Andre Iguodala

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Basketballspieler
Basketballspieler
Andre Iguodala
Andre Iguodala bei den Heat (2020)
Spielerinformationen
Voller Name Andre Tyler Iguodala
Spitzname Iggy
Geburtstag 28. Januar 1984 (40 Jahre)
Geburtsort Springfield, Illinois, Vereinigte Staaten
Größe 198 cm
Position Small Forward
College Arizona
NBA Draft 2004, 9. Pick, Philadelphia 76ers
Vereinsinformationen
Verein Golden State Warriors
Liga NBA
Trikotnummer 9
Vereine als Aktiver
2004–2012 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Philadelphia 76ers
2012–2013 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Denver Nuggets
2013–2019 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Golden State Warriors
2020–2021 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Miami Heat
2021–2023 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Golden State Warriors
Nationalmannschaft
2010–2012 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 17 Spiele[1]
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold Vereinigtes Konigreich 2012 London
Weltmeisterschaften
Gold Turkei 2010 Türkei

Andre Tyler Iguodala (* 28. Januar 1984 in Springfield, Illinois) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler.[2]

Iguodala wurde an neunter Stelle von den Philadelphia 76ers im Jahr 2004 gedraftet, nachdem er zwei Jahre College-Basketball an der University of Arizona gespielt hat. Bei den Sixers etablierte er sich schnell als Stammspieler, da er durch gute Athletik, Scoring und Defensivarbeit überzeugte. Nach seinem Wechsel zu den Warriors wurde Iguodala verstärkt als Edelreservist und -verteidiger eingesetzt, wodurch er den Warriors zu vier Titeln verhalf.

Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Highschool und College[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iguodala wuchs als Sohn eines nigerianischen Vaters und einer afroamerikanischen Mutter in Springfield (Illinois) auf. Nach einer erfolgreichen Highschoolbasketballkarriere, wo er zu den besten Basketballspielern in Illinois zählte, wechselte Iguodala an die renommierte University of Arizona, die schon viele NBA-Spieler hervorgebracht hat. Bei den Wildcats spielte er an der Seite künftiger NBA-Profis wie Luke Walton und Channing Frye. In seinem Freshman-Jahr kam Iguodala überwiegend von der Bank. In seinem Sophomore-Jahr war er Starter und erzielte in 30 College-Spielen 12,9 Punkte, 8,4 Rebounds, 3,4 Assists und 1,5 Steals pro Spiel. Nach seinem zweiten Collegejahr gab Iguodala seinen vorzeitigen Wechsel in die NBA bekannt.

NBA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Philadelphia 76ers (2004–2012)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iguodala bei den Philadelphia 76ers, 2006

Iguodala wurde an 9. Stelle des NBA-Drafts 2004 von den Philadelphia 76ers ausgewählt. Bereits in seiner Debütsaison startete er alle 82 Spiele und erzielte dabei 9 Punkte, 5,7 Rebounds, 3 Assists, 1,7 Steals und 0,6 Blocks pro Spiel.[3] Er galt als einer der besten Rookies der Saison 2004/05. Deswegen durfte er an der Rookie Challenge beim NBA All-Star Weekend 2005 teilnehmen.[4] Er etablierte sich schnell neben seinem Teamkollegen und dem Superstar der Mannschaft Allen Iverson, der ihn regelmäßig bei Fastbreaks für Alley-Oop-Pässe fand. In seiner zweiten Saison startete er ebenfalls alle 82 Spiele und kam auf 12,3 Punkte, 5,9 Rebounds, 3,1 Assists, 1,6 Steals und 0,3 Blocks im Schnitt.[3]

Während der NBA-Saison 2006–2007 verließ der 76ers-Star Iverson die Mannschaft und ging zu den Denver Nuggets, woraufhin Iguodala seine Rolle als erste Option übernahm.[4] Mit im Schnitt 18,2 (2006/07), 19,9 (2007/08) und 18,8 (2008/09) Punkten in der regulären Saison zählt er zu den wichtigsten Spielern der Sixers.[3] In der folgenden Saison hatte Iguodala einen schlechten Start und führte die Liga zeitweise sogar bei der Anzahl der Turnover an. Es gelang ihm jedoch, sein Spiel entsprechend anzupassen und er führte die 76ers mit 40 Siegen, davon 22 in den letzten 29 Spielen, in die Playoffs. Sein Schnitt belief sich auf 19,9 Punkte, 5,4 Rebounds und 4,8 Assists pro Spiel.[3] In den Playoffs mussten sich die 76ers jedoch bereits in der ersten Runde nach sechs Spielen den Detroit Pistons geschlagen geben.

