Asklepios Kliniken

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Asklepios Kliniken Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Rechtsform GmbH & Co. KGaA
Gründung 1985
Sitz Hamburg, Deutschland
Leitung Joachim Gemmel, Marco Walker
Mitarbeiterzahl 49.967 (2021)
Umsatz 3,12 Mrd. EUR (2021)[1]
Branche Gesundheitswesen
Website www.asklepios.com
Asklepios Klinik Falkenstein

Die Asklepios Kliniken-Gruppe ist ein primär in Deutschland tätiger Klinikbetreiber mit Hauptsitz in Hamburg.

Unternehmensprofil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Public Private Partnership, durch aktuelle Privatisierungen oder bereits länger privat betriebene Krankenhäuser werden von Asklepios gekauft und betrieben. Einen weiteren Geschäftsbereich stellen Beratungsdienstleistungen im Bereich Krankenhausmanagement dar. Die Asklepios-Gruppe ist einer der größten Klinikbetreiber in Deutschland und besteht aus verschiedenen Unternehmen und Klinikgruppen, beispielsweise der Asklepios Kliniken Management GmbH mit Sitz in Königstein im Taunus und der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH.

Zu der Gruppe gehören 160 assoziierte Einrichtungen in 14 Bundesländern. Neben 36 Krankenhäusern, darunter sieben Maximalversorgern, betreibt die Gruppe 19 Fachkliniken, 13 Psychiatrische Kliniken, 41 Postakut- und Rehakliniken und 33 weitere Einrichtungen, darunter Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und das MediLys-Labor. Zudem gehören ihr Gewerbeimmobilien[2] und Luxushotels, zudem ist sie Mehrheitseigentümerin des Gesundheitsfernsehens Health tv.[3]

Kennzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konzernkennzahlen
Jahr Umsatz EBITDA Patientenzahl
(inkl. ambulante)
Bettenzahl Mitarbeiter nach
Vollzeitäquivalent
Investitionen durch
Eigenmittel und Fördergelder
2015 3,099 Mrd. € 374 Mio. € 2.285.694 26.669 34.690 262 Mio. €
2014 3,020 Mrd. € 330 Mio. € 2.186.876 26.508 34.255 243 Mio. €
2013 2,899 Mrd. € 284 Mio. € 2.161.627 26.635 34.439 242 Mio. €
2012 2,812 Mrd. € 267 Mio. € 2.066.353 26.396 34.037 245 Mio. €
2011 2,379 Mrd. € 216 Mio. €. 1.742.353 26.793 33.152 232 Mio. €
2010 2,130 Mrd. € 228 Mio. € 1.624.409 18.501 26.917 209 Mio. €
2009 2,006 Mrd. € 198 Mio. € 1.563.171 18.030 26.123 204 Mio. €
2008 2,022 Mrd. € 160 Mio. € 1.512.598 18.057 25.700 217 Mio. €
2007 1,860 Mrd. € 127 Mio. € 1.295.057 17.926 25.127 203 Mio. €
2006 1,860 Mrd. € 127 Mio. € 0932.638 16.650 22.546 203 Mio. €

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1984 wurde Asklepios durch den Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwalt Bernard gr. Broermann zusammen mit dem Chirurgen Lutz Mario Helmig gegründet. Im Zuge einer Abspaltung der Anteile von Helmig entstand 1994 die Helios Kliniken GmbH aus der Asklepios-Kliniken-Gruppe.[2]

Die Asklepios-Kliniken sind benannt nach dem griechischen Gott der Heilkunst Asklepios. Die Asklepios-Kliniken-Gruppe ist seit ihrer Gründung im Jahr 1985 kontinuierlich gewachsen[4] und übernahm mehrere ehemals kommunal geführte Einrichtungen.

2011 übernahm Asklepios mit 52,37 Prozent mehrheitlich die MediClin AG mit Sitz in Offenburg.

Im März 2013 hat das Bundeskartellamt die Beteiligung von Asklepios an der Rhön-Klinikum AG unter Auflagen freigegeben. Asklepios will ihren Anteil von derzeit 5 auf bis zu 10,1 Prozent der Rhön-Aktien aufstocken und hatte ihr Vorhaben im August 2012 beim Kartellamt angemeldet. Die geplante Aufstockung der Anteile an Rhön ermöglicht Asklepios, hierdurch ein Vetorecht zu erhalten, und eine Übernahme von Rhön durch einen anderen Wettbewerber könnte damit dauerhaft blockiert werden. Gemäß den Auflagen muss sich Asklepios allerdings zunächst von einer Klinik und einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) im Raum Goslar trennen.[5]

Zum Konzern gehören auch die Luxushotels Falkenstein Grand sowie die Villa Rothschild. Ende 2014 wurde bekannt, dass der Klinik-Konzern auch das Hamburger Hotel Atlantic erworben hat.[6]

Unternehmensstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einrichtungen in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Baden-Württemberg:
Krankenhaus Birkenwerder
Asklepios-Klinik in Weißenfels
  • Sachsen-Anhalt:
Burgseeklinik in Bad Salzungen

