Violetter Keulenpilz

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Violetter Keulenpilz

Violetter Keulenpilz (Clavulina amethystina)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: unsichere Stellung (incertae sedis)
Ordnung: Pfifferlingsartige (Cantharellales)
Familie: Stoppelpilzverwandte (Hydnaceae)
Gattung: Keulenpilze (Clavulina)
Art: Violetter Keulenpilz
Wissenschaftlicher Name
Clavulina amethystina
(Bull.) Donk[1]

Der Violette Keulenpilz (Clavulina amethystina) ist eine Pilzart aus der Familie der Stoppelpilzverwandten (Hydnaceae). Er wird auch als Amethyst-Keulenpilz oder Violetter Korallenpilz bezeichnet. Die Fruchtkörper erscheinen zwischen August und November im Laubwald. Der Pilz gilt als ungiftig, eignet sich aber aufgrund seiner Zerbrechlichkeit nicht als Speisepilz.[2]

Makroskopische Merkmale

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Die korallenartig verzweigten, 5–7 cm, selten bis 10 cm hohen und bis 4 cm breiten Fruchtkörper sind in der Jugend weißlichgrau und werden später leuchtend violett oder lila. Im Alter verfärben sie sich bräunlich und verblassen graugelblich, wenn sie eintrocknen. Die zylindrisch runden Ästchen sind glatt oder leicht rau, stehen aufrecht und sind zahlreich verzweigt, die Enden sind stumpf oder einfach gezähnt. Der Strunk ist sehr kurz oder fehlt völlig. Das gleichfarbige Fleisch ist sehr brüchig und verfärbt sich beim Eintrocknen gelblich. Das Sporenpulver ist weiß.[2][1]

Mikroskopische Merkmale

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Die fast kugeligen bis elliptischen Sporen sind 7–11 µm lang und 6–8 µm breit und enthalten einen Öltropfen. Ihr Q-Wert (Länge/Breite) liegt bei 1,5 bis 1,6. Sie sind glatt, durchscheinend (hyalin), dünnwandig und lassen sich nicht mit Jodreagenzien anfärben (inamyloid). Die zylindrischen bis schmal keuligen Basidien sind zweisporig, 42–60 µm lang und 4–8 µm breit. Die Sporen sitzen auf stark einwärts gekrümmten Sterigmen. Schnallen sind an Basidien und Hyphen vorhanden. Zystiden fehlen.[2][1][3]

Die Amethystfarbene Wiesenkoralle (Clavaria zollingeri) sieht sehr ähnlich aus und lässt sich nur mikroskopisch durch die zweisporigen Basidien und die kleineren Sporen mit geringerem Q-Wert unterscheiden. Das hauptsächliche Vorkommen auf Magerwiesen ist kein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Das Purpurne Zystidenkeulchen (Alloclavaria purpurea) ist nur wenig bis gar nicht verzweigt. Die Lilafarbene Wiesenkeule (Ramariopsis pulchella) ist kleiner, deutlich gestielt und das Fleisch verfärbt sich mit Eisen(II)-sulfat grün bis schwärzlich-grün. Violette Korallen der Gattung Ramaria haben ein ockerfarbenes Sporenpulver. Junge Exemplare des Violetten Keulenpilzes können mit der Grauen Koralle (Clavulina cinerea) verwechselt werden.

Der Violette Keulenpilz lebt, wie alle Pilze der Gattung Keulenpilze (Clavulina), in Symbiose mit Bäumen und bildet eine Ektomykorrhiza[4] mit Laubbäumen. Die Fruchtkörper erscheinen ab August bis November, sehr zerstreut.

Die Art ist hauptsächlich in der nördlichen Hemisphäre verbreitet.[5]

Der Pilz wurde 1791 von Jean Baptiste François Bulliard erstmals als Clavaria amethystea beschrieben.[6] 1933 kombinierte Marinus Anton Donk das Taxon um in die Gattung Clavulina, sodass es seinen heute gültigen Namen bekam.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d M. A. Donk: Revision der niederländischen Homobasidiomycetae-Aphyllophoraceae. In: Mededelingen van het Botanisch Museum en Herbarium van de Rijksuniversiteit te Utrecht. Band 9, Nr. 1, 1. Januar 1933, ISSN 2352-5754, S. 23 (naturalis.nl [abgerufen am 1. November 2024]).
  2. a b c Edmund Michael, Bruno Hennig, Hanns Kreisel: Nichtblätterpilze (Basidiomyzeten ohne Blätter, Askomyzeten). In: Handbuch für Pilzfreunde. 3. Auflage. Band 2, 1986, S. 308.
  3. Rudolf Winkler, Gaby Keller, Margrith Montalta-Graf: Pilze Mitteleuropas: 3800 Pilzarten schrittweise bestimmen, 2400 Farbfotos, 220 Illustrationen und 220 Mikrozeichnungen. 1. Auflage. Haupt, Bern 2023, ISBN 978-3-258-08101-4, S. 83.
  4. Mark Brundrett: Section 9. Ectomycorrhizal Fungi. In: Mycorrhizal Associations: The Weg Resource. 2008, abgerufen am 1. November 2024 (englisch).
  5. Weltweite Verbreitung von Clavulina amethystina. In: GBIF Portal. Abgerufen am 1. November 2024 (englisch).
  6. Pierre Bulliard: Herbier de la France; ou, Collection complette des plantes indigenes de ce royaume; avec leurs proprie´te´s, et leurs usages en medecine. Band 481-528. Chez l'auteur, Didot, Debure, Belin, Paris 1780, S. 496 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 1. November 2024]).
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