Am 17. August 2008 verlängerte Iguodala seinen Vertrag bei Philadelphia um fünf Jahre (und einem optionalen sechsten Jahr) im Gesamtwert von 80 Millionen US-Dollar.[5]

Iguodala entwickelte sich in der NBA-Saison 2008–2009 zu einem der besten Small Forwards der NBA. Er zeigte sich aktiver als Aufbauspieler im Angriff und als Anführer der Mannschaft.[4] Sein Schnitt betrug 18,8 Punkte, 5,7 Rebounds und 5,3 Assists pro Partie.[3] Mit 41 Siegen in der regulären Saison schaffte die Mannschaft erneut den Einzug in die Playoffs, musste sich aber bereits nach der ersten Runde wieder verabschieden. In der folgenden Saison verzeichnete Iguodala Karriere-Bestleistungen in Rebounds, Assists und Blocks. Sein Schnitt belief sich auf 17,1 Punkte, 6,5 Rebounds, 5,8 Assists und 1.7 Steals pro Spiel.[3] Für den Einzug in die NBA-Playoffs 2010 reichte es jedoch nicht. Iguodala zählte zwar immer noch zu den besseren Spielern in der NBA, aber er stand etwas in der Kritik, da sich seine Statistiken seit fünf Jahren nicht mehr grundlegend verbessert haben.[6]

Nach 67 gespielten Spielen in der NBA 2010/11 hat Iguodala eine Karrierebestleistung von 6,3 Assists pro Partie aufgestellt.[3]

Denver Nuggets (2012–2013)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 10. August 2012 wechselte Iguodala im Rahmen eines Vier-Team-Trades zu den Denver Nuggets. Im Gegenzug wechselte unter anderem Dwight Howard zu den Lakers und Andrew Bynum zu den Philadelphia 76ers.[7] Mit den Nuggets erreichte Iguodala 2012/2013 die Playoffs. Dort scheiterten die Nuggets jedoch bereits in der 1. Runde an den Golden State Warriors. Im Laufe der Sommerpause entschloss sich Iguodala, keinen neuen Vertrag bei den Nuggets zu unterschreiben und den Club zu verlassen.

Golden State Warriors (2013–2019)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iguodala als Spieler der Warriors, 2016

Iguodala wechselte schließlich zu den Golden State Warriors. Dort erhielt er einen Vertrag bis 2017 und sollte an der Seite von Stephen Curry und Klay Thompson dazu beitragen, die Warriors als Playoff-Team wieder zu etablieren. Mit den Warriors erreichte er die Playoffs und wurde für seine gute Verteidigungsarbeit in das NBA All-Defensive First Team berufen. Jedoch erzielte Iguodala erstmals seit seiner Rookie-Saison weniger als 10 Punkte im Schnitt und kam am Ende auf 9,3 Punkte, 4,7 Rebounds und 4,2 Assists. In seinem zweiten Jahr bei den Warriors kam Iguodala erstmals in seiner Karriere ausschließlich von der Bank. Er erzielte jedoch 7,8 Punkte im Schnitt und gilt als einer der wichtigsten Spieler der Warriors, die in der Saison 2014/15 die meisten Siege in der Liga erspielten und die NBA Finals erreichten. Diese gewannen die Warriors mit 4:2 und Iguodala wurde zum Finals-MVP gekürt, insbesondere für seine Leistung in der Verteidigung gegen LeBron James.[8] Er wurde zum ersten Finals-MVP in der Liga-Geschichte, der in der Regular Season in keinem einzigen Spiel in der Starting Five stand (er startete in der gesamten Saison nur die drei letzten Finals-Spiele).[9] Im Jahr darauf erreichte Iguodala erneut mit den Warriors das Finale, unterlag jedoch den Cleveland Cavaliers mit LeBron James. Mit den Warriors gewann Iguodala dann 2017 erneut die NBA-Meisterschaft, nachdem man sich im Finale gegen den Titelverteidiger Cleveland Cavaliers durchsetzen konnte.

