Bubussuso

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Bubussuso
Nahe dem Friedhof Ida-Idak
Daten
Fläche 19,47 km²[1]
Einwohnerzahl 854 (2022)[2]
Chefe de Suco Estanislau Borges
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Aituha 135
Bubulora 64
Bubussusso 182
Lihu Lau 96
Orlora 224
Der Suco Bubussuso
Bubussuso (Osttimor)
Bubussuso (Osttimor)
Bubussuso
Koordinaten: 8° 55′ S, 125° 47′ O

Bubussuso (Bubususo, Bubususu, ehemals Bibisuso, Bibissuço, Bibissuso, Bibissusso, Bibissousso, Bibiçuço) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Fatuberlio (Gemeinde Manufahi).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bubussuso
Orte Position[3] Höhe
Aituha 8° 54′ 43″ S, 125° 46′ 17″ O 887 m
Bubulora 8° 55′ 8″ S, 125° 46′ 27″ O 841 m
Bubussuso 8° 54′ 52″ S, 125° 47′ 0″ O 715 m
Lihu Lau 8° 54′ 34″ S, 125° 46′ 56″ O 770 m
Orlora 8° 54′ 18″ S, 125° 46′ 10″ O 972 m

Bubussuso liegt im Nordwesten des Verwaltungsamts Fatuberlio. Westlich befindet sich der Suco Fahinehan, nördlich und östlich der Suco Caicassa. Im Süden grenzt Bubussuso an das Verwaltungsamt Alas mit seinen Sucos Dotik und Aituha. Entlang der Ostgrenze fließt der Südliche Lacló.[4] Bubussuso hat eine Fläche von 19,47 km²[1] und teilt sich in die fünf Aldeias Aituha, Bubulora, Bubussusso, Lihu Lau und Orlora.[5]

Der Ort Bubussuso liegt im Norden des Sucos, auf einer Meereshöhe von 715 m. Hier befindet sich die Grundschule des Sucos, die Escola Primaria Bubussuso[6] und ein provisorischer Hubschrauberlandeplatz.[7]

Größere Straßen, die den Suco mit der Außenwelt verbinden, fehlen. So mussten für die Parlamentswahlen in Osttimor 2007 die Wahlurnen zum Wahllokal in der Grundschule mit einem Hubschrauber hingebracht und wieder abgeholt werden.[6] Im Norden liegen die Dörfer Bubussuso, Bubulora (Bobolora), Aituha, Lihu Lau (Liholau) und Orlora. Die Kapelle Santu Agustinho Bubususu befindet sich in der Aldeia Orlora. Sie gehört zur Pfarrei Fatuberlio.

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bubussuso leben 854 Einwohner (2022), davon sind 423 Männer und 431 Frauen. Im Suco gibt es 159 Haushalte.[2] Über 96 % der Einwohner geben Lakalei als ihre Muttersprache an. Jeweils etwa anderthalb Prozent sprechen Tetum Prasa und Tetum Terik.[8]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bibissousso auf einer Karte Timors aus dem 18. Jahrhundert

Bubussuso war eines der traditionellen Reiche Timors, die von einem Liurai regiert wurden. Es erscheint als Bibissuço auf einer Liste von Afonso de Castro, einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche aufführte.[9][10] Eine Liste von 1769 nennt das Reich Bibisuso.[11] Der britische Forschungsreisende Henry Ogg Forbes berichtete am Ende des 19. Jahrhunderts, dass wenn der Liurai von Bibissuço keinen Sohn als Erben hatte, der Liurai des benachbarten Reichs Manufahi um einen Sohn als neuen Herrscher gebeten wurde. Dafür erhielt Manufahi eine Abgabe.[12]

Ab 1860 gehörte Bibissuço zur gleichnamigen Militärkommandantur, zusammen mit Samoro, Claco, Foulão, Tutuluro und Turiscai.[13] 1883 kam es zur Militärkommandantur Alas.[14]

Während der Rebellion von Manufahi (1911/12) war Bubussuso mit Boaventura verbündet, dem aufständischen Liurai von Manufahi. Die Rebellion endete im Oktober 1912 mit der Gefangennahme von Boaventura. Die zu Portugal loyalen Liurais, ohne die ein Sieg wohl nicht möglich gewesen wäre, erhielten zum Dank militärische Ränge eines Majors oder Oberstleutnants. Umgekommene oder gefangengenommene Herrscher, wie Afonso Hornai de Soares Pereira von Bubussuso, wurden durch loyale Anhänger Portugals ersetzt, ohne Rücksicht auf die traditionelle Nachfolge zu nehmen.[15]

