BMW 503

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

BMW
BMW 503 Cabriolet
BMW 503 Cabriolet
BMW 503 Cabriolet
503
Verkaufsbezeichnung: 503
Produktionszeitraum: 1956–1960
Klasse: Oberklasse
Karosserieversionen: Coupé, Cabriolet
Motoren: Ottomotor:
3,2 Liter (103 kW)
Länge: 4750 mm
Breite: 1710 mm
Höhe: 1440 mm
Radstand: 2835 mm
Leergewicht: 1500 kg
Nachfolgemodell BMW 3200 CS

Der BMW 503 ist ein zweitüriger zwei-plus-zwei-sitziger Sportwagen der Bayerischen Motoren Werke.

Der für die BMW 502-Limousine entwickelte Achtzylinder-V-Motor war und blieb lange Zeit der einzige deutsche Aluguss-Achtzylinder. Er diente als Basis für ein ehrgeiziges Sportwagenprojekt, das der kaufmännische Direktor Hanns Grewenig gegen den Willen des damaligen BMW-Cheftechnikers Kurt Donath durchsetzte.[1]

Ein erster Karosserieentwurf des Veritas-Initiators Ernst Loof wurde von der BMW-Spitze abgelehnt. Grewenig beauftragte stattdessen Albrecht Graf von Goertz, der auf Vermittlung des US-Importeurs Max Hoffman bereits den BMW 507 entworfen hatte, einen luxuriösen Sportwagen in Pontonform mit klassischer BMW-Niere zu gestalten. Nach 18 Monaten Entwicklungszeit erschienen BMW 503 und BMW 507 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung im September 1955. Fachpresse und Publikum waren begeistert.[1]

Obwohl der BMW 503 von den Jurys der Schönheitskonkurrenzen in Cannes, Rom, Lissabon, Wien und Wiesbaden mit Goldmedaillen ausgezeichnet wurde, war der Wagen kein großer Verkaufserfolg, was vor allem am hohen Preis lag: Für Coupé und Cabriolet verlangte BMW im Mai 1956 29.500 Mark, im Dezember 1957 kostete der Wagen 31.500 Mark und im Juli 1958 32.950 DM. Da ein Reihenhaus zur damaligen Zeit nur knapp das Doppelte kostete, konnten sich nur gutbetuchte Kunden – wie etwa Graf Faber-Castell, Rudolf-August Oetker und Filmschauspielerin Sonja Ziemann – den Wagen leisten.[1]

Die Aluminiumkarosserie wurde von dem Karosseriebauunternehmen Baur gefertigt. Der Motor mit 3.168 cm³ Hubraum leistete 140 PS (103 kW) bei 4800 min−1 und sorgte für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 13,3 Sekunden. Als Höchstgeschwindigkeit wurde 190 km/h angegeben. Seitliche „Kiemen“ sollten wie im BMW 507 einen Wärmestau im Motorraum verhindern. Angesichts der thermischen Probleme fertigte BMW auf Kundenwunsch einige BMW 503 mit Luftauslässen an den Seiten der vorderen Kotflügel. Graf Goertz segnete diese Modifikation nachträglich als ästhetisch wertvoll ab.[1]

Modellpflege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt wurden von 1956 bis 1960 nur 412 Exemplare gebaut,[1][2] davon 139 Cabriolets und 273 Coupés, wobei der letzte BMW 503 (ein Coupé) die Fahrgestellnummer 69412 bekam; das letzte gebaute Cabrio erhielt die Fahrgestellnummer 69408.[1] Es entstanden zwei Serien, deren Unterschiede im Wesentlichen in der Schaltung, in der Technik der automatischen Fenster- und Verdeckmechanismen, in der Position des Aschenbechers und in den seitlichen Zierleisten liegen.[3]

Die Wagen der Serie 1 haben eine Lenkradschaltung mit Getriebe unter dem Vordersitz[4] (mit Ausnahme der 5 rechtsgelenkten Sonderanfertigungen für britische Kunden), hydraulische Fensterheber und ein hydraulisches Verdeck, einen Aschenbecher unter dem Armaturenbrett und am Heck nach oben gebogene Zierleisten. Die Wagen der Serie 2 hingegen haben eine Knüppelschaltung mit Getriebe am Motor[4], elektrische Fensterheber, jedoch weiterhin ein hydraulisches Verdeck, den Ascher neben dem Radio-Lautsprecher auf dem Armaturenbrett und durchgehend gerade Zierleisten.[3]

Ausführung: Serie 1 Serie 2
Bauzeitraum: Mai 1956 bis Dezember 1957 Dezember 1957 bis Mai 1960
Coupés: 136 134
Cabrios: 78 58
Coupés Rechtslenker: 2 1
Cabrios Rechtslenker: 3 -
Gesamt: 219 193

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BMW 503
Motorkenndaten
Motortyp 8 Zylinder V-Motor
Ventilbauart Hängend, Stoßstangen und Kipphebel
Ventilsteuerung OHV, Duplexkette
Gemischaufbereitung 2 Doppel-Fallstromvergaser

Zenith 32 NDIX

Kühlung Wasserkühlung (10 l Wasser)
Bohrung × Hub 82 × 75 mm
Hubraum 3168 cm³
Verdichtungsverhältnis 7,3:1
max. Leistung

bei min−1

104 kW (140 PS)/

4800

max. Drehmoment bei min−1 216 Nm/

3800

Kraftübertragung
Antrieb Hinterradantrieb
Getriebe 4-Gang-Schaltgetriebe
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit 190 km/h
Beschleunigung, 0–100 km/h 13 s
Kraftstoffverbrauch auf 100 km 16 l S
Kraftstofftank 75 l
Quelle: [5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: BMW 503 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Seeliger: BMW 503/507 – die V8-Sportmodelle. 1. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01563-3.
  • Karsten Rehmann: „Von blauem Geblüt“ – Traumwagen BMW 503 Cabriolet. In: Auto Zeitung Classic Cars. Nr. 6, 16. Mai 2013, ISSN 0171-8452, S. 76–81 (BMW 503 der Serie 1).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Lothar Brandt: Der letzte seiner Art. Präsentation: BMW 503 Coupé von 1960. In: Motor Klassik. Nr. 8, August 1987, ISSN 0177-8862, S. 42–47.
  2. Modellübersicht BMW 503 507 3200 CS. BMW V8 Club, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. April 2013.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bmw-v8-club.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. a b Die zwei Serien im Vergleich. fb503.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. August 2013; abgerufen am 12. April 2013.
  4. a b Hanns-Peter Rosellen: „Das weiß-blaue Wunder“ im Seewald Verlag Stuttgart 1983, Seiten 387–388, ISBN 978-3-512-00650-0
  5. Werner Oswald: Deutsche Autos 1945–1975. 12. Auflage. Motorbuch Verlag Stuttgart, 1987, ISBN 3-87943-391-7, S. 279.