Im Sommer 2017 wurde bekannt, dass Iguodala seinen Vertrag bei den Warriors um drei Jahre verlängert. Damit verdient er 48 Millionen US-Dollar. 2018 gewann Iguodala seine dritte Meisterschaft mit den Warriors.

Memphis Grizzlies (2019–2020)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 2019 tauschten die Warriors die Vertragsrechte an Iguodala zu den Memphis Grizzlies, die dafür zusätzlich einen Erstrunden-Pick für die NBA-Drafts zwischen 2024 und 2026 erhielten. Der Wechsel war aus Sicht der Warriors nötig, da man durch die Verpflichtung von D’Angelo Russell das Mannschaftsgehalt und die Gehaltsobergrenze drücken musste.[10]

Miami Heat (2020–2021)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ohne ein Spiel für die Grizzlies absolviert zu haben, wurde Iguodala am 6. Februar 2020 im Rahmen eines Drei-Team-Deals an die Miami Heat abgegeben,[11] wo er einen Zweijahresvertrag unterschrieb.

Golden State Warriors (seit 2021)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im August 2021 unterschrieb Iguodala erneut bei den Golden State Warriors. Er erhielt einen Ein-Jahresvertrag zum veteran minimum.[12]

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iguodala als US-Nationalspieler, 2012

Karriere-Statistiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legende
  GP Absolvierte Spiele (Games played)   GS Spiele von Beginn an (Games started)  MPG Absolvierte Minuten pro Spiel (Minutes per game)
 FG % Wurfquote aus dem Feld (Field-goal percentage)  3P % Wurfquote Drei-Punkte-Würfe (3-point field-goal percentage)  FT % Freiwurfquote (Free-throw percentage)
 RPG Rebounds pro Spiel (Rebounds per game)  APG Assists pro Spiel (Assists per game)  SPG Steals pro Spiel (Steals per game)
 BPG Blocks pro Spiel (Blocks per game)  PPG Punkte pro Spiel (Points per game)  FETT Karriere-Bestmarke

NBA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team GP GS MPG FG % 3P % FT % RPG APG SPG BPG PPG
2004–05 Philadelphia 82 82 32.8 .493 .331 .743 5.7 3.0 1.7 0.6 9.0
2005–06 Philadelphia 82 82 37.6 .500 .354 .754 5.9 3.1 1.6 0.3 12.3
2006–07 Philadelphia 76 76 40.3 .447 .310 .820 5.7 5.7 2.0 0.4 18.2
2007–08 Philadelphia 82 82 39.5 .456 .329 .721 5.4 4.8 2.1 0.6 19.9
2008–09 Philadelphia 82 82 39.9 .473 .307 .724 5.7 5.3 1.6 0.4 18.8
2009–10 Philadelphia 82 82 38.9 .443 .310 .733 6.5 5.8 1.7 0.7 17.1
2010–11 Philadelphia 67 67 36.9 .445 .337 .693 5.8 6.3 1.5 0.6 14.1
2011–12 Philadelphia 62 62 35.6 .454 .394 .617 6.1 5.5 1.7 0.5 12.4
2012–13 Denver 80 80 34.7 .451 .317 .574 5.3 5.4 1.7 0.7 13.0
2013–14 Golden State 63 63 32.4 .480 .354 .652 4.7 4.2 1.5 0.3 9.3
2014–15 Golden State 77 0 26.9 .466 .349 .596 3.3 3.0 1.2 0.3 7.8
2015–16 Golden State 65 1 26.6 .478 .351 .614 4.0 3.4 1.1 0.3 7.0
2016–17 Golden State 76 0 26.3 .528 .362 .706 4.0 3.4 1.0 0.5 7.6
2017–18 Golden State 64 7 25.3 .463 .282 .632 3.8 3.3 0.8 0.6 6.0
2018–19 Golden State 68 13 23.2 .500 .333 .582 3.7 3.2 0.9 0.8 5.7
2019–20 Miami 21 0 19.9 .432 .298 .400 3.7 2.4 0.7 1.0 4.6
2020–21 Miami 63 5 21.3 .383 .330 .658 3.5 2.3 0.9 0.6 4.4
2021–22 Golden State 31 0 19.5 .380 .230 .750 3.2 3.7 0.9 0.7 4.0
Gesamt 1223 784 32.2 .463 .330 .709 4.9 4.2 1.4 0.5 11.4
All-Star 1 0 14.0 .857 .000 4.0 2.0 1.0 1.0 12.0

