Amy Hennig

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Amy Hennig (2019)

Amy Hennig (* 19. August 1964) ist eine US-amerikanische Videospieldirektorin und Drehbuchautorin, die für den Videospielentwickler Naughty Dog tätig war. Sie ist am meisten bekannt durch ihre Arbeiten an der Uncharted-Reihe, Jak-and-Daxter-Reihe und der Legacy-of-Kain-Reihe,[1][2][3] die sie selbst als ihre größte Errungenschaft sieht. Edge bezeichnete sie 2011 als eine der einflussreichsten Frauen in der Videospielbranche.[4] Für Amy Hennig stehen die Geschichte und das Storytelling bei Spielen im Vordergrund.[5]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hennig absolvierte an der University of California in Berkeley einen Bachelor-Abschluss in englischer Literatur. Sie besuchte die Filmschule der San Francisco State University, als sie als Künstlerin für ein Atari-Spiel namens ElectroCop eingestellt wurde. Durch ihre Arbeit an dem Spiel wurde ihr klar, dass die Videospielbranche sie mehr interessierte als die Filmindustrie. Sie brach die Filmschule bald danach ab.[6]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hennig ist seit den späten 1980er Jahren in der Videospielbranche tätig. Ihre ersten Arbeiten waren für das Nintendo Entertainment System, für das sie hauptsächlich als Künstlerin und Animatorin beschäftigt war.[7] Zunächst war sie als freiberufliche Künstlerin für Electrocop, ein unveröffentlichtes Atari 7800-Spiel, das auf dem Starttitel von Atari Lynx basiert, tätig.[8] Danach wechselte sie als Animatorin und Künstlerin zu Electronic Arts und arbeitete an einem unveröffentlichten Titel, The Bard’s Tale 4 und Desert Strike: Return to the Gulf. Zwei Jahre nach ihrer Einstellung bei Electronic Arts arbeitete Hennig als Künstlerin an Michael Jordan: Chaos in the Windy City. In den späten 1990er Jahren wechselte sie zu Crystal Dynamics, wo sie Silicon Knights bei der Entwicklung von Blood Omen: Legacy of Kain unterstützte. Später arbeitete sie als Regisseurin, Produzentin und Autorin für Legacy of Kain: Soul Reaver. Sie führte auch Regie und schrieb Soul Reaver 2 und Legacy of Kain: Defiance.[9][6]

Hennig verließ Crystal Dynamics, um als Creative Director für Naughty Dog zu arbeiten. Sie schrieb für die Jak-and-Daxter-Reihe, bevor sie als Game Director für Uncharted: Drakes Schicksal und als Headwriter und Creative Director für die Uncharted-Reihe arbeitete. Bei der Arbeit an Uncharted 2: Among Thieves leitete Hennig ein 150-köpfiges Team, das das Spiel erstellt hatte, und fungierte als Autorin. Sie schrieb und führte Regie für Uncharted 3: Drake's Deception.[6] Kurz nachdem sie mit der Arbeit an Uncharted 4: A Thief's End für die PlayStation 4 begonnen hatte, verließ Hennig Naughty Dog.[10][11][12][13]

Am 3. April 2014 trat sie Visceral Games bei, um mit Todd Stashwick an dem Projekt Project Ragtag, einem Star-Wars-Spiel, zu arbeiten. Allerdings wurde das Spiel aufgelöst und das Studio geschlossen.[14] Hennig gab bekannt, dass sie mit Skydance Media und Julian Beak ein neues Entwicklerstudio gründen will.[15][16][17][18]

Rolle in der Spieleindustrie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hennig wird als Beispiel für eine erfolgreiche Frau in einer historisch von Männern dominierten Branche genannt.[8][6] Das britische Videomagazin Edge nannte sie eine der 100 einflussreichsten Frauen in der Spielebranche.[4] Hennig erhielt im Juni 2016 einen BAFTA-Sonderpreis.[19] Sie erhielt den Lifetime Achievement Award bei den Game Developers Choice Awards im März 2019.[20]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amy Hennig. In: IMDb. Abgerufen am 5. Juni 2020 (englisch).
  2. Thomas Ruch: Uncharted-Reihe: Amy Hennig ist stolz auf ihre Mitarbeit an der beliebten Reihe. In: Play3.de. 4. Mai 2020, abgerufen am 5. Juni 2020.
  3. Twitter-Profil von Amy Hennig. In: Twitter. Twitter Inc., abgerufen am 5. Juni 2020.
  4. a b Game Industry's 100 Most Influential Womene. In: Edge. 25. Juni 2011, archiviert vom Original am 25. Juni 2011; abgerufen am 22. März 2024.
  5. Dean Takahashi: Amy Hennig interview — Surviving the trauma of making a video game and inspiring newcomers. In: VentureBeat. 22. Februar 2019, abgerufen am 5. Juni 2020 (amerikanisches Englisch).
  6. a b c d Ben Fritz: How I Made It: Amy Hennig. In: Los Angeles Times. 7. Februar 2010, abgerufen am 5. Juni 2020 (amerikanisches Englisch).
  7. Kevin Gifford: COLUMN: ‘Game Mag Weaseling’: Mag Roundup 8/26/06. In: GameSetWatch. Archiviert vom Original am 30. März 2019; abgerufen am 22. März 2024 (englisch).
  8. a b Meagan Marie: Women in Gaming: 100 Professionals of Play. DK Publishing, 2018, ISBN 978-0-241-39506-6 (google.de [abgerufen am 5. Juni 2020]).
  9. Amy Hennig. In: Legacy of Kain Wiki. Abgerufen am 5. Juni 2020 (englisch).
  10. Philipp Neubauer: Uncharted-Autorin Amy Hennig verlässt Naughty Dog. In: IGN. 5. März 2014, abgerufen am 5. Juni 2020.
  11. Annika Schumann: Naughty Dog: Uncharted-Writer Amy Hennig verlässt Studio. In: GIGA.de. 5. März 2014, archiviert vom Original am 5. Juni 2020; abgerufen am 22. März 2024.
  12. Jacob Oller: Uncharted 4 writer reveals Nathan Drake's brother was the original antagonist. In: SYFY.com. 25. Februar 2019, abgerufen am 5. Juni 2020 (englisch).
  13. Amy Hennig: Uncharted-Erfinderin besorgt über eigene Zukunft. In: ingame.de. 18. Januar 2018, abgerufen am 5. Juni 2020.
  14. Benjamin Bullard: Rogue One screenwriter blasts EA, says canceled game would've been 'Star Wars Uncharted’. In: SYFY.com. 22. Januar 2019, abgerufen am 5. Juni 2020 (englisch).
  15. André Linken: Uncharted-Autorin Amy Hennig arbeitet nun für Skydance Media. In: PC Games. 19. November 2019, abgerufen am 5. Juni 2020.
  16. David Molke: Uncharted-Autorin Amy Hennig gründet neues Entwicklerstudio. In: GamePro. 19. November 2019, abgerufen am 5. Juni 2020.
  17. Michael McWhertor: Amy Hennig’s new studio will make ‘story-focused’ games for ‘emerging streaming platforms’. In: Polygon. 18. November 2019, abgerufen am 5. Juni 2020 (englisch).
  18. Michael Krosta: Allgemein: Amy Hennig („Uncharted“) heuert bei Skydance Media an; Spiele mit narrativem Fokus in Planung. In: 4Players. 20. November 2019, abgerufen am 5. Juni 2020.
  19. Alex Wawro: BAFTA honors veteran game designer Amy Hennig with a Special Award. In: Gamasutra. 24. Mai 2016, abgerufen am 5. Juni 2020 (englisch).
  20. Brendan Sinclair: Amy Hennig to receive lifetime achievement award. In: gamesindustry.biz. 11. Dezember 2018, abgerufen am 5. Juni 2020 (englisch).