Berliner Statistiken

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Die Berliner Statistiken geben einen Überblick, wie sich die Stadt Berlin in verschiedenen Bereichen wie beispielsweise der Bevölkerungsentwicklung und dem Flächenzuwachs entwickelt hat beziehungsweise gewachsen ist.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtgebietsfläche Berlins[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die Städte Berlin und Kölln, bedingt durch ihre Insellage, flächenmäßig nicht weiter wachsen konnten, kam es auf den anderen Seiten der Spreearme zu Stadterweiterungen, die auch Vorstädte genannt werden. Die ersten Vorstädte waren Städte mit eigenem Stadtrecht. Später wurden die weiteren Vorstädte auch Stadtviertel genannt.

Die erste Stadterweiterung war Neu-Kölln (Mitte 17. Jahrhundert) ohne städtische Selbständigkeit. Es folgten Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt mit eigenen Stadtrechten. Diese Stadterweiterungen wurden zusammengeschlossen und bilden seit dem 1. Januar 1710 die Königliche Haupt- und Residenzstadt Berlin. Bis 1825 wurden die Dorotheenstadt Erweiterung, Friedrichstadt Erweiterung, Innere Luisenstadt, Innere Stralauer Vorstadt, Spandauer Vorstadt und das Innere Königsviertel nach Berlin eingemeindet. Bis 1841 folgten die Friedrich-Wilhelm-Stadt, Oranienburger Vorstadt, Rosenthaler Vorstadt, Friedrichsvorstadt, Äußere Luisenstadt, Äußere Stralauer Vorstadt und das Äußere Königsviertel. 20 Jahre später 1861 wurden die Tempelhofer Vorstadt, Schöneberger Vorstadt, Äußere Dorotheenstadt, der Wedding-Gesundbrunnen und Moabit in die Stadtgemeinde Berlin eingegliedert. Weitere Erweiterungen fanden 1878 durch den Zentralviehhof, 1881 durch den Großen Tiergarten und 1915 durch den Erwerb eines Teils der Jungfernheide statt.

Die letzte große Stadtvergrößerung fand 1920 statt. Mit Berlin wurden 7 Stadtgemeinden, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirke zu Groß-Berlin vereinigt.

Danach kam es nur noch zu kleineren Änderungen an der Stadtgebietsfläche. Beispielsweise gab es nach dem Zweiten Weltkrieg einen Gebietsaustausch zwischen den Alliierten bei Staaken und Gatow. Im Rahmen des Abkommens über den Zugang zur Enklave Steinstücken kam am 20. Dezember 1971 ein Streifen von 20 m × 1000 m zu Berlin. 1988 kam es im Rahmen eines Gebietsaustauschs, durch den unter anderem das Lenné-Dreieck zu West-Berlin kam, zu weiteren Änderungen. Nach der Wiedervereinigung im Jahre 1990 kam West-Staaken wieder zu Berlin; außerdem wurden die bis dahin außerhalb von Ost-Berlin gelegenen Teile der Großsiedlungen Marzahn (Neu-Ahrensfelde) und Hellersdorf (Hönow-West) eingemeindet.

Die folgende Übersicht zeigt die Größe der Stadtgebietsfläche, einschließlich Kölln, der Vorstädte und Stadtviertel. Die Flächenangaben erfolgen in km².

 Jahr   Fläche 
um 1250 ca. 0,70
um 1450 ca. 0,76
1640 0,83
1681 2,17
1710 6,26
1737 13,30
1738 13,50
1825 14,00
 Jahr   Fläche 
1841 35,10
1861 59,20
1881 63,26
1915 65,72
1920 878,10
1925 878,46
1930 883,47
1942 883,70
 Jahr   Fläche 
1947 889,04
1966 883,00
1990 889,08
2000 891,69
2003 891,75
2004 891,82
2005 891,85

Flächennutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Übersicht gibt einen Überblick über die Aufteilung der Stadtfläche. Stand 2004.

