Christian Friedel

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Christian Friedel (2023)

Christian Friedel (* 9. März 1979 in Magdeburg, DDR) ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Musiker[1]. Neben seiner Arbeit am Dresdner und Düsseldorfer Theater, auch gemeinsam mit seiner Band Woods of Birnam, ist er insbesondere bekannt für seine Hauptrollen in den Filmen Das weiße Band, Elser und The Zone of Interest.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christian Friedel spielte anfangs als Statist am Theater Magdeburg. Er studierte 2001 bis 2004 an der Münchener Otto-Falckenberg-Schule[2] und spielte anschließend am Bayerischen Staatsschauspiel und an den Münchner Kammerspielen. Später wurde er Ensemblemitglied des Schauspiels Hannover. Zur Spielzeit 2009/2010 wechselte Friedel ans Staatsschauspiel Dresden. Seinen festen Vertrag beendete er zum Sommer 2013. Seitdem steht er dem Dresdner Ensemble als Gast zur Verfügung und seit 2016 auch dem Düsseldorfer Schauspielhaus.[3]

Im Film Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte spielt Friedel den Dorflehrer. Der Film wurde 2009 mit der Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet und erhielt 2010 in zehn Kategorien des Deutschen Filmpreises Auszeichnungen. Er spielte mit in Russendisko (2012), hatte eine der Hauptrollen in dem Film Amour Fou (2014) und war als Georg Elser in Elser – Er hätte die Welt verändert (2015) im Kino zu sehen. 2016 spielte Friedel im Fernsehfilm Die Dasslers – Pioniere, Brüder und Rivalen den Gründer von Adidas, Adi Dassler. Seit 2017 spielt er in der Fernsehserie Babylon Berlin einen Polizeifotografen.

Christian Friedel mit Woods of Birnam im Schauspielhaus Dresden

Als Musiker (Klavier, Gesang, Komposition) veröffentlichte Friedel 2011 eine EP. 2011 gründete er zusammen mit vier Musikern der Band Polarkreis 18 die Band Woods of Birnam, deren Debütalbum am 7. November 2014 erschien.

Seit November 2012 spielt Friedel die Titelrolle in Hamlet, zunächst am Staatsschauspiel Dresden (bis 2019) und seit Februar 2019 am Düsseldorfer Schauspielhaus. Seine Band Woods of Birnam tritt ebenso live auf. 2016 hatte die Produktion Searching for William mit Woods of Birnam Premiere am Staatsschauspiel Dresden und gastiert seitdem europaweit.

Als Gast spielt er derzeit in Stücken am Düsseldorfer Schauspielhaus, so in Robert Wilsons Inszenierungen von E. T. A. Hoffmanns Der Sandmann und dem Monologabend Dorian.

Zudem betätigt sich Friedel als Regisseur, u. a. am Staatsschauspiel Dresden und am Deutschen Theater Göttingen. Im September 2022 hatte Macbeth am Staatsschauspiel Dresden Premiere, mit Friedel in der Hauptrolle und in eigener Regie sowie gemeinsam mit Woods of Birnam.[4]

Für die männliche Hauptrolle des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß neben Sandra Hüller als Hedwig Höß in Jonathan Glazers Historiendrama The Zone of Interest (2023) wurde er für den Europäischen Filmpreis nominiert. Der Film erhielt zudem für die Oscarverleihungen 2024 fünf Nominierungen, von welchen der Film zwei gewann (Bester internationaler Film und Bester Ton).

Christian Friedel lebt in Dresden.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • The Closer. EP, 2011.
  • The Healer. EP, 2012 (mit Woods of Birnam).
  • Hamlet. Live EP, 2013 (mit Woods of Birnam).
  • Woods of Birnam. 2014 (mit Woods of Birnam).
  • Searching for William. 2017 (mit Woods of Birnam).
  • Grace. 2018 (mit Woods of Birnam).
  • How to hear a painting. 2020 (mit Woods of Birnam).

Radio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Christian Friedel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schauspielhaus Dresden: Christian Friedel | Staatsschauspiel Dresden. Abgerufen am 6. Februar 2024.
  2. Christian Friedel bei Crew United, abgerufen am 17. Oktober 2021.
  3. Johanna Lemke: „Deine Geschichten musst du dir selbst erschaffen“. In: Sächsische Zeitung. 17. März 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 17. März 2013 (Kostenpflichtiger Zugang).@1@2Vorlage:Toter Link/www.sz-online.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Matthias Schmidt: „Ein Wald und sehr viele Bäume“. In: Nachtkritik. 11. September 2022, abgerufen am 11. September 2022.
  5. Regieverband.de. Archiviert vom Original am 11. Januar 2016; abgerufen am 26. März 2024.
  6. Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 26. Oktober 2015