BMW Z3

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BMW
BMW Z3 Roadster (1995–1999)
BMW Z3 Roadster (1995–1999)
BMW Z3 Roadster (1995–1999)
E36/7
Verkaufsbezeichnung: Z3
Produktionszeitraum: 1995–2002
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Roadster, Kombicoupé
Motoren: Ottomotoren:
1,8–3,2 Liter
(85–239 kW)
Länge: 4025–4050 mm
Breite: 1692–1740 mm
Höhe: 1266–1306 mm
Radstand: 2459 mm
Leergewicht: 1150–1450 kg
Nachfolgemodell BMW Z4 (E85)

Der BMW Z3 ist ein PKW des deutschen Automobilherstellers BMW. Der zweisitzige Roadster wurde im Herbst 1995 auf dem Markt eingeführt. Im Sommer 1998 wurde die Baureihe durch eine Coupé-Variante ergänzt.

Im April 1999 wurden Roadster wie Coupé einer Modellpflege unterzogen. Die Motorenpalette reichte von einem 1,8-Liter-Vierzylindermotor mit 85 kW (115 PS) bis zu einem 3,2-Liter-Sechszylinder-Motor mit 239 kW (325 PS).

Bis zum 5. Juli 2002 liefen bei der BMW US Manufacturing Company, LLC in Greer, South Carolina (USA) 179.273 Roadster und 17.815 Coupés vom Band. Der Z3 trägt die interne Bezeichnung E36/7 für den Roadster und E36/8 für das Coupé (E36/7S bzw. E36/8S für die Motorsport-Modelle). Er basiert auf der Plattform des E36 Compact und teilt sich mit ihm die Hinterachse sowie einige Teile des Cockpits.

Modellgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 20. September 1995 lief der erste BMW Z3 vom Band. Er war der erste BMW, der komplett und ausschließlich außerhalb Deutschlands gebaut wurde.[1] Aus diesem Grund wurde der Z3 auch speziell für das neue Werk in den USA entwickelt. So stammen über 60 % der verbauten Teile aus Nordamerika.[2] Die Produktion in den USA sollte das Unternehmen u. a. unabhängiger von Wechselkursschwankungen machen.

Die Produktion des Roadsters begann mit dem Vierzylindermodell Z3 Roadster 1.8 und 1.9. Diesen platzierte BMW in dem James-Bond-Film „GoldenEye“.[3] 1996 wurde die Produktpalette durch den Z3 Roadster 2.8 mit einem Reihensechszylinder erweitert, welcher u. a. an breiteren Kotflügeln hinten und zwei Begrenzungsleuchten in der Frontstoßstange zu erkennen ist.

Ein Jahr später startete der Z3 M Roadster mit dem aus dem M3 der E36-Baureihe bekannten 3,2-Liter-Sechszylinder-Motor und 236 kW (321 PS).[4] Neben einigen technischen Änderungen an Motor, Fahrwerk, Auspuffanlage, Elektrik und Karosserie brachte der M Roadster auch einige neue optische Details. Die Spiegel, die Heckklappe und der Frontspoiler wurden verändert. Das Design der Mittelkonsole wurde überarbeitet und es wurden zusätzliche Instrumente integriert.

Im August 1998 wurde die Baureihe um ein Kombicoupé (Shooting-Brake) erweitert, dessen Präsentation auf der IAA 1997[5] stattfand. Diese geschlossenen Fahrzeuge waren mit den bekannten Sechszylinder-Motoren ausgestattet. Sie wurden unter der Bezeichnung Z3 Coupé 2.8 (später Z3 Coupé 3.0) und M Coupé angeboten. Das Design des Coupé war umstritten und wurde landläufig als „Turnschuh“ bezeichnet.

Im Oktober 1998 bestückte BMW den Z3 Roadster 2.8 mit einem weiterentwickelten Motor. Dieser hatte zwar den gleichen Hubraum, aber nun zwei verstellbare Nockenwellen (Doppel-VANOS), so dass neben der Einlass- nun auch die Auslassventilsteuerung der Drehzahl und den Lastverhältnissen angepasst werden konnte. Diese Maßnahme brachte einen verbesserten Verlauf der Drehmomentkurve bei 1 kW mehr Leistung.

1999 wurde ein Z3 mit einem BMW-V12-Motor in Verbindung mit einem Sechsganggetriebe aus dem 850 Ci ausgerüstet. Nachdem im dritten Gang noch die Räder durchdrehten,[6] galt das Fahrzeug als unfahrbar und wurde nicht in Serie oder Kleinserie hergestellt.[7]

Modellpflege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von April 1999 an verkaufte BMW eine überarbeitete Version der Z3-Reihe.[8] Das Heck erhielt eine neue Form mit hochgezogenen Kotflügeln, L-Förmigen Rückleuchten und einer geschwungenen Heckklappe. Die verglasten Rundscheinwerfer der Front wurden mit Chromringen eingefasst. Im Innenraum wurden die Instrumente der Mittelkonsole verändert und das Verdeck erhielt ein zusätzliches Innenverdeck. Seit diesem Baujahr gibt es keine versionsbedingten optischen Unterschiede. Der M Roadster erhielt ebenfalls Chromringe an den Scheinwerfern, blieb ansonsten aber unverändert.

Mit der neuen Motorengeneration ab April 1999 bot BMW erstmals den Z3 Roadster 2.0 an. Im Laufe der Zeit veränderte BMW die Modellpalette. So ersetzte im Juni 2000 der Z3 Roadster 3.0i den Z3 Roadster 2.8 und im Oktober des gleichen Jahres der Z3 Roadster 2.2 das Modell mit dem 2-Liter-Motor. Für den nordamerikanischen Markt wurde ein Z3 Roadster 2.3 mit 125 kW (170 PS) angeboten. Dieser Motor war ebenfalls in der 3er (E36) Reihe im 323i verbaut und hatte 2,5 l (2494 cm³) Hubraum.

Schließlich wurden der M Roadster und das M Coupé im Juni 2001 mit dem S54-Motor des BMW M3 (E46) ausgerüstet.[4] Dieser leistet im Z3 statt der sonst üblichen 252 kW (343 PS) allerdings nur 239 kW (325 PS), da ab Werk keine ausreichend lange Auspuffanlage installiert werden konnte, um die Leistung des M3-Pendant zu erreichen.

Im Juli 2002[9] wurde die Produktion der Z3-Reihe eingestellt. Nachfolger wurde ab Herbst 2002 der Z4.

Stückzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roadster

Modell Produktionszeitraum Anzahl
roadster 1.8[10] 1995/09 – 1998/08 29.509
roadster 1.9[11] 1995/09 – 1999/03 77.965
roadster 2.8[12] 1996/11 – 2000/09 50.607
M roadster[13] 1997 – 2002 15.322

Coupé

Modell Produktionszeitraum Anzahl
coupé 2.8[14] 1998/01 – 2000/05 7.671
coupé 3.0i[15] 2000/06 – 2002/08 3.853
M coupé[16] 1998/04 – 2002/08 6.291

Merkmale bestimmter Versionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verdeck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stoffverdeck des BMW Z3 wurde in den Farben Schwarz, Dunkelbeige, Klassischrot, Dunkelblau und Dunkelgrün hergestellt.[17] Bauartbedingt wird beim Öffnen des Verdecks die Heckscheibe gefaltet, so dass hier nur eine Variante aus Kunststoff verwendet werden kann. Die Scheibe ist mit einem Reißverschluss mit dem Verdeck verbunden und kann relativ schnell ausgetauscht werden. Das optionale Hardtop wurde in allen verfügbaren Fahrzeuglack-Farben angeboten.

Sondermodelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Z3 Roadster „James Bond Edition“ im BMW Museum München in der Farbe Atlanta Blue

1999 und 2001 wurden insgesamt neun Sondermodelle des BMW Z3 gebaut. Alle 1999er Sondermodelle verfügen über weiße Blinkerleuchten.

