Carus-Preis

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Der Carus-Preis ist eine Auszeichnung der Stadt Schweinfurt, die an die Carus-Medaille der Akademie der Naturforscher Leopoldina gebunden ist.

Sie wird an jüngere Wissenschaftler für bedeutende wissenschaftliche Entdeckungen auf einem in der Leopoldina vertretenen Gebiet vergeben.

Carus-Stiftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anlässlich des 50-jährigen Professoren-Dienst-Jubiläums des XIII. Präsidenten der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher (Leopoldina), Carl Gustav Carus (Präsident seit 1862), begründeten Mitglieder der Akademie, Freunde und Verehrer am 2. November 1864 mit einem Kapital von 2000 Talern eine Stiftung, welche nach Carus’ eigenen Bestimmungen „junge Männer unterstützen solle, die in meinem Geiste fortfahren würden, sich den wissenschaftlichen Forschungen zu widmen“. Doch diese Summe zerrann zum guten Teil während der Präsidentschaftsstreitigkeiten nach Carus’ Tod (1869), in denen der Sekretär der Akademie – Gustav Müller (1828–?) – eine unrühmliche Rolle spielte und schließlich „in aller Stille, in Gesellschaft einer Strohhutnäherin und eines Theils der Akademiekasse“ verschwand. Erst nach einem neuerlichen Anwachsen des Kapitals konnte ab 1896 der Carus-Preis erstmals verliehen werden.

Carus-Medaille[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Verlust des Kapitals infolge der Inflation Anfang der 1920er Jahre wurde in Abänderung der ursprünglichen Stiftungsbestimmungen am 15. Dezember 1937 eine nicht dotierte Carus-Medaille für bedeutende Forschungsleistungen auf dem Gebiete der Naturwissenschaften oder der Medizin gestiftet und ab 1938 alle zwei Jahre an jüngere Wissenschaftler verliehen.

Die Vorderseite der Medaille zeigt Carus’ Profil, 1846 graviert von Friedrich Ulbricht nach einem Entwurf von Ernst Rietschel. Die Rückseite zeigt eine ebenfalls nach Rietschels Entwurf gestaltete Psyche mit den Genien des bewussten und des unbewussten Lebens. (1846 erschien Carus’ psychologisches Hauptwerk „Psyche“. Zur Entwicklungsgeschichte der Seele.)

Das Rietschel’sche Original-Medaillon ziert heute den Treppenaufgang im Rektoratsgebäude der ehemaligen Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ in Dresden.

Carus-Preis der Stadt Schweinfurt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1961/1962 wird die Medaille durch den Carus-Preis der Stadt Schweinfurt begleitet. Er ist mit 5.000 Euro dotiert.[1]

Preisträger (chronologisch)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carus-Preis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carus-Medaille (ab 1937)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carus-Medaille und Carus-Preis der Stadt Schweinfurt (ab 1961)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jahresangabe bezieht sich auf die Verleihung der Carus-Medaille. Der dazugehörige Carus-Preis der Stadt Schweinfurt wurde jeweils im Frühjahr des folgenden Jahres verliehen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carus-Medaille. Abgerufen am 16. Juli 2018.
  2. Erst nach einem neuerlichen Anwachsen des Kapitals konnte ab 1896 der Carus-Preis verliehen werden
    Tod von Carus 1869. Querelen und Unterschlagung eines Teils des Stiftungskapitals
    Gründung einer Stiftung anlässlich des 50-jährigen Professoren-Jubiläums des XIII. Präsidenten Carl Gustav Carus (1789–1869) durch Mitglieder der Akademie, Freunde und Verehrer am 2. November 1864 mit einem Kapital von 2000 Talern
  3. „(*)“: Der Preisträger wurde erst nach der Preisverleihung in die Akademie aufgenommen.
  4. „*“: Der Preisträger war kein Mitglied der Akademie.
  5. Verlust des Kapitals infolge Inflation, 15. Dezember 1937 Stiftung der Carus-Medaille
  6. Erster Preisträger des Carus-Preis der Stadt Schweinfurt
  7. erste Frau (Carus-Preis, Carus-Medaille, Carus-Preis der Stadt Schweinfurt)