Compagnie Parisienne des Voitures Électriques Système Kriéger

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Compagnie Parisienne des Voitures Électriques Système Kriéger

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Rechtsform Compagnie
Gründung 1897
Auflösung 1909
Sitz Paris, Frankreich
Branche Automobilindustrie
Aktie über 100 Francs der Compagnie Parisienne des Voitures Électriques vom 27. April 1905
Kriéger von 1908
Kriéger Landaulet

Die Compagnie Parisienne des Voitures Électriques Système Kriéger war ein französischer Hersteller von Automobilen.[1][2][3]

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Louis Kriéger (1868–1951) entwickelte ab 1897 Elektroautos. Als in Frankreich das Interesse an Elektrofahrzeugen wuchs, gründete er die Compagnie Parisienne des Voitures Électriques Système Kriéger in Paris und begann die Serienproduktion. Der Markenname lautete Kriéger. Im Jahr 1907 wurde das Unternehmen in Compagnie Parisienne des Voitures Électriques umbenannt und zog nach Colombes. 1909 ging das Unternehmen in Liquidation. Es gibt aber Hinweise darauf, dass Louis Kriéger weiterhin im Bereich Elektrofahrzeuge gearbeitet hat.

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für seine erste Fahrzeugkonstruktion 1896 baute Louis Kriéger je einen Elektromotor an die Achsen der Vorderräder einer Pferdekutsche ein. Die jeweiligen Motordrehzahlen wurden abhängig vom Lenkeinschlag synchronisiert, um dem unterschiedlichen Räderfahrweg beim Lenkvorgang Rechnung zu tragen. Das Fahrzeug hatte ein Fulmen-Akkumulatorpaket, das 285 kg wog; das Fahrzeuggesamtgewicht betrug 1150 kg, die Reichweite 30 km.[4] Das nächste Fahrzeug, 1897 ebenfalls auf Basis einer Kutsche mit gegenüberliegenden Sitzen (vis-à-vis), hatte ein Akkumulatorpaket mit einem Gewicht von 540 kg, Gesamtgewicht 1850 kg. Die Reichweite betrug bis zu 80 km, die Höchstgeschwindigkeit 15 km/h.[4]

Der Brougham, der Landaulet und der Electrolette waren drei der Modelle, die von Kriéger hergestellt wurden.

Der Electrolette war als Zweisitzer konzipiert. Direkt neben den Vorderrädern befand sich jeweils ein Elektromotor mit 3 PS (kW 2,2). Der Fulmen-Akkupack wog über 360 kg und war in einem Behälter unter dem Wagen befestigt und an der Rückseite des Fahrzeugs einfach zugänglich. Laut Kriéger betrug die Reichweite mindestens 105 km pro Ladung.[5]

Im Jahr 1901 wurden 43 Elektrofahrzeuge hergestellt und 1902 mindestens 65.[6] Die Fahrzeuge besaßen je einen Elektromotor in jedem Vorderrad, ähnlich wie beim Lohner-Porsche, und wurden überwiegend als Droschke eingesetzt. Zwischen 1902 und 1906 produzierte er Hybridautos, bei denen Einbaumotoren von De Dion-Bouton und Brasier zum Laden der Batterien verwendet wurden. In Kriéger-Elektrofahrzeugen wurden erstmals Rekuperationsbremsen eingesetzt.

Ein Fahrzeug dieser Marke ist im Musée des 24 Heures in Le Mans in Frankreich zu besichtigen.

Lizenzvergabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kriéger Automobil AG aus Berlin, die STAE aus Turin sowie die Allgemeine Betriebsgesellschaft für Motorfahrzeuge (ABAM), aus der die Kölner Electricitäts-AG (KEW) hervorging, waren Lizenznehmer.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8.
  2. George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 2: G–O. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1 (englisch).
  3. George Nicholas Georgano: Autos. Encyclopédie complète. 1885 à nos jours. Courtille, Paris 1975 (französisch).
  4. a b Paul Sarrey: Fiacre électrique Kriéger. In: Raoul Vuillemot (Hrsg.): La locomotion automobile. Nr. 11. Paris 18. März 1897, S. 121–123.
  5. Popular Science Monthly: Popular Science Monthly. Hrsg.: Popular Science Monthly. Volume 57, August 1900.
  6. Gijs Mom: The electric vehicle: technology and expectations in the automobile age. S. 21.