Charles Amoah

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Charles Amoah
Personalia
Voller Name Charles Baye Amoah
Geburtstag 28. Februar 1975
Geburtsort AccraGhana
Größe 175 cm
Position Angriff
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1994–1995 Okwawu United
1995–1996 FC Winterthur
1996–1998 FC Frauenfeld
1998–1999 FC Wil 33 (20)
1999–2001 FC St. Gallen 55 (37)
2001–2003 SK Sturm Graz 72 (17)
2003–2004 SV Austria Salzburg 5 (1)
2004–2006 ASK Kottingbrunn
2006–2007 LASK Linz 1 (0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1999–2003 Ghana 15 (10)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Charles Baye Amoah[1] (* 28. Februar 1975 in Accra) ist ein ehemaliger ghanaischer Fußballspieler.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler von Okwawu United aus Nkawkaw wurde Amoah in der Saison 1994/95 mit neun Treffern Torschützenkönig der Ghana Premier League.[2] Im Sommer 1995 wechselte er zum Schweizer Zweitligisten (Nationalliga B) FC Winterthur,[3] wurde jedoch von Trainer Martin Andermatt selten berücksichtigt und während der Saison zunächst leihweise an den Drittligisten (1. Liga) FC Frauenfeld abgegeben.[4] Dort entwickelte sich der Konterstürmer fußballerisch weiter und erzielte in der Saison 1997/98 für die Thurgauer mehr als zwanzig Treffer, sodass der Zweitligist FC Wil unter Trainer Marcel Koller auf ihn aufmerksam wurde und im Juni 1998 verpflichtete.[5] Der Verein verpasste am Saisonende knapp den Aufstieg in die Erstklassigkeit und Amoah wechselte nach 33 Ligaspielen mit 20 Treffern zum FC St. Gallen, für den er am 7. Juli 1999 beim 2:0-Sieg über den FC Luzern sein Debüt in der Nationalliga A feierte. Der Ghanaer wurde dort zum prägenden Spieler der Saison, die Mannschaft vom Espenmoos gewann im Mai 2000 zum ersten Mal seit 96 Jahren die Schweizer Meisterschaft, Amoah wurde mit 25 Treffern Torschützenkönig der Liga. Wegen seiner wichtigen Tore, seiner starken Dribblings und der großen Mannschaftsdienlichkeit wurde er bei den Schweizern als mit dem Prädikat „herausragend“ bedacht.[6] Zudem wurde er als Axpo Player of the Year ausgezeichnet.[7] In der Folgesaison wurde der Rechtsfuß mit fünf Toren in sechs Spielen zum bis heute besten Europapokal-Torschützen der St. Galler. Für die Ostschweizer war Amoah nach insgesamt 64 Pflichtspielen und 43 Toren aus finanziellen Gründen nicht mehr zu halten, sodass er am 9. Januar 2001 einen Viereinhalbjahresvertrag bei der österreichischen Topmannschaft SK Sturm Graz unterschrieb.[8] Mit einer Transfersumme von sechs Millionen Schweizer Franken (umgerechnet etwa 54 Millionen Schilling bzw. vier Millionen Euro) stellte dies zum damaligen Zeitpunkt den teuersten Transfer der österreichischen Bundesliga dar.[1]

Er wurde den Erwartungen nicht gerecht und kam meist nur zu Teileinsätzen. Für die Rückrunde 2006/2007 stand er beim österreichischen Erstligisten LASK Linz unter Vertrag.

Unter Trainer Giuseppe Dossena debütierte Amoah am 12. November 1999 beim 2:1-Sieg über Ägypten als Einwechselspieler für Yaw Preko in der ghanaischen Nationalmannschaft.[9] Ende Dezember 1999 wurde er in den vorläufigen Kader für den Afrika-Cup 2000 im eigenen Land nominiert,[10] aus dem endgültigen Aufgebot allerdings gestrichen. Bis 2003 bestritt Amoah 15 Länderspiele, in denen er zehn Treffer erzielte.[11]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amoah ist verheiratet und hat drei Kinder.[12] Sein ältester Sohn Winfred (* 2000) steht seit Januar 2020 im Kader der ersten Mannschaft des SK Sturm Graz. Amoah lebt mit seiner Familie in Graz und arbeitet dort in der Brauerei Puntigam.[13][14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ein Afrikaner schreibt neue österreichische Fußballgeschichte. In: wienerzeitung.at (23. Januar 2001).
  2. Ken Bediako: The complete history of the Ghana Football League 1958-2012. ISBN 9988-1-7251-0, S. 337.
  3. Farmteam-Idee verbietet sich. In: Walliser Bote vom 21. Juli 1995, S. 21.
  4. Luca Porfido und René Sutter stehen auf der Transferliste. In: Thuner Tagblatt vom 30. Mai 1996, S. 20.
  5. Sport in Kürze. In: Thuner Tagblatt vom 16. Juni 1998, S. 18.
  6. Beat Haueter: Charles Amoah. In: fcsg-data.ch (11. Juni 2014).
  7. Sesa und Amoah Fussballer des Jahres. In: Freiburger Nachrichten vom 9. Juni 2000, S. 13.
  8. Amoah geht, Frei kommt zu St. Gallen. In: Freiburger Nachrichten vom 13. Januar 2001, S. 11.
  9. Ghana beats Egypt in Cairo. In: ghanaweb.com (12. November 1999).
  10. Black Stars provisional list out. In: ghanaweb.com (30. Dezember 1999).
  11. Charles Amoah in der Datenbank von national-football-teams.com.
  12. Tobias Hänni: St. Gallen – Amoahs «Sweet Home». In: tagblatt.ch (6. Oktober 2012).
  13. Amoah arbeitet jetzt in Bierbrauerei. In: blick.ch (24. April 2013).
  14. Philipp Braunegger, Martin Schreiner: Im Namen des Vaters. In: ballesterer.at (8. März 2018).