in der MotoGP. Da Ben Spies verletzt war, sprang De Angelis als Ersatzfahrer in Laguna Seca ein. Dies war Möglich, da nur die Königsklasse dort antrat.[1] Die ersten 10 Rennen der Saison 2014 fuhr er erneut in der Moto2-Klasse im Tasca Racing Moto2-Team auf Suter. Für den Rest der Saison wechselte er wieder in die MotoGP. Nun als Ersatzfahrer für Colin Edwards, der seine Karriere nach dem Großen Preis von Indianapolis beendete.[2]

2015 blieb er in der MotoGP. Als einziger Fahrer des Iodaracing-Teams fährt er eine ART der alten CRT-Kategorie.

Im Rahmen des Großen Preises von Japan stürzte De Angelis im vierten Freien Training schwer. Er erlitt Rippenbrüche, eine Lungenquetschung, ein Schädel-Hirn-Trauma und musste nach einsetzenden Hirnblutungen kurzzeitig in ein künstliches Koma versetzt werden. Nach acht Tagen auf der Intensivstation erklärten ihn die Ärzte im japanischen Mibu als soweit stabil, um ihn nach San Marino transportieren zu können.[3]

Zum Saisonfinale in Valencia hatte sich De Angelis soweit erholt, das er dort als Besucher anwesend sein konnte.[4]

Ab 2019 trat De Angelis für Pramac Racing im MotoE World Cup an. Gegen Ende der Saison 2020 verkündete er seinen Rücktritt.

Superbike-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Anfang Februar, kurz vor Beginn der Saison 2016, das Team IodaRacing (bei dem Alex De Angelis unter Vertrag steht) bekannt gab, zukünftig in der Superbike-Weltmeisterschaft anzutreten, bestätigte auch De Angelis seinen Wechsel in diese Meisterschaft. Zusammen mit seinem Teamkollegen, dem Italiener Lorenzo Savadori, wird er auf einer Aprilia RSV4 antreten.[5]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein älterer Bruder William De Angelis ist ebenfalls Motorradrennfahrer und startete von 1999 bis 2001 in der 125-cm³-Klasse der Motorrad-WM.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003 – 125-cm³-Vizeweltmeister auf Aprilia
  • 4 Grand-Prix-Siege

In der Motorrad-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Klasse Motorrad Rennen Siege Podien Poles Punkte Ergebnis
1999 125 cm³ Honda 1
2000 125 cm³ Honda 16 41 18.
2001 125 cm³ Honda 16 63 14.
2002 125 cm³ Aprilia 16 1 1 87 9.
2003 125 cm³ Aprilia 16 6 4 166 2.
2004 250 cm³ Aprilia 16 2 1 147 5.
2005 250 cm³ Aprilia 16 4 2 151 7.
2006 250 cm³ Aprilia 16 1 11 228 3.
2007 250 cm³ Aprilia 17 8 1 235 3.
2008 MotoGP Honda 18 63 14.
2009 MotoGP Honda 17 1 111 8.
2010 Moto2 Force GP210 / Motobi 12 1 3 1 95 11.
MotoGP Honda 3 11 18.
2011 Moto2 Motobi 17 1 2 1 174 4.
2012 Moto2 Suter / FTR 15 1 2 86 12.
2013 Moto2 Speed Up 17 76 14.
MotoGP Ducati 1 5 23.
2014 Moto2 Suter 10 37 20.
MotoGP Forward-Yamaha 8 14 21.
2015 MotoGP ART 14 2 28.
2017 Moto2 Kalex / Suter 3 5 32.
2019 MotoE Energica 6 1 47 7.
2020 MotoE Energica 7 35 14.
Gesamt 279 4 40 12 1878

In der Superbike-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Motorrad Rennen Siege Podien Poles Punkte Ergebnis
2016 IodaRacing Team Aprilia RSV4 24 1 96 13.
2017 Pedercini Racing Kawasaki Ninja ZX-10 R 16 32 19.
Gesamt 40 0 1 0 128

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alex De Angelis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Laguna Seca: Alex De Angelis ersetzt Ben Spies
  2. Forward: Ab Indy fährt Alex De Angelis statt Edwards
  3. Alex De Angelis nach Sturz weiter unter Beobachtung
  4. Alex de Angelis in Valencia: "Es geht mir viel besser"
  5. Alex De Angelis bestätigt Superbike-WM mit Aprilia