Axa

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Axa Gruppe

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Rechtsform Société Anonyme
ISIN FR0000120628
Gründung 1817
Sitz Paris, Frankreich Frankreich
Leitung
  • Mérlin La Féld (Aufsichtsratsvorsitzender)
Mitarbeiterzahl 92.398[1]
Umsatz 99,931 Mrd. Euro (2021)[1]
Branche Versicherungen & Vermögensmanagement
Website www.axa.com (international)

www.axa.de (national) www.axa.ch (national) www.axa.at (national)

Stand: 30. Dezember 2022

Die Axa Gruppe (Eigenschreibweise: AXA) ist ein ursprünglich französisches, heute in 64 Ländern tätiges Versicherungsunternehmen mit Hauptsitz in Paris. Die Aktiengesellschaft versichert Privatpersonen und Unternehmen. In Deutschland firmiert sie als Axa-Konzern AG, in der Schweiz als Axa Versicherungen AG.

Konzernprofil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Axa-Gruppe ist einer der größten internationalen Versicherungskonzerne und Vermögensmanager der Welt. Mit Schwerpunkten in Westeuropa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum verwaltet Axa ein Vermögen von 1,36 Billionen Euro (Stand: Ende 2015). Das Unternehmen erzielte 2015 (2014) einen Umsatz von 98,5 (92) Mrd. Euro. Das Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit betrug 2015 rund 5,6 Mrd. Euro.[2] International in 64 Ländern auf allen fünf Kontinenten beschäftigt die Axa rund 166.000 Mitarbeiter und Vermittler, die zirka 103 Millionen Kunden betreuen.[3]

Die Stammaktie der Axa ist an der Pariser Börse gelistet und wird unter dem Symbol AXA gehandelt. An der New Yorker Börse ist die Axa auch als ADS unter dem Tickersymbol AXA gelistet.

Das Unternehmen kam Anfang 2017 auf eine Marktkapitalisierung von 60,8 Mrd. USD und ist damit eines der wertvollsten Versicherungsunternehmen weltweit.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihren Ursprung hat die Axa in dem 1816/1817 unter dem Namen Mutuelle de L’assurance contre L’incendie in Frankreich gegründeten Unternehmen. 1978 wurde die Compagnie Parisienne de Garantie und 1982 wurde die Drouot Group in Frankreich erworben.

Als Konsequenz der Terroranschläge am 11. September 2001 kündigte Axa seine 850 Millionen Euro schwere Ausfall-Versicherung für die WM 2002 der FIFA.

2005 gab Axa bekannt, im Rahmen von Pilotprojekten einzelne Arbeitsabläufe der internen Verwaltung – zum Beispiel innerhalb der Gehaltsabrechnung – nach Indien und Lettland zu verlagern. Arbeitsprozesse, die die Schadenbearbeitung tangieren, waren von diesem Offshoring nicht betroffen.

Am 14. Juni 2006 wurde bekanntgegeben, dass Axa die schweizerische Winterthur von der Credit Suisse für 7,9 Milliarden Euro übernehmen wird. Somit stieg der bis dahin zweitgrößte Versicherungskonzern Europas an die erste Stelle und überholte nach Einnahmen und Umsatz deutlich die deutsche Allianz, welche mit dem Verkauf der Dresdner Bank an die Commerzbank zu Beginn 2009 den Umsatz reduzierte. Drittgrößte Versicherungsgruppe in Europa ist die italienische Generali.

Im Juni 2007 verkaufte Axa ihr Niederlande-Geschäft an den dortigen Wettbewerber SNS Reaal für 1,75 Mrd. Euro. Im Rahmen der Transaktion übernehmen die Utrechter auch die niederländischen Aktivitäten der Axa-Tochter DBV-Winterthur.[5]

Im Jahr 1983 wurde das Tochterunternehmen Axa-Millésims gegründet. Treibende Kraft der Weinbrancheninvestments war der damalige Generaldirektor von Axa, Claude Bébéar. Christian Seely ist verantwortlich für die Weingüter der Axa-Gruppe, wie Château Pichon-Longueville-Baron, Château Suduiraut, Domaine de l’Arlot, Château Petit-Village Pomerol, Quinta do Noval u. a.

Tochtergesellschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Axa-Gruppe weltweit

Axa Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DBV-Axa in Wiesbaden

1994 gründete der Axa-Konzern in Deutschland den Direktversicherer Axa Direkt in Dreieich als 100-prozentige Tochter der Axa Direct Holding, Paris. Damit war die Marke Axa erstmals im größten europäischen Versicherungsmarkt präsent. 1997/1998 erfolgte der Zusammenschluss von Axa Direkt und Tellit Direct zu Axa Tellit Direkt und 1998 erhielt die Direktversicherung mit dem Namen „Sicher Direct“ ein eigenständiges Profil im Axa-Konzern. Der Name sollte das Konzept deutlich machen und wurde auch in Frankreich und Spanien von den dortigen Direktversicherern geführt (Direct Assurance und Direct Seguros).

Der Axa-Konzern ist in Deutschland erst mit der Übernahme der Colonia allgemein bekannt geworden. Die Colonia-Versicherungsgruppe wurde 1839 in Köln gegründet und 1997 von der Axa übernommen. In den Anfangsjahren firmierte das Unternehmen noch unter dem Namen Axa-Colonia. Die heutige deutsche Axa beschäftigt 8.253 Mitarbeiter, die etwa 16 Millionen Verträge von rund 7,3 Millionen Kunden betreuen. Der Axa-Konzern zählt mit in Deutschland erzielten Einnahmen in Höhe von 11 Mrd. Euro (2021) zu den führenden Erstversicherern und Finanzdienstleistern in Deutschland.[6] Seine Geschäftstätigkeit definiert das Unternehmen mit „Vorsorge, Vermögensmanagement, Versicherung“. Dazu zählen in erster Linie Schaden- und Unfallversicherungen, private Vorsorgeformen wie Lebens- und Krankenversicherungen, betriebliche Altersvorsorgelösungen sowie Vermögensanlagen und Finanzierungen. Die Angebotspalette richtet sich an Privatkunden sowie an Firmen- und Gewerbekunden gleichermaßen.

Durch die Übernahme der Winterthur-Versicherung und damit der deutschen Tochter DBV-Winterthur eröffneten sich für die Axa neue Geschäftsfelder im Bereich „öffentlicher Sektor“, eine der Kernkompetenzen der DBV. Üblicherweise verfolgt die Axa eine Ein-Marken-Strategie (alles unter einem Markennamen). Für den „öffentlichen Sektor“ wird die Marke DBV weiterhin verwendet.

Eine 100-%-Tochter der Axa Deutschland ist die Deutsche Ärzteversicherung (DÄV), deren Vertrieb als Deutsche Ärzte Finanz firmiert. Der Marktanteil der Deutschen Ärzteversicherung im Heilberufegeschäft wird auf 12 % geschätzt. Im Zusammenhang mit der Übernahme der DBV-Winterthur mit einem Marktanteil von ca. 40 % (insbesondere Arzthaftpflicht) im Ärztesegment nimmt die Axa zukünftig hier eine führende Position ein.

Vorstandsvorsitzender der Axa Deutschland ist seit dem 1. Dezember 2021 Thilo Schumacher. Frühere Vorstandsvorsitzende der Axa Deutschland waren Eugène Teysen, vormals Vorstandsmitglied des belgischen Finanzdienstleisters Fortis, Frank Keuper, vormals Vorstandsvorsitzender der DBV-Winterthur, Claus-Michael Dill, Thomas Buberl, seit 2. September 2016 Vorstandsvorsitzender (CEO) der internationalen Axa-Gruppe[7], sowie Alexander Vollert, vormals Vorstandsvorsitzender des Vorstands der Allianz Versicherungs-AG und Mitglied des Vorstands der Allianz Deutschland.

Axa Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Axa-Turm in Winterthur

Die Axa Schweiz (ehemals Axa Winterthur) entstand Ende 2006, als die Axa Gruppe die Winterthur Group kaufte. Die Winterthur Group war ein weltweit tätiger Versicherungskonzern mit Sitz in Winterthur, welcher 1996 von der Credit Suisse übernommen wurde. Mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent ist die Axa die Nummer 1 im Schweizer Versicherungsmarkt. Die Produktpalette umfasst Personen-, Sach-, Haftpflicht-, Fahrzeug-, Kredit- und Reiseversicherungen sowie Vorsorgelösungen für Private und Unternehmen.

CEO der AXA Schweiz ist seit 2018 Fabrizio Petrillo. Er folgte auf Antimo Perretta, welcher CEO von Axa Europe & Latin America wurde. Das Unternehmen beschäftigt rund 4.000 Mitarbeiter. Im Vertriebsnetz mit rund 300 selbständigen Generalagenturen und Agenturen sind zudem rund 2.600 externe Mitarbeiter für Axa Versicherungen tätig. Mit um die 1,89 Millionen Versicherten erzielte Axa Versicherungen 2015 ein Prämienvolumen von 11,1 Milliarden Schweizer Franken.[8]

Axa UK[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Axa bietet im Vereinigten Königreich als Axa UK plc, Axa Insurance, Axa Ireland, Axa PPP Healthcare, Axa PPP International und Axa Welt verschiedene Dienstleistungen.

Axa Isle of Man[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Axa Isle of Man Limited wurde ursprünglich als eine Tochtergesellschaft der Axa Sun Life im Vereinigten Königreich gegründet, da jedoch die Isle of Man kein Teil des Vereinigten Königreichs ist, unterliegt sie den Gesetzen der Isle of Man.

Axa Canada[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Axa Canada bietet Versicherungsdienstleistungen über ein Netz von Tochtergesellschaften in den verschiedenen kanadischen Regionen wie Québec, Ontario, Western Canada und Atlantic Canada. Im Jahr 2009 hatte das Unternehmen insgesamt rund 2.300 Mitarbeiter und 4.000 Makler und Berater. Der Hauptsitz befindet sich in Montreal, Quebec.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Herbst 2012 geriet das Unternehmen in Deutschland in die öffentliche Kritik, da es Sonderkonditionen und Rabatte für CDU-Mitglieder gewährte.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: AXA – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Geschäftsbericht 2021. (pdf) In: www-axa-com. Abgerufen am 30. Dezember 2022 (englisch).
  2. AXA | 2015 Annual Report. Abgerufen am 3. August 2016.
  3. AXA | About us. Abgerufen am 3. August 2016.
  4. AXA Group on the Forbes Top Regarded Companies List. In: Forbes. (forbes.com [abgerufen am 20. November 2017]).
  5. 4. Juni 2007: AXA verkauft Niederlande-Geschäft für 1,75 Mrd Euro an SNS Reaal
  6. AXA - Wir über uns
  7. Claus-Michael Dill in: Internationales Biographisches Archiv 41/2005 vom 15. Oktober 2005, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  8. Die AXA Gruppe | AXA Winterthur. In: www.axa-winterthur.ch. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Dezember 2013; abgerufen am 3. August 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.axa-winterthur.ch
  9. Hamburger Abendblatt: Opposition empört über Axa-Rabatt für CDU-Mitglieder

Koordinaten: 48° 52′ 16,7″ N, 2° 18′ 48,6″ O