Herrscher von Bibissuço[16]
Dom Afonso de Bibiçuço und sein Gefolge
  • Dom Francisco Soares da Costa (1815)
  • Dom Manuel Fernandes Tavares (1854)
  • Dom Florencio Fernandes Hornay (1874–1881)
  • Dom Afonso Hornay de Soares Pereira (1885–1913)

1975 begann Indonesien mit der Besetzung von Osttimor. Fatuberlio war ein Rückzugsgebiet des Widerstands durch die FALINTIL. Die Einwohner der Sucos Bubussuso, Caicassa und Fahinehan ergaben sich den Invasoren 1978, nachdem die Widerstandsbasis (base de apoio) Centro Sul zerstört worden war. Zunächst wurden sie in der Küstenregion Manufahis versammelt, dann in Fahinehan unter der Kontrolle des indonesischen Airborne Infantry Battalion 100. Viele der Zivilisten durch den Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten. In der Umgebung durften die Internierten nur in Begleitung von Soldaten nach Nahrung suchen. Dabei durften sie sich nicht mehr als ein Kilometer vom Lager entfernen. Zwei Männer wurden erschossen, weil sie die Grenze überschritten hatten. Auch im Ort Turiscai wurden Einwohner der drei Sucos interniert.[17]

1981 wurden die Einwohner von Bubussuso und Fahinehan von den indonesischen Besatzern nach Oeto (Suco Dotik, Subdistrikt Alas) zwangsumgesiedelt, weil sie in Verdacht standen, die FALINTIL weiter mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Die Felder wurden von den indonesischen Soldaten niedergebrannt, damit sie nicht der Widerstandsbewegung nutzen konnten. Für die Zwangsumgesiedelten wurde der neue Ort Weberec gegründet. Da die Menschen aus dem Norden von Fatuberlio als Bergbewohner nur ihre fruchtbaren Felder gewohnt waren, hatten sie Schwierigkeiten im heißen, sumpfigen Flachland, was zu vielen Todesfällen führte. Bis 1983 erfolgte die Rücksiedlung in die angestammten Gebiete.[17]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Estanislau Borges (2022)

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Francisco Amaral zum Chefe de Suco gewählt[18] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[19] Bei den Wahlen 2016 gewann Estanislau Borges.[20]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bubussuso – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento des Originals vom 23. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2023.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  5. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  6. a b Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  7. UNMIT: Timor-Leste District Atlas Version 02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive; PDF; 511 kB)
  8. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Bubussuso (tetum; PDF; 8,4 MB)
  9. Timor Loro Sae, Um pouco de história (Memento vom 8. Februar 2016)
  10. East Timor - Portuguese Dependency of East Timor (Memento vom 21. Februar 2004 im Internet Archive)
  11. Hans Hägerdal: Servião and Belu: Colonial conceptions and the geographical partition of Timor, University of Vaxjo (Memento vom 3. September 2014 im Internet Archive) (PDF; 346 kB).
  12. Katharine Davidson: The Portuguese colonisation of Timor: the final stage, 1850-1912, S. 121, Sydney 1994.
  13. Monika Schlicher: Portugal in Osttimor. Eine kritische Untersuchung zur portugiesischen Kolonialgeschichte in Osttimor 1850 bis 1912. S. 134–136, Abera, Hamburg 1996, ISBN 3-931567-08-7, (Abera Network Asia-Pacific 4), (Zugleich: Heidelberg, Univ., Diss., 1994).
  14. mosun.blogs.sapo.tl: 150 Anos da criação de distritos em Timor (Memento vom 11. Mai 2016 im Internet Archive)
  15. Geoffrey C. Gunn: History of Timor (Memento vom 24. März 2009 im Internet Archive) – Technische Universität Lissabon (PDF-Datei; 805 kB)
  16. Belo, Dom Carlos Filipe Ximenes: Os antigos reinos de Timor-Leste (Reys de Lorosay e Reys de Lorotoba, Coronéis e Datos), S. 122–125 Baucau: Tipografia Diocesana Baucau 2011.
  17. a b „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  18. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  19. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  20. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

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