  • 1999: American style, Bella macchina, British traditional, Fidschi, Orinoco[18]
  • 2001: Estoril, Imola, Kyalami, San Remo[18]

American style
Dieses Modell wurde in der Sonderlackierung Velvet-Blue-Metallic ausgeliefert. Tintenblaue Nappaleder-Türverkleidungen und zweifarbige Nappaleder-Sportsitze im M Roadster (Tintenblau und Schwarz), bestimmen die Optik des Interieurs.

Bella macchina
Die Bella macchina wurde in der Farbe Schwarz-II oder Cosmosschwarz-Metallic lackiert, Die Edelholzausstattung (Platane), des Innenraums wurde mit zweifarbigen Nappaleder-Türverkleidungen und -Sitzen in den Farbtönen Modena Natur (helles beige) und Schwarz kombiniert.

British traditional
Das Sondermodell British traditional wurde in den Farben Dunkelgrün oder Bostongrün-Metallic lackiert. Das Interieur ist mit Edelholz (Pappel) ausgestattet. Die Türverkleidung und Sitze sind mit champagnerfarbenem Nappaleder bezogen. Das Modell hat ein dunkelgrünes Verdeck.

Fidschi
Das türkisfarbene Exterieur (Sonderlackierung Fidschigrün) wurde bei diesem Modell mit einem dunkel- und marineblauem Leder-Interieur kombiniert.

Orinoco
Das Modell wurde mit der Sonderlackierung Orinoco-Metallic (grau-grün) ausgeliefert. Im Innenraum finden sich cremeweiße Nappaleder-Türverkleidungen und -Sitze. Der Orinoco war mit einem beigefarbenen oder schwarzen Verdeck erhältlich.

San Remo
Das Sondermodell San Remo wurde in der Farbe Titansilber-Metallic lackiert. Es verfügt über zweifarbige M Roadster Walknappaleder-Sportsitze (Estorilblau und Schwarz). Die Türverkleidung, der Schalthebel-/Handbremshebelbalg und der M-Lenkrad-Einsatz sind mit Nappaleder in Estorilblau bezogen. Das Modell hat ein dunkelblaues oder schwarzes Verdeck.

Motorisierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Motorraum des Z3 2.0i
Modell Motorcode Hubraum
(cm³)
Zylinder/
Ventile
Leistung bei 1/min Drehmoment bei 1/min Beschleunigung, 0–100 km/h Verbrauch laut Hersteller Höchst-
geschwindigkeit
Variante Bauzeitraum
Z3 1.8 M43 B18 1796 4/8 85 kW (115 PS)
bei 5500
168 Nm
bei 3900
10,4 s 8,4 Liter / 100 Kilometer 196 km/h Roadster 01/1996–08/1998
Z3 1.9i M43TU B19 1895 87 kW (118 PS)
bei 5500
180 Nm
bei 3900
10,4 s 8,5 Liter / 100 Kilometer 09/1998–07/2002
Z3 1.9 M44 B19 4/16 103 kW (140 PS)
bei 6000
180 Nm
bei 4300
9,5 s 8,7 Liter / 100 Kilometer 205 km/h 10/1995–04/1999
Z3 2.0 M52TU B20 1991 6/24 110 kW (150 PS)
bei 5900
190 Nm
bei 3500
8,9 9,0 Liter / 100 Kilometer 210 km/h 04/1999–10/2000
Z3 2.2i M54 B22 2171 125 kW (170 PS)
bei 6100
210 Nm
bei 3500
7,9 s
[8,9 s]
9,2 Liter / 100 Kilometer 224 km/h
[220 km/h]
10/2000–07/2002
Z3 2.8 M52 B28 2793 141 kW (192 PS)
bei 5300
275 Nm
bei 3950
7,1 s
[7,2 s]
9,5 Liter / 100 Kilometer 218 km/h
[216 km/h]
03/1997–09/1998
Z3 2.8i M52TU B28 142 kW (193 PS)
bei 5500
280 Nm
bei 3500
6,9 s - 225 km/h 02/1999–06/2000
6,8 s
[7,1 s]
- 231 km/h
[229 km/h]
Coupé(1) 09/1998–06/2000
Z3 3.0i M54 B30 2979 170 kW (231 PS)
bei 5900
300 Nm
bei 3500
6,0 s
[6,3 s]
9,5 Liter / 100 Kilometer 240 km/h
[236 km/h]
Roadster 06/2000–07/2002
6,0 s
[6,3 s]
9,5 Liter / 100 Kilometer 250 km/h
[242 km/h]
Coupé
M 3.2 S50 B32 3201 236 kW (321 PS)
bei 7400
350 Nm
bei 3250
5,4 s 11,4 Liter / 100 Kilometer 250 km/h Roadster 03/1997–07/2000
11,4 Liter / 100 Kilometer Coupé 09/1998–07/2000
M 3.2 S54 B32 3246 239 kW (325 PS)
bei 7400
350 Nm
bei 4900
5,3 s 11,4 Liter / 100 Kilometer Roadster, Coupé 04/2001–07/2002
(1) 
nicht auf dem deutschen Markt.