Play-offs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team GP GS MPG FG % 3P& FT % RPG APG SPG BPG PPG
2004–05 Philadelphia 5 5 38.4 .465 .333 .500 4.6 3.0 2.8 1.0 9.8
2007–08 Philadelphia 6 6 39.0 .333 .143 .721 4.8 5.0 2.2 0.2 13.2
2008–09 Philadelphia 6 6 44.8 .449 .393 .652 6.3 6.7 1.8 0.0 21.5
2010–11 Philadelphia 5 5 36.4 .423 .214 .714 7.0 6.8 1.0 0.4 11.4
2011–12 Philadelphia 13 13 38.8 .384 .388 .589 5.7 3.7 1.5 0.4 12.9
2012–13 Denver 6 6 40.5 .500 .483 .720 8.0 5.3 2.0 0.3 18.0
2013–14 Golden State 7 7 35.4 .516 .533 .606 4.7 4.4 1.3 0.3 13.1
2014–15 Golden State 21 3 30.2 .474 .354 .415 4.5 3.6 1.2 0.3 10.4
2015–16 Golden State 24 3 32.0 .476 .385 .561 4.4 3.8 1.2 0.4 8.9
2016–17 Golden State 16 0 26.2 .455 .190 .577 4.1 3.2 0.9 0.4 7.2
2017–18 Golden State 15 12 26.7 .494 .378 .706 4.5 2.7 1.4 0.5 8.1
2018–19 Golden State 21 15 30.0 .494 .350 .378 4.3 4.0 1.1 1.1 9.8
2019–20 Miami 21 0 19.5 .462 .359 .714 2.6 1.5 0.8 0.6 3.8
2020–21 Miami 4 0 17.8 .545 .429 .000 3.0 1.3 1.0 0.5 3.8
Gesamt 170 81 30.6 .458 .355 .582 4.5 3.6 1.3 0.5 9.7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Andre Iguodala – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. USA-Basketball – Porträt Auf: USA Basketball–Website; Colorado Springs, CO, 26. Januar 2016. Abgerufen am 26. Juli 2017 (in Englisch).
  2. Andre Iguodala: 19 Jahre in der NBA - viermaliger Champion beendet Karriere. In: Der Spiegel. 21. Oktober 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 22. Oktober 2023]).
  3. a b c d e f g NBA – Spielerstatistiken Auf: NBA–Website; New York, 2017. Abgerufen am 26. Juli 2017 (in Englisch).
  4. a b c Andre Iguodala (NBA-Porträt) (Memento vom 30. Dezember 2009 im Internet Archive)
  5. Iguodala signs reported six-year, $80 million deal with 76ers, 17. August 2008
  6. SLAM Online: Top 50 Players
  7. It's official: Howard dealt to Lakers in four-team trade (10. August 2012, in Englisch) (Memento vom 19. November 2013 im Webarchiv archive.today)
  8. John Schuhmann: The Finals Stat: Game 6. NBA’s Hang Time Blog, 16. Juni 2015, archiviert vom Original am 17. Juni 2015; abgerufen am 23. März 2024 (englisch).
  9. Fran Blinebury: Game 6: 24-second thoughts. NBA’s Hang Time Blog, 16. Juni 2015, archiviert vom Original am 17. Juni 2015; abgerufen am 23. März 2024 (englisch).
  10. Reports: Warriors acquire All-Star D’Angelo Russell from Nets, trade Andre Iguodala to Grizzlies. In: SF Gate. 30. Juni 2019, abgerufen am 1. Juli 2019 (englisch).
  11. HEAT Acquire Andre Iguodala, Jae Crowder & Solomon Hill. Abgerufen am 2. Mai 2020 (englisch).
  12. Adam Webb: Andre Iguodala to Sign 1-Year Contract with Warriors, Calls Chance 'Special'. In: Bleacher Report. 6. August 2021, abgerufen am 21. Oktober 2021 (englisch).