Antonio Conte

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Antonio Conte
Antonio Conte (2015)
Personalia
Geburtstag 31. Juli 1969
Geburtsort LecceItalien
Größe 178 cm
Position Mittelfeld
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1985–1992 US Lecce 89 0(1)
1992–2004 Juventus Turin 295 (29)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1994–2000 Italien 20 0(2)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2005–2006 AC Siena (Co-Trainer)
2006 AC Arezzo
2007 AC Arezzo
2007–2009 AS Bari
2009–2010 Atalanta Bergamo
2010–2011 AC Siena
2011–2014 Juventus Turin
2014–2016 Italien
2016–2018 FC Chelsea
2019–2021 Inter Mailand
2021–2023 Tottenham Hotspur
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Antonio Conte (* 31. Juli 1969 in Lecce) ist ein ehemaliger italienischer Fußballspieler und heutiger -trainer.

Spielerkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antonio Conte begann seine Karriere in seiner Geburtsstadt bei der US Lecce, für die er am 6. April 1986 mit 16 Jahren beim 1:1 gegen Pisa Calcio sein Serie-A-Debüt absolvierte.

Antonio Conte (1997)

Im Jahr 1991 wechselte er zu Juventus Turin. Mit Juventus gewann er u. a. fünf italienische Meisterschaften und in der Saison 1995/96 unter Marcello Lippi die Champions League. Conte war jahrelang Stammspieler und Kapitän der Mannschaft. Im Jahr 2004 beendete er seine Karriere bei Juventus, um Trainer zu werden.

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Conte debütierte am 27. Mai 1994 beim 2:0-Sieg gegen Finnland in der italienischen Nationalmannschaft. Er nahm mit der Mannschaft an der Weltmeisterschaft 1994 in den USA und der Europameisterschaft 2000 in den Niederlanden und in Belgien teil.

Bei der WM 1994 absolvierte Conte unter Trainer Arrigo Sacchi zwei Partien und musste sich mit seiner Mannschaft im Finale Brasilien geschlagen geben, die mit 3:2 nach Elfmeterschießen gewannen.

Die EM 2000 schloss der Mittelfeldspieler mit den Azzurri nach der 1:2-Niederlage gegen Frankreich ebenfalls als Zweiter ab. Bei diesem Turnier erzielte er im Gruppenspiel gegen die Türkei ein Tor per Fallrückzieher, das von den Zuschauern der Sportschau zum Tor des Monats gewählt wurde.

Das letzte seiner insgesamt 20 Länderspiele absolvierte Conte am 24. Juni 2000 beim EM-Viertelfinale gegen Rumänien.

Erfolge als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juventus Turin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trainerkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge in der Heimat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seinem Rücktritt als aktiver Fußballer arbeitete Conte in der Saison 2005/06 als Assistenztrainer von Luigi De Canio bei der AC Siena. Im Juli 2006 wurde er Trainer bei der AC Arezzo in der Serie B. Der Verein startete wegen des italienischen Fußball-Skandals 2005/06 mit sechs Minuspunkten in die Saison und holte nur fünf Punkte aus den ersten neun Saisonspielen. Conte wurde am 31. Oktober 2006 entlassen. Am 13. März 2007 wurde er als Nachfolger von Maurizio Sarri erneut engagiert und verpasste mit der Mannschaft den Klassenerhalt nur knapp. Am Saisonende verließ er den toskanischen Klub wieder.

Von dem 28. Dezember 2007 bis zum 23. Juni 2009 war er Trainer der AS Bari. Er wurde trotz des Aufstiegs 2008/09 in die Serie A entlassen, nachdem er als Kandidat für den Trainerposten bei Juventus Turin gehandelt worden war, den dann Ciro Ferrara übernahm. Grund für seine Entlassung waren Unstimmigkeiten zwischen Conte und der Klubführung bezüglich der Kaderplanung für die folgende Saison.[1]

Am 21. September 2009 wurde er als Nachfolger von Angelo Gregucci Trainer von Atalanta Bergamo, die mit vier Niederlagen in die Serie A 2009/10 gestartet waren. In den ersten fünf Partien unter Conte blieb Atalanta ungeschlagen und holte neun Zähler. In den folgenden acht Partien folgten dann aber nur noch ein Sieg, ein Unentschieden und sechs Niederlagen, weshalb Conte am 7. Januar 2010 nach einer 0:2-Heimniederlage gegen den SSC Neapel zurücktrat.[2] Am 23. Mai 2010 wurde er als Nachfolger von Alberto Malesani Cheftrainer der AC Siena. Er unterzeichnete einen auf zwei Jahre befristeten Vertrag.[3] Mit der AC Siena stieg er als Tabellenzweiter der Serie B in die erste Liga auf.

Juventus Turin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Mai 2011 unterzeichnete Conte einen Vertrag bei Juventus Turin als Nachfolger von Luigi Delneri. In seiner ersten Saison wurde seine Mannschaft ungeschlagen italienischer Meister und zog ins Finale der Coppa Italia ein, das man gegen den SSC Neapel verlor.

Im Mai 2012 wurde Contes Wohnung von der Polizei durchsucht und Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts auf Mitwisserschaft an Spielbetrug während seiner Zeit bei der AC Siena eingeleitet.[4] Am 10. August 2012 wurde er für zehn Monate, also bis zum Ende der Spielzeit 2012/13, gesperrt, da er als Trainer von Siena Bestechungsversuche von zwei Serie-B-Spielen nicht an den Verband weitergeleitet hatte. Auch Contes Co-Trainer Angelo Alessio wurde zu einer achtmonatigen Sperre verurteilt. Am 22. August 2012 wurde das Urteil vom Bundesgericht des italienischen Verbandes bestätigt.[5] Am 5. Oktober verfügte das Schiedsgericht des italienischen Nationalen Olympischen Komitees TNAS in Rom eine Reduzierung der Sperre für Conte von zehn auf vier Monate, die damit am 8. Dezember 2012 endete.[6]

In der Saison 2012/13 verteidigte seine Mannschaft den Meistertitel erfolgreich. In der Champions League scheiterte man im Viertelfinale am FC Bayern München. Nach dem dritten Meistertitel in Folge wurde Contes Vertrag bei Juventus am 15. Juli 2014 einvernehmlich aufgelöst.[7]

Italienische Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 14. August 2014 wurde Conte neuer Cheftrainer der italienischen Nationalmannschaft.[8] Mit der Squadra Azzurra qualifizierte er sich durch einen 3:1-Auswärtssieg am vorletzten Spieltag gegen Aserbaidschan vorzeitig für die Fußball-Europameisterschaft 2016,[9] bei der er mit seiner Mannschaft im Viertelfinale gegen Deutschland im Elfmeterschießen ausschied. Danach beendete er seine Arbeit als Nationaltrainer.[10]

FC Chelsea[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab der Saison 2016/17 war Conte Cheftrainer beim englischen Erstligisten FC Chelsea. Er unterschrieb im April 2016 einen bis 2019 laufenden Vertrag und löste Guus Hiddink ab.[11] In seiner ersten Saison stand die Mannschaft drei Spieltage vor Saisonende rechnerisch als englischer Meister fest. Im Mai 2018 gewann Chelsea den FA Cup (1:0 gegen Manchester United).[12] Die Champions-League-Qualifikation gelang Chelsea mit Rang 5 dieses Mal nicht. Contes Vertrag wurde im Juli 2018 aufgelöst.[13]

