Dick Barbour

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Der Porsche 935K3/80 mit dem John Fitzpatrick, Axel Plankenhorn und Dick Barbour den zweiten Gesamtrang beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1980 erreichten

Richard Allan „Dick“ Barbour (* 3. Juli 1940 in San Diego) ist ein Motorsportteam-Inhaber, ein Unternehmer und ein ehemaliger US-amerikanischer Automobilrennfahrer.[1][2]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dick Barbour wuchs in La Jolla bei San Diego auf und interessierte sich früh für den Automobilsport. Daher gründete er ein Autozubehörgeschäft und eine Reparatur- und Tuning-Werkstatt für Porsche-Fahrzeuge. Parallel stieg er in den Automobilrennsport ein.[2]

Seine ersten Rennen bestritt Barbour 1968 mit einem Lola T70 Mk II Spyder bei einigen Läufen in der Can-Am.[3] 1969 wechselte er auf einen Porsche 904 und fuhr in diesem und dem nachfolgenden Jahr in Nicht-Meisterschafts-Rennen, die vom SCCA veranstaltet wurden. Mit der Saison 1971 startete er mit einem Porsche 908/02 Spyder in zwei Can-Am-Rennen, bevor er seine Rennfahrerkarriere für ein paar Jahre unterbrach.[3]

Ab 1977 fuhr Barbour wieder Rennen und startete zusammen mit Tony Adamowicz und John Cannon in einem Ferrari 365 GTB/4 Competizione sein erstes Langstreckenrennen beim 24-Stunden-Rennen von Daytona, dass sie vorzeitig beenden mussten.[4] Mit einem Porsche 934/5 startete er in der GTO-Klasse der IMSA-GT-Meisterschaft und erreichte einige Top-Ten-Platzierungen.[3]

Für die Renn-Saison 1978 und 1979 erwarb er einen Porsche 935/77A, mit dem er in Läufen zur IMSA-GT-Meisterschaft, FIA-Langstrecken-Meisterschaft und Sportwagen-Weltmeisterschaft antrat.[3] Beim 24-Stunden-Rennen von Daytona 1978 erreichte er mit Manfred Schurti und Johnny Rutherford den zweiten Platz in der Gesamtwertung.[5] Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans beendeten er, Brian Redman und John Paul mit dem fünften Platz und dem IMSA-Klassensieg.[6] Ein Jahr später konnte er mit seinem Team den Vorjahres-Erfolg in Le Mans mit einem zweiten Gesamtplatz und dem IMSA-Klassensieg wiederholen.[7] Seine größten Erfolge als Rennfahrer erreichte Barbour 1980 mit dem Gesamtsiegen in den drei Langstreckenrennen von Sebring, Riverside und Mosport mit einem Porsche 935 K3/80.[8]

Sein letztes Rennen fuhr er beim 500-Meilen-Rennen von Road America 1980 der IMSA-GT-Meisterschaft, dass er mit dem zweiten Platz beendete.[8]

Im Jahr 2000 stieg er wieder mit seinem Rennteam Dick Barbour Racing in den Motorsport ein. In der American Le Mans Series (ALMS) sicherte sich Dirk Müller in einem Porsche 911 GT3 R (Typ 996) mit neun Siegen in zwölf Läufen den GT-Klassensieg in der Fahrer-, Team- und Hersteller-Meisterschaft.[2] Ein Jahr später setzte das Rennteam Reynard 01Q-Rennwagen in der ALMS-LMP-675-Klasse ein und gewann die Team-Wertung und mit Didier de Radiguès auch die Fahrer-Meisterschaft.[2]

2004 wurde Barbour Partner des Lamborghini Murciélago Hersteller-Teams in den USA. Der vom Krohn-Barbour Racing eingesetzte Lamborghini Murciélago R-GT war in der ALMS nicht erfolgreich und so stieg Barbour bereits nach einer Saison wieder aus.[2]

Erst 2008 betätigt sich Barbour wieder im Motorsport. Mit seinem Partner David Robertson setzt er Ford-GT-Rennwagen in der ALMS ein. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2011 startete das Team Robertson Racing LLC mit einem Ford GT-R Mk VII in der LMGTE Am-Klasse und erreichte den 26 Platz in der Gesamt- und den dritten Platz in der Klassenwertung.[2]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1978 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Barbour Racing Porsche 935/77A Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Paul Rang 5 und Klassensieg
1979 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Barbour Racing Porsche 935/77A Deutschland Rolf Stommelen Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Paul Newman Rang 2 und Klassensieg
1980 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Barbour Racing Porsche 935K3/80 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick Rang 5 und Klassensieg

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1978 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Barbour Racing Porsche 935/77A Deutschland Rolf Stommelen Liechtenstein Manfred Schurti Ausfall Aufhängung
1979 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Barbour Racing Porsche 935/77A Deutschland Rolf Stommelen Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Rick Mears Rang 4
1980 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Barbour Racing Porsche 935 K3/80 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick Gesamtsieg

1000-km-Rennen auf dem Nürburgring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1979 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Barbour Racing Ford Escort RS Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Akin Deutschland Helmut Gall Ausfall
1980 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sachs-Sporting-Dick-Barbour-Team Porsche 935K3/80 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick Deutschland Axel Plankenhorn Rang 2 und Klassensieg

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1977 Ramsey Ferrari
Barbour Performance
Ferrari 365 GTB/4
Porsche 934
Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Italien VAL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Portugal EST Frankreich LEC Kanada MOS Italien IMO Osterreich SAL Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland HOK Italien VAL
30 4
1978 Barbour Racing
Amos Johnson
Porsche 935
AMC Pacer
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MIS Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Italien VAL Vereinigte Staaten ROD
2 DNF 3 5 5 2 10
1979 Barbour Racing
Amos Johnson
Porsche 935
AMC Spirit
Ford Escort
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten ROA Italien VAL El Salvador ELS
26 4 15 6 DNF 2 6 2 DNF
1980 Barbour Racing
Downing Maffucci
Porsche 935
Mazda RX-3
Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
29 1 1 2 5 7 2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dick Barbour – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Racing-Reference – Internetseite: Dick Barbour. Auf: racing-reference.info, abgerufen am 30. Juni 2018.
  2. a b c d e f DickBarbourPerformance – Internetseite: Biography. Auf: www.dickbarbourperformance.com, abgerufen am 30. Juni 2018.
  3. a b c d Racing Sports Cars – Internetseite: Complete Archive of Dick Barbour. Auf: www.racingsportscars.com, abgerufen am 1. Juli 2018.
  4. Classicscars – Internetseite: Rennergebnisse der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1977. Auf: www.classicscars.com, abgerufen am 1. Juli 2018.
  5. Classicscars – Internetseite: Rennergebnisse der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1978. Auf: www.classicscars.com, abgerufen am 1. Juli 2018.
  6. Classicscars – Internetseite: Rennergebnisse des 24-Stunden-Rennens von Le Mans 1978. Auf: www.classicscars.com, abgerufen am 1. Juli 2018.
  7. Classicscars – Internetseite: Rennergebnisse des 24-Stunden-Rennens von Le Mans 1979. Auf: www.classicscars.com, abgerufen am 1. Juli 2018.
  8. a b Racing Sports Cars – Internetseite: Complete Archive of Dick Barbour (page 2). Auf: www.racingsportscars.com, abgerufen am 1. Juli 2018.