Danilo II. Petrović-Njegoš

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Bildnis von Danilo Petrović Njegoš

Danilo Petrović-Njegoš, kyrillisch Данило Петровић Његош (* 25. Mai 1826 in Njeguši, Montenegro; † 13. August 1860 in Kotor, Kaisertum Österreich) war seit 1851 als Danilo II. Petrović-Njegoš Fürstbischof von Montenegro. Er gab bereits 1852 das Bischofsamt auf und proklamierte sich zum weltlichen Fürsten Danilo I. von Montenegro[1].

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach 1528 standen die orthodoxen Bischöfe von Cetinje formell an der Staatsspitze Montenegros. Seit 1697 war das Amt des Vladik in der Familie Petrović Njegoš erblich. Es wurde stets vom Onkel an den Neffen weitergegeben, da orthodoxe Bischöfe unverheiratet sein mussten und demnach keine legitimen Nachkommen haben konnten. 1851 fand Danilos Onkel Petar II. einen plötzlichen, durch ein Lungenleiden bedingten Tod.

Danilo wurde sein Nachfolger als Vladik und proklamierte am 13. März 1852 das Fürstentum Montenegro als weltliches Fürstentum. Es kam 1852 zu einem ersten Krieg gegen die Osmanen. 1855 heiratete er Darinka Kvekić. Danilo und sein älterer Bruder Mirko Petrović-Njegoš siegten am 1. Mai 1858 gegen das Osmanische Reich in der Schlacht von Grahovac. Beim Rückzug der Türken fiel den Montenegrinern eine große Menge an militärischer Ausrüstung in die Hände. Diese Kriegsbeute wurde auch in den Unabhängigkeitskriegen von 1862 und 1875–1878 verwendet. Der Sieg über die Türken hatte zudem eine große diplomatische Bedeutung für Montenegro. Die europäischen Großmächte waren so gezwungen, die Grenzziehung zwischen dem Osmanischen Reich und Montenegro zu regeln.

Nach der Ermordung des kinderlosen Danilo am 13. August 1860 in Kotor durch Todor Kadić wurde Danilos Neffe Nikola Fürst Montenegros.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brigitte Sokop, Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser, Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar, 3. Verbesserte und ergänzte Auflage 1993, ISBN 3-205-98096-4
  • Max Wilberg, Regententabellen (Unveränderter fotomechanischer Nachdruck der Auflage Frankfurt/Oder 1906), Weltbild Verlag, Augsburg, 1995, ISBN 3-89350-709-4

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Haus Montenegro (Haus Petrović-Njegoš), in: Genealogisches Handbuch des Adels – Fürstliche Häuser, Band XIII., C.A.Starke Verlag, Limburg an der Lahn, 1986: „Danilo II. Petrović-Njegoš, nimmt am 8. Januar 1852 als Danilo I. den Titel eines souveränen Fürsten von Montenegro an“.
VorgängerAmtNachfolger
Petar II. Petrović-NjegošFürstbischof von Montenegro
1851–1852
Nikanor Ivanović
(Bischof)
Fürst von Montenegro
1852–1860
Nikola