Inter Mailand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Saison 2019/20 verpflichtete Inter Mailand Conte als Nachfolger für den Ende Mai 2019 entlassenen Luciano Spalletti.[14] In seiner ersten Saison führte Conte Inter Mailand zur Vizemeisterschaft mit 82 Punkten, einem Punkt weniger als der Meister Juventus Turin erspielte. In der Coppa Italia 2019/20 führte Conte sein Team bis ins Halbfinale, bei dem man gegen den späteren Sieger SSC Neapel ausschied. In der Champions League 2019/20 kam nicht über die Gruppenphase hinaus und qualifizierte sich hinter dem FC Barcelona und Borussia Dortmund als Gruppendritter für die K.-o.-Phase der UEFA Europa League, bei der man erst im Finale gegen den FC Sevilla mit 2:3 verlor. In der Spielzeit 2020/21 wurde Conte mit Inter Mailand vier Spieltage vor Saisonende italienischer Meister[15] und brach damit die Siegesserie Juventus Turins, welche zuvor 9 Jahre in Folge Meister wurde. Am 26. Mai 2021 bestätigte der Verein allerdings den Abschied des Trainers. Man hätte sich in beidseitigem Einverständnis auf eine Vertragsauflösung geeinigt.[16]

Tottenham Hotspur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang November 2021 unterschrieb Conte einen Vertrag bis zum Sommer 2023 beim englischen Klub Tottenham Hotspur, der kurz zuvor Nuno Espírito Santo von seinen Aufgaben entbunden hatte.[17] Er übernahm die Mannschaft auf dem neunten Tabellenplatz stehend mit fünf Punkten Rückstand auf die Champions-League-Ränge. Zum Saisonende erreichten Contes Spurs durch den vierten Platz noch die Königsklasse. Am 26. März 2023 wurde Conte nach kritischen Aussagen gegenüber dem Verein und seinem Besitzer entlassen.[18]

Erfolge als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Conte wurde beim Globe Soccer Award 2013 als bester Trainer ausgezeichnet

AS Bari[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

AC Siena[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juventus Turin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

FC Chelsea[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inter Mailand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönliche Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Antonio Conte – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bari entlässt Erfolgscoach Conte. kicker.de, 23. Juni 2009, abgerufen am 23. Juni 2009.
  2. Conte wirft in Bergamo das Handtuch. focus.de, 7. Januar 2010, abgerufen am 7. Januar 2010.
  3. Calcio: Antonio Conte nuovo allenatore del Siena. ansa.it, 23. Mai 2010, abgerufen am 22. August 2012.
  4. Wettskandal: Mauri verhaftet, Durchsuchung bei Conte. laola1.at, 28. Mai 2012, archiviert vom Original am 3. Juli 2012; abgerufen am 28. Mai 2012.
  5. Juve-Coach Conte bleibt gesperrt. spiegel.de, 22. August 2012, abgerufen am 22. August 2012.
  6. Sperre für Juve-Coach Conte auf vier Monate reduziert. welt.de, 5. Oktober 2012, abgerufen am 5. Oktober 2012.
  7. Serie A: Meistertrainer Conte verlässt Juventus Turin. spiegel.de, 15. Juli 2014, abgerufen am 15. Juli 2014.
  8. Offiziell: Conte neuer Nationaltrainer Italiens. focus.de, 14. August 2014, abgerufen am 14. August 2014.
  9. Italien löst EM-Ticket. In: Sport1.de, abgerufen am 5. April 2016
  10. „Conte geht nach der EURO“. (Memento vom 17. März 2016 im Internet Archive) In: fifa.com
  11. Conte appointed. In: chelseafc.com, abgerufen am 4. April 2016
  12. FAZ.net
  13. Statement on Antonio Conte | Official Site | Chelsea Football Club. In: ChelseaFC. (englisch, chelseafc.com [abgerufen am 13. Juli 2018]).
  14. Conte wird Trainer bei Inter Mailand. spiegel.de, 31. Mai 2019, abgerufen am 31. Mai 2019.
  15. APA: Inter Mailand dank Sassuolo Serie-A-Meister. Abgerufen am 3. Mai 2021.
  16. Inter bestätigt Abgang von Trainer Antonio Conte | 90PLUS. 26. Mai 2021, abgerufen am 17. August 2021 (englisch).
  17. Conte neuer Trainer bei den Tottenham Hotspurs! Abgerufen am 2. November 2021 (englisch).
  18. Club announcement – Antonio departs. Abgerufen am 27. März 2023 (englisch).