 Flächennutzung   Prozent 
Gebäude- und Freifläche 40,6
Betriebsfläche 1,0
Erholungsfläche 11,5
Verkehrsfläche 15,2
Landwirtschaftsfläche 4,9
Waldfläche 18,0
Wasserfläche 6,7
Flächen anderer Nutzung 2,1

Gebietsfläche der historischen Vorstädte und Stadtviertel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Übersicht zeigt die Größen der einzelnen Vorstädte und Stadtviertel. Die Flächenangaben erfolgen in km².

 Städte und Stadtviertel   Fläche 
Kölln 0,52
Neu-Kölln 0,19
Friedrichswerder 0,26
Dorotheenstadt, Innen 0,43
Dorotheenstadt, Erweiterung 0,55
Dorotheenstadt, Außen 0,77
Friedrichstadt, mit Erweiterung 2,10
Luisenstadt, Innen 3,79
Luisenstadt, Außen 1,90
Stralauer Vorstadt, Innen 3,20
Stralauer Vorstadt, Außen 2,20
Königsstadt, Innen 0,85
Königsstadt, Außen 6,65
 Städte und Stadtviertel   Fläche 
Spandauer Vorstadt 1,34
Friedrichsvorstadt 1,54
Friedrich-Wilhelm-Stadt 0,55
Oranienburger Vorstadt 3,21
Rosenthaler Vorstadt 5,05
Wedding-Gesundbrunnen 10,70
Moabit 6,00
Tempelhofer Vorstadt 4,83
Schöneberger Vorstadt 1,85
Tiergartenviertel 2,74
Zentralviehhof 1,32
Jungfernheide 2,46

Gebäudetypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Übersicht gibt Auskunft über die Anzahl verschiedener Gebäude in Berlin.

um 1250 1450 1709 1800 1871 1919 1920 1933 1939
Erholungs- und Waldflächen (km²) 245,01 254,12
Häuser ca. 220 ca. 1.070 4.107
Wohngebäude ca. 3.800 6.889
Wohnungen (WE) 34.400 166.144 604.006 1.151.800 1.357.800 1.462.900
Rathäuser 2 3 3 2
Gewerbliche Gebäude 24 317
Öffentliche Gebäude 26 68
Schulgebäude und ähnliche 33 144 356 847 785 726
Kindergärten und Krippen 449 442
Spitäler mit Kapellen 3 4
Krankenhäuser und ähnliche 20 46 297
Militärgebäude 68 66 58
Fabriken und gewerbliche Bauten 317 536 6.467
Hotels und Gasthöfe 116 217
Kirchen, Kapellen, Synagogen usw. 2 3 13 33 66 143 413 469 411
Klöster 1 2 1
Theater 51 34 26
Kinos 317 414 402
Straßen, Plätze, Gasse 124 268 607 1.220
Straßennetz (km) 2.303 4.014
Brücken 1 6 24 36 96 108 911 1.096
Straßenbahn-Netz (km) 1.169 1.172 1.271
Hoch- und U-Bahn-Netz (km) 48,6 75,6 80,4
S-Bahn-Netz (km) 154,7 194,4
Stadttore 5 5 5 15
Wasserrohrnetz (km) 251 1.140 2.856 3.847 4.218
Kanalisationsnetz (km) 966 4.208 5.161 5.587
Gasrohrnetz (km) 403 1.600 1.428 6.117 6.201
Stromversorgungsnetz (km) 7.770 20.455 26.300
stromabnehmende Haushalte 211.326 237.787

Höher – breiter – länger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadtgrenze von Berlin hat eine Länge von 234 Kilometern. Die größte Ausdehnung der Stadtfläche beträgt in ost-westlicher Richtung 45 Kilometer und in Nord-Süd-Richtung 38 Kilometer.

Bauwerkshöhen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das höchste Bauwerk Berlins ist der Fernsehturm mit 368 Metern. Er ist nicht nur das höchste Bauwerk Berlins, sondern auch das höchste Bauwerk Deutschlands.

Die folgende Übersicht listet die höchsten Bauwerke und Gebäude Berlins auf. Die Höhen sind in Metern angegeben. Die Bauwerke, die nicht mehr oder nicht mehr in ihrer ursprünglichen Höhe existieren, sind  farblich  hinterlegt.

Das Hotel „Park Inn“
Siehe auch: Liste der Hochhäuser in BerlinListe der höchsten Bauwerke in Berlin
Bauwerk Bezirk Standort Höhe in Meter Bauzeit
Berliner Fernsehturm Mitte Alt-Berlin 368 1965–1969
Sendemast Scholzplatz Charlottenburg-Wilmersdorf Westend 230 1963
Fernmeldeturm Schäferberg Steglitz-Zehlendorf Berlin-Wannsee 212 1961–1964
Funkturm Charlottenburg-Wilmersdorf Messegelände 146,8 1924–1926
Edge East Side Tower Friedrichshain Warschauer Brücke 142 2020–2023
Hotel „Park Inn“ Mitte Alexanderplatz 125 1967–1969
Treptowers Treptow-Köpenick Alt-Treptow 125 1995–1998
Steglitzer Kreisel Steglitz-Zehlendorf Rathaus Steglitz 119 1968–1980
Zoofenster Charlottenburg-Wilmersdorf Hardenbergstraße 118 2010–2012
Berliner Dom Mitte Alt-Kölln 116 1894–1905
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (altes Kirchengebäude) Charlottenburg-Wilmersdorf Breitscheidplatz 113 1891–1895
Petrikirche Mitte Alt-Kölln 111 1847–1853
Atrium Tower Mitte Potsdamer Platz 106 1997–1999
Georgenkirche Mitte Königsstadt 105 1895–1898
Bahntower im Sony Center Mitte Potsdamer Platz 103 1996–1999
Kollhoff-Tower Mitte Potsdamer Platz 103 ?–1999
Charité Mitte Friedrich-Wilhelm-Stadt 100 1977–1982
Die Pyramide Marzahn-Hellersdorf Landsberger Allee 100 1994
Rotes Rathaus Mitte Alt-Berlin 97 1861–1870
Piuskirche Friedrichshain-Kreuzberg Friedrichshain 96 1893–1894
Internationales Handelszentrum Mitte Friedrichstraße 93,5 1976–1978
Marienkirche Mitte Alt-Berlin 90 1790
Wohnhochhaus Ideal Neukölln Buckow 89 1966–1969
Kirche am Südstern Friedrichshain-Kreuzberg Kreuzberg 89 1895–1897
Reichstagsgebäude Mitte Tiergarten 88 1894–1899
Rathaus Charlottenburg Charlottenburg-Wilmersdorf Charlottenburg 88 1899–1905
Heilandskirche Mitte Berlin-Moabit 87 1892–1894
Europa-Center Charlottenburg-Wilmersdorf Breitscheidplatz 86 1963–1965
Apostel-Paulus-Kirche Tempelhof-Schöneberg Schöneberg 85 1893–1895
Lutherkirche Tempelhof-Schöneberg Schöneberg 85 1891–1894
St.-Matthias-Kirche Tempelhof-Schöneberg Schöneberg 85 1893–1895
Himmelfahrtskirche Mitte Humboldthain 84 1890–1893
St.-Sebastians-Kirche Mitte Gartenplatz 84 1890–1893
Rathaus Schöneberg Tempelhof-Schöneberg Schöneberg 83 1911–1914
Nikolaikirche Mitte Alt-Berlin 82 1878
Reformationskirche Mitte Berlin-Moabit 82 1905–1907
Emmauskirche Friedrichshain-Kreuzberg Kreuzberg 82 1890–1893
Altes Stadthaus (Turm) Mitte Alt-Berlin 80 1902–1911
Wasserturm Charlottenburg-Wilmersdorf Bahnhof Grunewald 80 1908
Rathaus Spandau Spandau Spandau 80 1911–1913
Melanchthonkirche Friedrichshain-Kreuzberg Kreuzberg 80 1904–1907
Telefunken-Hochhaus Charlottenburg-Wilmersdorf Ernst-Reuter-Platz 80 1958–1960
Segenskirche Pankow Prenzlauer Berg 79 1905–1908
Neue Nazarethkirche Mitte Wedding 79 1889–1893
Axel-Springer-Hochhaus Friedrichshain-Kreuzberg Kreuzberg 78 1959–1966
Zwinglikirche Friedrichshain-Kreuzberg Friedrichshain 77 1905–1908
St.-Simeons-Kirche Friedrichshain-Kreuzberg Kreuzberg 77 1893–1897
Wernerwerk II Spandau Siemensstadt 77 1929–1930
Ullsteinhaus Tempelhof-Schöneberg Mariendorf 76 1926
Jerusalemkirche Friedrichshain-Kreuzberg Kreuzberg 73 1875–1878
Stephanuskirche Mitte Wedding 73 1902–1904
Berliner Stadtschloss (Kuppel) Mitte Alt-Kölln 71 1845–1852
Französischer Dom Mitte Gendarmenmarkt 71 1780–1785
Deutscher Dom Mitte Gendarmenmarkt 71 1780–1785
Heilige-Geist-Kirche Mitte Moabit 71 1905–1906
Warenhaus Karstadt Friedrichshain-Kreuzberg Hermannplatz 71 1927–1929
Pfingstkirche Friedrichshain-Kreuzberg Petersburger Platz 70 1907–1908

Bodenerhebungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Übersicht listet ausgewählte Bodenerhebungen Berlins mit einer Höhe über 60 m auf. Trümmer- und Bauschuttberge sind  gelblich  unterlegt, Deponien sind  rötlich  unterlegt.

Siehe auch Liste von Erhebungen in Berlin.
Erhebung Bezirk Ortsteil Höhe in Meter
Arkenberge Pankow Blankenfelde 121,9
Teufelsberg Charlottenburg-Wilmersdorf Grunewald 120,1
Müggelberge (Großer Müggelberg) (ü. NHN[1]) Treptow-Köpenick Köpenick 114,7
Ahrensfelder Berge Marzahn-Hellersdorf Marzahn 114,5[2]
Schäferberg Steglitz-Zehlendorf Zehlendorf 103,2
Kienberg Marzahn-Hellersdorf Marzahn 102,2
Havelberg Steglitz-Zehlendorf Nikolassee 97,0
Stolper Berge Steglitz-Zehlendorf Wannsee 96,8
Tannenberge (ehemalige Mülldeponie Wannsee) Steglitz-Zehlendorf Wannsee 94,8
Oderbruchkippe Pankow Prenzlauer Berg (Volkspark) 89,0
Hahneberg Spandau Staaken 87,6
Dörferblick Neukölln Rudow 85,6
Humboldthöhe Mitte Gesundbrunnen 85
Stener Berg Pankow Buch 83,0
Biesdorfer Höhe Marzahn-Hellersdorf Biesdorf 82,0
Finkenberg Steglitz-Zehlendorf Wannsee 81,0
Freizeit- und Erholungspark Lübars Reinickendorf Lübars 79,6
Karlsberg Charlottenburg-Wilmersdorf Grunewald 78,5
Großer Bunkerberg Friedrichshain-Kreuzberg Friedrichshain 78,2
Freizeitpark Marienfelde Tempelhof-Schöneberg Marienfelde 77
Helleberge Spandau Gatow 74,6
Insulaner Tempelhof-Schöneberg Schöneberg 74,9
Marienhöhe (Zentralpunkt Rauenberg) Tempelhof-Schöneberg Tempelhof 73
Rudower Höhe Neukölln Rudow 70,0
Ehrenpfortenberg Reinickendorf Tegel 69,0
Püttberge Treptow-Köpenick Rahnsdorf 68,2
Fichtenberg Steglitz-Zehlendorf Steglitz 68
Rixdorfer Höhe Neukölln Neukölln 67,9
Böttcherberg Steglitz-Zehlendorf Wannsee 66,4
Kreuzberg Friedrichshain-Kreuzberg Kreuzberg 66,1
Dachsberg Charlottenburg-Wilmersdorf Grunewald 61,3

Statistische Karten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Herbert Schwenk: Berliner Stadtentwicklung von A bis Z. Edition Luisenstadt, Berlin 1998, ISBN 3-89542-100-6
  • Günther Kühne, Elisabeth Stephani: Evangelische Kirchen in Berlin. C.V.Z. Verlag, Berlin 1978, ISBN 3-7674-0158-4

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rathaus Journal, Ausgabe 11/2006 (Memento vom 8. Februar 2011 im Internet Archive)
  2. Ahrensfelder Berge. Abgerufen am 2. September 2019.