Casabauc

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Casabauc
Casabauc im September 2020
Daten
Fläche 30,62 km²[1]
Einwohnerzahl 2.271 (2022)[2]
Chefe de Suco Inacio A. Gusmão
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Cawa Uman 442
Coloama 697
Tabolo 516
Der Suco Casabauc
Casabauc 1 (Osttimor)
Casabauc 1 (Osttimor)
Casabauc 1
Koordinaten: 9° 23′ S, 125° 12′ O

Casabauc (Cassabauc, Casabauk, Kasabauk) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Tilomar (Gemeinde Cova Lima). Er wurde erst zwischen 2003 und 2004 vom Suco Maudemo abgetrennt.[3][4]

Im Suco liegen die Orte Casabauc 1 und Casabauc 2 und der Sitz des Verwaltungsamtes Tilomar.[5]

Die Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Casabauc 1 und Casabauc 2 liegen nebeneinander im westlichen Zentrum des Sucos. Casabauc 1 liegt auf einer Meereshöhe von 81 m, Casabauc 2 auf 44 m. Hier befindet sich auch die Grundschule des Sucos, die Escola Primaria Casabauc.[6]

Der Suco[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Casabauc Leten
Orte Position[7] Höhe
Casabauc 1 9° 23′ 0″ S, 125° 11′ 45″ O 81 m
Casabauc 2 9° 23′ 2″ S, 125° 12′ 18″ O 44 m
Cawa Uman 9° 22′ 9″ S, 125° 11′ 8″ O 126 m
Coloama 9° 22′ 50″ S, 125° 11′ 18″ O ?
Maudemo 9° 22′ 49″ S, 125° 11′ 13″ O 98 m
Tabolo 9° 21′ 11″ S, 125° 11′ 12″ O 156 m

In Casabauc leben 2.271 Einwohner (2022) davon sind 1.156 Männer und 1.115 Frauen. Im Suco gibt es 488 Haushalte.[2] Über 80 % der Einwohner geben Tetum Terik als ihre Muttersprache an. Über 15 % sprechen Bunak und eine Minderheit Tetum Prasa.[8]

Der Suco liegt im Osten des Verwaltungsamts an der Timorsee. Westlich liegt der ebenfalls zu Tilomar gehörende Suco Maudemo. Nördlich des Flusses Tafara liegt das Verwaltungsamt Suai mit seinen Sucos Debos und Suai Loro.[9] Vor der Gebietsreform 2015 hatte Casabauc eine Fläche von 22,79 km²,[10] doch wurde die Grenze zu Maudemo nach Westen verschoben, so dass unter anderem die Orte Maudemo, Tabolo und auch der Westteil von Cawa Uman an Casabauc fielen. Casabauc hat nun eine Fläche von 30,62 km².[1]

Neben den beiden Orten Casabauc 1 und 2 liegen zwei größere Siedlungen auf der Westgrenze. Eine geschlossene Siedlung bildet Coloama (Lolo Ama) mit dem Nachbarort Maudemo (Maudemu). Weiter nördlich befindet sich der Ort Cawa Uman (Kawa Uman, Kawauman). Am Fluss Tafara liegt der Ort Tabolo (Ta Bolo, Tobolo). Die Südspitze der Küste bildet das Kap Tafara (Cabo Tafara).[9]

In Maudemo (Escola Primaria Maudemo)[6] und Tabolo gibt es jeweils eine Grundschule. Vor der Küste liegt ein Ankerplatz für größere Schiffe.[11]

Im Suco befinden sich die drei Aldeias Cawa Uman, Coloama und Tabolo.[12]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Casabauc war eines der traditionellen Reiche Timors, die von einem Liurai regiert wurden. Gouverneur José Celestino da Silva führte im März 1895 eine Offensive gegen Lalawa, Casabauc und weitere benachbarte Reiche um sie endgültig für Portugal zu unterwerfen.[13] Der Liurai von Casabauc hatte aber weiterhin Macht und Einfluss auf seine Bevölkerung. Vom Liurai Saneti heißt es, dass er noch 1974 Menschen bestrafte, die nicht ihre Arbeit auf den Feldern taten.[14]

Während der Vorbereitung der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Portugal 1975, versuchte die FRETILIN Einwohner für ihre Partei anzuwerben. Stattdessen traten zwei Einwohner in die UDT ein und viele in die APODETI. Kurze Zeit darauf kam es im Land zum Bürgerkrieg zwischen UDT und FRETILIN. Die siegreiche FRETILIN verhaftete in Casabauc APODETI-Anhänger und rekrutierte mehrere Einwohner für ihren militärischen Arm, die FALINTIL.[14]

Ende 1975 begann die Besetzung Osttimors durch Indonesien. Viele Einwohner wurden zur besseren Kontrolle durch die Besatzungsmacht zwangsumgesiedelt. So kamen Bunak aus den nördlichen Sucos Cova Limas, wie Fatululic und Taroman, in das Flachland Casabaucs. Offizielles Ziel war ein Entwicklungsprogramm für den Reisanbau. Umsiedlungslager gab es Ende 1979 unter anderem in Casabauc und in Cawa Uman.[15][16]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Quintino Cardoso zum Chefe de Suco gewählt[17] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[18] Bei den Wahlen 2016 gewann Inacio A. Gusmão.[19]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Casabauc – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento des Originals vom 23. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. UNMISET: Gesetz 6/2003 (Memento vom 10. Januar 2005 im Internet Archive)
  4. Statistisches Amt Timor-Leste Census 2004 (Memento vom 6. September 2014 im Internet Archive)
  5. Jornal da República: Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  6. a b Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  7. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  8. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Casabauc (tetum; PDF; 8,3 MB)
  9. a b Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  10. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  11. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 438 kB)
  12. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch, PDF-Datei; 315 kB)
  13. History of Timor – Technische Universität Lissabon (Memento vom 24. März 2009 im Internet Archive) (PDF; 824 kB)
  14. a b „Chapter 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances“ (PDF; 2,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  15. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch).
  16. Antoinette Schapper: Finding Bunaq: The homeland and expansion of the Bunaq in central Timor (Memento vom 24. Oktober 2013 im Internet Archive), S. 175, in: Andrew McWilliam, Elizabeth G. Traube: Land and Life in Timor-Leste: Ethnographic Essays, 2011
  17. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  18. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  19. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

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