Quelle: [9]

Griechenland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beteiligung (30,73 %[10]) am Athens Medical Center mit den Einrichtungen

  • Interbalkan European Medical Center
  • Maroussi
  • Athens Pediatric Center
  • Psycho Clinic Athen
  • P. Faliro Clinic
  • Peristeri Clinic

China[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammen mit der Tongji-Universität und Siemens Project Ventures planen Asklepios International eine Uni-Klinik in Shanghai mit 500 Betten für über 100 Millionen Euro in der Shanghai International Medical Zone. Der endgültige Fertigstellungstermin steht noch nicht fest.[11][12]

Weitere Länder, in denen Asklepios aktiv ist[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wesentliche Beteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 52,7 Prozent an MediClin AG (Klinikbetreiber)
  • 30,73 Prozent am Athens Medical Center, Griechenland
  • 93,38 Prozent an der Rhön-Klinikum AG, gehalten über die AMR Holding GmbH (Stand: 30. September 2020)[14]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Transparent an einem Haus in Göttingen, 2021

Dem Konzern wird vorgeworfen, dass unter seiner Gewinnorientierung u. a. Patientendatenschutz[15] und Pflegequalität zu kurz kommen. Der Spiegel widmete Asklepios 2016 eine umfangreiche investigative Titelgeschichte.[16] Ein ehemaliger Chefarzt veröffentlichte im April 2016 das kritische Buch Die Krankenhausverdiener.[17][18]

Laut Recherchen des ARD-Magazins „Kontraste“ schloss Asklepios unter Vorspiegelung falscher Tatsachen 2019 die Kinderstation in Parchim, zu deren Betrieb der Konzern laut Krankenhausplan verpflichtet ist. Bereits zuvor habe der Konzern die Station zeitweise nicht mit den gesetzlichen Vorgaben entsprechender Personalbesetzung betrieben, was in einem Fall möglicherweise zum Tod eines Patienten beigetragen habe.[19]

Die Pflegerin Romana Knezevic kritisierte Ende 2020 im NDR an der Klinik St. Georg, dass das Personal auf der Intensivstation überlastet sei und putzen müsste, anstatt sich um die Pflege zu kümmern. Sie kritisierte außerdem, dass Menschen alleine sterben müssten. Da Knezevic Betriebsratsmitglied ist, bat der Asklepios-Konzern den Betriebsrat, die Pflegerin zu kündigen. Dieser verweigerte die Kündigung, weshalb Asklepios vor Gericht zog. Nach großer Empörung nahm der Konzern die Klage zurück.[20]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Asklepios Kliniken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Asklepios Geschäftsbericht 2021. (PDF) Asklepios, abgerufen am 18. April 2023
  2. a b NDR: Der Mann, dem Asklepios gehört (Memento vom 19. August 2014 im Internet Archive), 5. Mai 2014
  3. health tv: Mehr wissen. Gesünder leben. In: Webpräsenz Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA. Abgerufen am 16. Mai 2019.
  4. asklepios.com: Unternehmensentwicklung
  5. JUVE - www.juve.de: Rhön-Klinikum: Kartellamt erlaubt Beteiligung durch Commeo-Mandantin Asklepios «  JUVE. Abgerufen am 10. März 2018 (deutsch).
  6. Klinik-Konzern Asklepios kauft Atlantic (Memento vom 26. Dezember 2014 im Internet Archive)
  7. 10 Jahre Asklepios Campus Hamburg Pressemeldung im Presseportal_, aufgerufen am 9. März 2019
  8. Clausthaler Klinik steht zum Verkauf - Region - Goslarsche Zeitung. Abgerufen am 23. November 2023.
  9. Klinikstandorte
  10. Konzernabschluss für 2008, ebundesanzeiger.de
  11. finanznachrichten.de vom 24. Mai 2007
  12. kma Online - kma Magazin (Memento vom 12. Februar 2010 im Internet Archive)
  13. presseportal.de
  14. Aktionärsstruktur Rhön-Klinikum. Abgerufen am 11. Mai 2021.
  15. Patientenakten im Sperrmüll Abgerufen am 20. Juli 2020
  16. Kristina Gnirke, Isabell Hülsen, Martin U. Müller: Ein krankes Haus. In: Der Spiegel. Nr. 51, 2016, S. 14–22 (online).
  17. Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, ISBN 978-3-86265-541-0
  18. Interview In: spiegel.de, 21. Dezember 2016
  19. Pohl, Sieber, Wandt: Schwere Vorwürfe gegen Asklepios-Konzern., ARD Kontraste, 20. Juli 2020.
  20. Hanna Grabbe: Imagepflege statt Kündigung. Der Krankenhauskonzern Asklepios will der Pflegerin, die öffentlich die Arbeitsbedingungen kritisierte, doch nicht kündigen. Das ist vernünftig, löst aber Probleme nicht. In: Zeit Online. Zeit Online Gmbh, 18. Februar 2021, abgerufen am 20. Februar 2021.