Werte in […] sind mit Automatikgetriebe

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Entwicklungsreportage Z3 Roadster (1995) Bei Minute 23:40
  2. Entwicklungsreportage Z3 Roadster (1995) Bei Minute 43:00
  3. BMW Z3 James Bond movie Goldeneye 1995 Pierce Brosnan. In: 007museum.com. Abgerufen am 16. Juni 2018 (englisch).
  4. a b Jacob Joseph: 1998 - 2002 BMW M Roadster Review - Top Speed. In: topspeed.com. 12. Dezember 2005, abgerufen am 16. Juni 2018 (englisch).
  5. Kai Klauder: IAA 1997: Neue Stars von Mercedes, BMW, VW und Opel - auto motor und sport. In: auto-motor-und-sport.de. 31. August 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juni 2018; abgerufen am 16. Juni 2018.
  6. Tim Neumann: BMW M GmbH: Unbekannte Prototypen. In: autozeitung.de. 9. März 2023, abgerufen am 12. November 2023.
  7. Uli Baumann: Die geheimen BMW M-Modelle: Was macht der V12 da im Z3? In: auto-motor-und-sport.de. 1. Juli 2022, abgerufen am 12. November 2023.
  8. BMW Z3 (1996-2002) - autobild.de. In: autobild.de. 25. Februar 2002, abgerufen am 16. Juni 2018.
  9. USA: Last BMW Z3 built - Automotive Industry News - just-auto. In: just-auto.com. 1. Juli 2002, archiviert vom Original am 15. Juni 2018; abgerufen am 16. Juni 2018 (amerikanisches Englisch).
  10. BMW AG (Hrsg.): BMW Z3 roadster 1.8 (E36/7). Abgerufen am 28. Mai 2021
  11. BMW AG (Hrsg.): BMW Z3 roadster 1.9 (E36/7). Abgerufen am 3. April 2018
  12. BMW AG (Hrsg.): BMW Z3 roadster 2.8 (E36/7). Abgerufen am 28. Mai 2021
  13. BMW AG (Hrsg.): BMW M roadster (E36/7). Abgerufen am 3. April 2018
  14. BMW Z3 coupé 2.8 (E36/7). In: BMW Classic - Recherche-Client. BMW AG, abgerufen am 28. Mai 2021.
  15. BMW Z3 coupé 3.0i (E36/7). In: BMW Classic - Recherche-Client. BMW AG, abgerufen am 28. Mai 2021.
  16. BMW M coupé (E36/7). In: BMW Classic - Recherche-Client. BMW AG, abgerufen am 28. Mai 2021.
  17. „Z3 Roadster Forum“ Z3 Verdeckfarben
  18. a b OnlyZ3 - Roadster & Coupé - Special versions. In: onlyz3.com. Abgerufen am 16. Juni 2018 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: BMW Z3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien