Alfred P. Sloan

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Alfred P. Sloan (1937)
Sloan auf dem Cover des Time Magazine am 27. Dezember 1926

Alfred Pritchard Sloan junior (* 23. Mai 1875 in New Haven, Connecticut; † 27. Februar 1966 in New York City, New York) war von 1923 bis 1937 der Präsident von General Motors.

Er schuf die Autohierarchie von General Motors (GM), in der man als Kunde markentechnisch „unten“ einsteigen konnte und sich schließlich im Lauf der Jahre an die Spitze, in diesem Fall Cadillac, „hocharbeiten“ konnte: Hierdurch wurde ein Plattform-System mit differenzierten Automarken geschaffen, in dem jeder Kunde ein Angebot finden konnte. Heutzutage verfahren mit Ausnahme von Nischenherstellern alle Automobilkonzerne in ähnlicher Weise. Daneben gilt Sloan bis heute als der Erfinder der geplanten Obsoleszenz. In den 1920er Jahren führte er in seiner Funktion als GM-Präsident jährliche Konfigurationsänderungen und Veränderungen an Automobilen ein und animierte damit Kunden zum vorzeitigen Neukauf, obgleich deren Fahrzeuge noch voll funktionsfähig waren.[1][2] Noch zu Lebzeiten setzte er sich für Wissenschaft und Forschung ein, schuf die Alfred P. Sloan Foundation und rief das Sloan Fellows Programm ins Leben.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er studierte Elektrotechnik am Massachusetts Institute of Technology und machte dort 1895 seinen Abschluss.

Nach seinem Studium arbeitete er bei dem Lagerhersteller Hyatt Roller Bearing, bei dem er bis zum Präsidenten aufstieg. Hyatt wurde 1916 mit weiteren Automobilzulieferern zu United Motors vereinigt, dessen Präsident er ebenfalls war.[3] Als United Motors 1918 von General Motors aufgekauft wurde, erhielt Sloan dort die Position des Vizepräsidenten.[3] 1923 wurde er als Nachfolger von Pierre S. du Pont zum Präsidenten von General Motors gewählt.[3] Diese Position hatte er bis 1946 inne. Bereits 1937 wurde er ebenfalls zum Chairman of the Board gewählt.[3] 1956 ging er schließlich in den Ruhestand.

Sloans Weiterentwicklung des Taylor-Ansatzes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sloans Beobachtung war: Je größer die Unternehmen, desto schwieriger und umfangreicher wird beim arbeitswissenschaftlichen Ansatz (Taylorismus) die Koordination. Sloan reagierte durch:

  • Schaffung dezentralisierter Unternehmensbereiche, die von der Konzernspitze durch Kennzahlenkontrolle geleitet wurden.
  • Divisionalisierung der komplexen Autofertigung in mehrere Automarken (Chevrolet, Oakland/Pontiac, Buick, Oldsmobile, Cadillac, GMC). Dadurch wurde die Unternehmung übersichtlicher und die Produktionssteuerung leichter.
  • Arbeitsteilung auch auf Managementebene. Dadurch wurden Spezialistenabteilungen mit Fokus beispielsweise auf Technik, Finanzen oder Absatzmarkt geschaffen.

Mitgliedschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1948 wurde Sloan in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfred P. Sloan: My Years with General Motors. Doubleday, New York 1990, ISBN 0-385-04235-3 (Nachdr. d. Ausg. Garden City, N.Y. 1972; Autobiographie. Deutsche Ausgabe: Meine Jahre mit General Motors. verlag moderne industrie, München, 1965.)
  • John McDonald: A ghosts memoir. The making of Alfred P. Sloan's „My years with General Motors“. MIT-Press, Cambridge, Mass. 2002, ISBN 0-262-13410-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alfred P. Sloan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dr. Hans-Arthur Marsiske: Verstecktes Verfallsdatum. In: C’t, 30. Juni 2012.
  2. Cosima Dannoritzer: Kaufen für die Müllhalde, 2010 (Dokumentarfilm, Online (Memento vom 19. November 2011 im Internet Archive))
  3. a b c d David J. Wilkie: G.M.'s Sloan Still Going Strong At 80 In: St. Petersburg Times via Google News, 22. May 1955 (englisch, JPG).
  4. Members of the American Academy. In: amacad.org (englisch).