Blaise Nkufo

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Blaise Nkufo
Blaise Nkufo (2010)
Personalia
Voller Name Blaise Isetsima Nkufo
Geburtstag 25. Mai 1975
Geburtsort KinshasaZaire
Grösse 186 cm
Position Angriff
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1993–1994 FC Lausanne-Sport 2 00(0)
1994–1995 FC Echallens 16 00(9)
1995–1996 Al-Arabi Sports Club 12 00(6)
1996–1997 Yverdon-Sport FC 35 0(12)
1997–1998 FC Lausanne-Sport 34 0(18)
1998 Grasshopper Club Zürich 13 00(2)
1999 FC Lugano 21 0(14)
2000 Grasshopper Club Zürich 5 00(2)
2000 FC Luzern 19 00(7)
2001–2002 1. FSV Mainz 05 42 0(20)
2002–2003 Hannover 96 9 00(0)
2003–2010 FC Twente Enschede 223 (114)
2010–2011 Seattle Sounders FC 11 00(5)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
2000–2010 Schweiz 34 00(7)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Blaise Nkufo (* 25. Mai 1975 als Blaise Isetsima Nkufo in Kinshasa, Zaire) ist ein ehemaliger Schweizer Fussballspieler.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im damaligen Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo, geboren, flüchtete er als siebenjähriger Junge mit seinen Eltern in die Schweiz. In Lausanne machte er die Matura und nahm mit 20 Jahren die Schweizer Staatsbürgerschaft an. 1993/94 stieg der damalige Jungspieler in das Profikader des FC Lausanne-Sport auf. Dort holte er seinen ersten und für lange Zeit einzigen Titel als Fussballer, als er Schweizer Cupsieger wurde. Nach nur einem Jahr wechselte er zum FC Echallens, wo er nur eine Spielzeit blieb, um zur Saison 1995/96 zu seiner ersten Auslandstation zu gehen. Der arabische Verein al-Arabi verpflichtete Nkufo. Allerdings wurde der Stürmer dort nicht glücklich, und es zog ihn bereits nach einem Jahr wieder in die Schweiz zu Yverdon-Sport FC und in der Folgespielzeit zu seinem Heimatverein Lausanne-Sport. Nach 94 Spielen und 43 Toren für die Schweizer Nationalliga-A-Vereine FC Lausanne-Sport, Grasshopper Club Zürich, FC Lugano und FC Luzern wechselte der bullige Stürmer im Winter 2000/01 zum deutschen Zweitligisten 1. FSV Mainz 05, für den er in anderthalb Jahren in 42 Spielen 20 Mal traf. Nach dem verpassten Aufstieg verliess Nkufo die 05er im Sommer 2002 zu Hannover 96, wo er sich auf der unpassenden Position als Aussenstürmer nicht durchsetzte.

Ab Sommer 2003 spielte Nkufo für den niederländischen Ehrendivisionär FC Twente, für den er in den ersten vier Saisons 64 Tore in 126 Spielen erzielte. 2008 und 2009 wurde er mit dem Team niederländischer Vizemeister. Ebenfalls 2009 erreichte er den Final um den KNVB-Pokal, musste sich aber dem SC Heerenveen geschlagen geben. Am 15. August 2009 erzielte Nkufo beim 1:0-Sieg in Den Haag seinen 103. Treffer für Twente, womit er den Club-Rekord von Jan Jeuring brach. Anfang Dezember 2009 kündigten die Fans an, eine Nkufo-Statue vor dem Grolsch-Veste-Stadion aufstellen zu wollen.[1] Am Ende der Spielzeit 2009/10 gewann der FC Twente den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Es war Nkufos erster Titel seit 15 Jahren.

Nach der Weltmeisterschaft 2010 wechselte Nkufo zu den Seattle Sounders in die Major League Soccer, um näher bei seiner Familie zu sein.[2] In elf Partien der Saison 2010 schoss er fünf Treffer. Kurz vor dem Saisonauftakt 2011 lösten Nkufo und die Seattle Sounders ihr Vertragsverhältnis wieder auf.[3] Nkufo erklärte eine Woche später seine Profilaufbahn für beendet.[4]

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nkufos Karriere in der Schweizer Nationalmannschaft endete zunächst früh. Nachdem der Stürmer keinen Stammplatz erhalten hatte, kehrte er 2002 nach sieben Einsätzen dem Nationalteam den Rücken zu, da er sich missverstanden fühlte und einen Zusammenhang mit seiner Hautfarbe vermutete. Im Mai 2007 kündigte jedoch Köbi Kuhn an, Nkufo in Zukunft wieder für das Nationalteam berücksichtigen zu wollen. Dieser nahm das Angebot am 8. Juni an und zeigte am 22. August 2007 gegen die Niederlande ein gutes Spiel. Dennoch meldete er sich für die Europameisterschaft 2008 verletzungsbedingt ab. In der Qualifikation zur WM 2010 unter dem neuen Trainer Ottmar Hitzfeld kam Nkufo in jedem Spiel zum Einsatz und erzielte fünf Tore in zehn Spielen. Nach der WM 2010 beendete Nkufo seine Nationalmannschaftskarriere.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nkufo ist verheiratet und hat zwei Kinder, deren Namen er auf seine Oberarme tätowiert hat. Er nennt Malcolm X und Jean Ziegler als Vorbilder. Seit Jahren macht er darauf aufmerksam, dass sich sein Name ohne Apostroph schreibt und das «N» nicht ausgesprochen wird.[5]

Sein zwölf Jahre jüngerer Halbbruder Yannick Nkufo ist ebenfalls Fussballspieler. Blaise lotste ihn einst in die Mannschaft des Jong Twente, der Reserve seines damaligen Vereins FC Twente. Seit 2005 spielt Yannick vorwiegend in der Schweizer 1. Liga.[6]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Blaise Nkufo – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fans setzen Nkufo ein Denkmal (Memento vom 15. Juli 2014 im Internet Archive). In: Blick.ch. 2. Dezember 2009/14. Januar 2012.
  2. Nkufo wechselt in die USA. In: 20 Minuten. 5. März 2010.
  3. Ein «frustrierender» Abgang. In: Basler Zeitung. 16. März 2011, abgerufen am 16. März 2011.
  4. Blaise Nkufo beendet seine Karriere. In: Berner Zeitung. 24. März 2011.
  5. Von N’Kufo über Nkufo bis Kufo. In: 20 Minuten. 21. August 2007.
  6. Die Kaltblütigkeit im Abschluss fehlt (Memento vom 8. März 2014 im Internet Archive). FC Schaffhausen. 7. November 2009 (Spielbericht Yverdon-Sport – FC Schaffhausen 1:1).