Antje Mönning

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Antje Mönning (2008)

Antje Nikola Mönning (* 2. Februar 1977 in Münster)[1] ist eine deutsche Schauspielerin, Produzentin und Filmkomponistin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antje Mönning begann mit 21 Jahren ihre Schauspielausbildung an der Schule Schauspiel München. Bereits während ihrer Ausbildung spielte sie in zahlreichen Kurzfilmen wie z. B. 2001 in der Produktion Liveschaltung der HFF München unter der Regie von Michael Dreher.

Ihre erste TV-Rolle hatte sie 2003 in der RTL-Krimiserie Die Wache unter der Regie von Michael Schneider. Danach folgten diverse weitere TV-Engagements. 2004 stand sie in einer durchgehenden Rolle in der RTL-Serie Das geheime Leben der Spielerfrauen (Ballgefühl) unter der Regie von Christine Wiegand vor der Kamera, 2005 für die Serie Die Familienanwältin unter der Regie von Richard Huber und 2006 folgte[2] eine Episodenhauptrolle in der ZDF-Krimiserie SOKO Köln. Seit 1987 spielte Antje Mönning jedes Jahr an verschiedenen Theatern in der gesamten Bundesrepublik. Zu erwähnen ist hier insbesondere ihre Hauptrolle als „Bastian“ in der Opernfassung von Die unendliche Geschichte unter der Regie von Heinz Lukas-Kindermann am Stadttheater Trier im Jahre 2004 wie auch die Rolle eines naiven Dummchens in der Bühnenkomödie Amnesie, in der sie neben Petra Nadolny (Switch und Switch reloaded) und Lutz Reichert (Wie bitte?! und Tatort als Maier 2) von 2004 bis 2005 spielte. Von 2007 bis 2009 spielte Mönning die Rolle der Schwester Jenny in der ARD-Serie Um Himmels Willen.

Seit 2008 ist sie als Produzentin, Schauspielerin und Regieassistentin von Roland Reber bei wtp international GmbH, München tätig. 2009 koproduzierte sie den Kinofilm von Roland Reber Engel mit schmutzigen Flügeln[3], in dem sie auch die Hauptrolle übernahm. Der Film sorgte vor und während seiner Veröffentlichung für viel Medienrummel und wurde aufgrund vieler Sexszenen als der „Skandalfilm 2010“ tituliert. 2010 war sie Jurymitglied beim renommierten SITGES International Film Festival in Spanien. Sie koproduzierte den 2011 uraufgeführten Roland-Reber-Film Die Wahrheit der Lüge, in dem sie in der Hauptrolle der undurchsichtigen Verlegerin zu sehen ist.[4] Kinostart war am 29. März 2012. Ebenfalls koproduzierte sie den Kinofilm Illusion, in dem sie in der Hauptrolle der Nikola zu sehen ist. Für diesen Film komponierte sie auch die Musik und war als Regieassistentin tätig.[3]

Bei der wtp international-Produktion Der Geschmack von Leben (2017), die auf den 51. Hofer Filmtagen seine Weltpremiere feierte, sowie auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt wurde und Anfang 2018 in den deutschen Kinos zu sehen war, war sie auch am Drehbuch beteiligt. Sie spielte darin die Hauptrolle Nikki, deren Texte sie selbst geschrieben hat. Ebenso komponierte sie für den Film wieder die Musik. Im Dezember 2018 veröffentlichte sie unter dem Künstlernamen „Schwester Antje“ ein Musikalbum namens „Ausgezogen“.

Mönning bezeichnet sich selbst als „Exhibitionistin“. Sie empfinde Sexualität und Nacktheit „als etwas ganz Natürliches“ und habe sich „freigemacht von jeglichem Konformitätsdruck“.[5] Dies lebe sie auch in pornografischen Szenen ihrer Filme aus. Zudem verloste sie in der Bild-Zeitung ein Akt-Fotoshooting, war in der Ausgabe April 2010 des Männermagazins Penthouse mit einer erotischen Bilderstrecke vertreten und gab dem Fernsehsender RTL II nackt ein Interview.[6][7]

Nachdem Mönning sich im Juni 2018 auf einem Parkplatz vor zwei Zivilpolizisten entblößt hatte, wurde gegen sie ein Strafbefehl wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses (§ 183a) erlassen.[8] Mönning räumte den Sachverhalt ein, jedoch Einspruch eingelegt, da sie ihr Verhalten nicht als strafbar erachte; ihr Anwalt, Alexander Stevens, sah in Mönnings Handlung keine erhebliche sexuelle Handlung, wie sie die Rechtsprechung für eine Verurteilung nach § 183a StGB fordere.[9] Eine Verurteilung nach § 183 ist ausgeschlossen, da er nur exibitionistische Handlungen von Männern unter Strafe stellt.[10] Von dem Vorwurf sprach das Amtsgericht Kaufbeuren Mönning im Dezember 2018 frei und verurteilte sie lediglich wegen der OrdnungswidrigkeitBelästigung der Allgemeinheit“ (§ 118) zu einer Geldbuße in Höhe von 300 Euro.[11][12] Gegen das erstinstanzliche Urteil legte sie Sprungrevision zum Oberlandesgericht München ein.[13]

Zuletzt erhielt sie mit ihrem satirischen Musikvideo Nippelalarm[14] mediale Aufmerksamkeit, weil sie darin die Diskrepanz zwischen Gewaltdarstellungen einerseits und der Zensur weiblicher Brustwarzen andererseits in den sozialen Medien aufzeigt. Das Video, das von YouTube aufgrund der Darstellung weiblicher Nacktheit inzwischen gelöscht wurde und nun auf Vimeo[15] zu sehen ist, wurde auf mehreren Filmfestivals gezeigt, so auf dem FEM FEST Rotterdam 2021[16] und auf dem Southport International Short Film Festival[17] in England.

Antje Mönning lebte in einer Art Kommune bis zu dessen Tod mit Roland Reber und Mira Gittner[18] im Raum München.[19]

2023 erschien Mönnings Buch „Nicht normal“ ist ganz normal.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Antje Nikola Mönning - RESIDENZ Köln - eine ASTOR Film Lounge. Abgerufen am 4. Februar 2021.
  2. hatchbox: Antje Nikola Mönning. In: WTP International. Abgerufen am 15. Oktober 2019 (deutsch).
  3. a b Antje Nikola Mönning In: wtpfilm.com.
  4. Die Wahrheit der Lüge. In: wtpfilm.com.
  5. René Gralla: Schauspielerin Antje Mönning bezeichnet sich als Exhibitionistin. Westdeutsche Zeitung, 22. März 2018, abgerufen am 9. Oktober 2018.
  6. Nackte TV-Nonne posiert für BILD.de-Leser. In: BILD, 25. Oktober 2010.
  7. Nacktinterview mit Antje Mönning. (Memento des Originals vom 8. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rtl2.de In: RTL II.
  8. Schauspielerin Antje Mönning entblößt sich vor Polizisten. Kieler Nachrichten, 10. Oktober 2018, archiviert vom Original am 5. Dezember 2018; abgerufen am 23. März 2024.
  9. Alexander Stevens: Fall Antje Mönning: Exhibitionismus ist nur für Männer strafbar. Stern (Zeitschrift), 13. Oktober 2018, abgerufen am 1. September 2020.
  10. Exhibitionismus ist nur für Männer strafbar. Gala, 12. Oktober 2018, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  11. Nackttanz von Fernsehnonne soll neu verhandelt werden. Donaukurier, 12. Dezember 2018, abgerufen am 1. September 2020.
  12. Jonas Erlenkämper: TV-Nonne Antje Mönning nach Parkplatz-Strip verurteilt. Berliner Morgenpost, 4. Dezember 2018, abgerufen am 4. Dezember 2018.
  13. Nackttanz von Fernsehnonne soll neu verhandelt werden. Donaukurier, 12. Dezember 2018, abgerufen am 12. Dezember 2018.
  14. Antje Mönning: Die Nackt-Nonne und ihr Kampf für Nippel-Freiheit. Abgerufen am 30. Juni 2021.
  15. Antje Nikola Mönning: Nippelalarm! Nipplegate! 26. Februar 2021, abgerufen am 30. Juni 2021.
  16. WORM: Fem Fest: Film program. 8. Februar 2021, abgerufen am 30. Juni 2021.
  17. Session 9 - Comedy. Abgerufen am 30. Juni 2021 (amerikanisches Englisch).
  18. Roland Reber. In: AZ München. 18. September 2022 (pressreader.com [abgerufen am 22. September 2022]).
  19. Marc Baron, Christian Henning: Sex-Nonne lebt mit Regisseur in Kommune. Bild, 4. März 2010, abgerufen am 4. Dezember 2018.