Dai-Sua

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Dai-Sua
Statue von Dom Boaventura
Daten
Fläche 47,57 km²[1]
Einwohnerzahl 2.771 (2022)[2]
Chefe de Suco Amorin da C. Sarmento
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Dai-Sua 637
Leço-Ai 301
Leço-Lau 176
Loti 657
Ria-Tu 948
Der Suco Dai-Sua
Dai-Sua (Osttimor)
Dai-Sua (Osttimor)
Dai-Sua
Koordinaten: 9° 5′ S, 125° 41′ O

Dai-Sua (Daisua, Daisula) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Same (Gemeinde Manufahi).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dai-Sua
Orte Position[3] Höhe
Aidaludo 9° 0′ 26″ S, 125° 37′ 9″ O 649 m
Babulu 9° 4′ 19″ S, 125° 41′ 19″ O 268 m
Dai-Sua 9° 4′ 40″ S, 125° 41′ 13″ O 165 m
Leço-Lau 9° 4′ 51″ S, 125° 41′ 2″ O 157 m
Loti 9° 4′ 57″ S, 125° 41′ 21″ O 284 m
Ria-Tu 9° 0′ 22″ S, 125° 36′ 31″ O 700 m
Ria-Tu 9° 5′ 30″ S, 125° 41′ 35″ O 268 m
Am Ufer des Caraulun

Dai-Suao liegt im Osten des Verwaltungsamts Same. Nördlich befinden sich die Sucos Letefoho und Babulo, südöstlich der Suco Betano und im Nordosten die Sucos Grotu und Rotuto. Im Südwesten grenzt Dai-Sua an das Verwaltungsamt Hato-Udo (Gemeinde Ainaro) mit seinem Suco Foho-Ai-Lico. Der Grenzfluss zwischen Manufahi und Ainaro ist der Aiasa, ein Nebenfluss des Caraulun, der durch den Südosten des Sucos fließt.[4] Dai-Sua hat eine Fläche von 47,57 km²[1] und teilt sich in fünf Aldeias Dai-Sua, Leço-Ai, Leço-Lau, Loti und Ria-Tu.[5]

Der Ort Dai-Sua liegt im Südosten des Sucos, auf einer Meereshöhe von 165 m, zwischen den Flüssen Aiasa und Caraulun, kurz vor ihrem Zusammenfluss. Hier trifft die Überlandstraße aus der Gemeindehauptstadt Same auf die hier weit im Inselinneren verlaufende südliche Küstenstraße. In Dai-Sua befindet sich die Grundschule des Sucos, die Escola Primaria Dai-Sua.[6]

Über zwei Brücken überquert die südliche Küstenstraße die Flüsse Aiasa und Caraulun. An ihr liegen auch die Orte Ria-Tu (Riatu), Loti (Lotin), Babulu und Leço-Lau (Lesulau). An der sehr abgelegenen Nordwestgrenze gibt es einen weiteren Ort namens Ria-Tu (Riatu), in dem es ebenfalls eine weitere Grundschule gibt, und das Dorf Aidaludo. Außerdem gibt es im Suco eine Polizeistation. In Luak befindet sich der Dom-Boaventura-Park und ein Friedhof für die Helden und Märtyrer des Befreiungskriegs gegen Indonesien.[6]

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Dai-Sua leben 2.771 Einwohner (2022), davon sind 1.398 Männer und 1.373 Frauen. Im Suco gibt es 618 Haushalte.[2] Fast 74 % der Einwohner geben Mambai als ihre Muttersprache an. 15 % sprechen Tetum Prasa, 8,5 % Bunak (um Loti), Minderheiten Tetum Terik oder Kemak.[7]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heldenfriedhof in Dai-Sua

Am Ende der Rebellion von Manufahi wurden am Berg Leolaco (333 m), nordwestlich des heutigen Ortes Dai-Sua, mehr als 12.000 aufständische timoresische Männer, Frauen und Kinder von den portugiesischen Kolonialtruppen in einem 35 km² großen Gebiet eingekreist. Beim Ausbruchsversuch zwischen dem 8. und 10. August 1912 konnte der Rebellenführer Boaventura mit Tausenden seiner Anhänger entkommen. Mehr als 3000 zurückgebliebene Kämpfer und Zivilisten sollen aber in den zwei folgenden Tagen und Nächten von den Portugiesen abgeschlachtet worden sein. Es war eines der größten Massaker in der portugiesischen Kolonialgeschichte.[8][9]

Während der indonesischen Besetzung Osttimors (1975 bis 1999) wurden Einwohner des Berglandes des Sucos aus ihrer Heimat vertrieben und im Ort Dai-Sua und in benachbarten Sucos angesiedelt, wohin sie familiäre Beziehungen hatten.[10] Man wollte sie damit besser von den Widerstandskämpfern der FALINTIL trennen und kontrollieren.[11]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amorin da C. Sarmento (2022)
Feierlichkeiten zum 20. Jubiläum des Unabhängigkeitsreferendums (2019)

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Alexandrinho Tilman zum Chefe de Suco gewählt[12] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[13] Bei den Wahlen 2016 gewann Amorin da C. Sarmento.[14]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dai-Sua – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento des Originals vom 23. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2023.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  5. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  6. a b UNMIT-Landkarte von Manufahi, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 523 kB)
  7. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Dai-Sua (tetum; PDF; 8,4 MB)
  8. Steve Sengstock, Faculty of Asian Studies, Australian National University, Canberra
  9. History of Timor – Technische Universität Lissabon (Memento vom 24. März 2009 im Internet Archive) (englisch; PDF; 824 kB)
  10. Pyone Myat Thu: Community resilience in rural East Timor, Human Geography Department, Research School of Pacific and Asian Studies, Australian National University. (Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive) (PDF; 330 kB)
  11. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  12. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  13. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  14. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap