Dickröhrlingsverwandte

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Dickröhrlingsverwandte

Kiefern-Steinpilz (Boletus pinophilus)

Systematik
Unterabteilung: Agaricomycotina
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Dickröhrlingsartige (Boletales)
Unterordnung: Boletineae
Familie: Dickröhrlingsverwandte
Wissenschaftlicher Name
Boletaceae
Chevall.

Dickröhrlingsverwandte (Boletaceae) sind eine Familie der Abteilung der Ständerpilze (Basidiomycota) aus dem Reich der Pilze (Fungi). In Mitteleuropa sind in 24 Gattungen etwa 70 Arten verzeichnet. Zu den Dickröhrlingsverwandten zählen begehrte Speisepilze (Steinpilze, Rotkappen) und seltene Großpilze (Ochsen-Röhrling, Weinroter Purpur-Röhrling).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Röhren eines Gallenröhrlings

Röhrlinge besitzen meist große, fleischige Fruchtkörper mit den namensgebenden Röhren auf der Unterseite des Huts. In dieser leicht ablösbaren, schwammigen Röhrenschicht werden die Sporen gebildet. Röhrlinge leben mehrheitlich in Symbiose mit den Wurzeln Höherer Pflanzen (meist Bäumen) (Mykorrhiza).

Unter den Dickröhrlingsverwandten gibt es viele gute Speisepilze, wie Steinpilze und Maronen-Röhrlinge, und nur sehr wenige ungenießbare oder giftige, wie Gallenröhrlinge und Satans-Röhrlinge. Sie sind deshalb bei Sammlern sehr beliebt. Charakteristisch bei vielen Arten sind kräftige grünblaue Verfärbungen des Fleisches und der Röhren bei Druck oder Verletzung, die meist durch Derivate der Pulvinsäure verursacht werden.

Nach Ansicht einiger Autoren stellen die Strubbelkopfröhrlinge eine eigene Familie (Strobilomycetaceae) dar und sind nah verwandt mit den Röhrlingen (Boletaceae).[1] Bon zählt sie dagegen noch zu den Röhrlingsverwandten und ordnet sie in die Unterfamilie Strobilomycetoidae ein.

Ausgewählte Gattungen und Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Mitteleuropa kommen Arten aus folgenden Gattungen vor:

Auswahl außereuropäischer Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht mehr zur Familie gehörende Gattungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grüblinge (Gyrodon) und Schmierröhrlinge (Suillus) werden inzwischen abgetrennt und in die Familien der Kremplingsverwandten (Paxillaceae) bzw. Schmierröhrlingsverwandten (Suillaceae) gestellt. Die Blasssporröhrlinge (Gyroporus) werden den Blassporröhrlingsverwandten (Gyroporaceae) innerhalb der Sclerodermatineae zugeordnet.[2]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Meinhard Moser: Pilze - Die Röhrlinge und Blätterpilze. In: Kleine Kryptogamenflora. 5. Auflage. 2, Teil b. Spektrum Akademischer Verlag, 1993, ISBN 3-8274-0898-9 (533 S.).
  • Marcel Bon: Pareys Buch der Pilze. 1. Auflage. Kosmos, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-09970-9 (362 S., Originaltitel: The mushrooms and toadstools of Britain and Northwestern Europe. Übersetzt von Till R. Lohmeyer, über 1500 Pilze Europas).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. R.F.R. McNabb: The Strobylomycetaceae of New Zealand. In: New Zealand Journal of Botany. Band 5, 1967, S. 532–547 (royalsociety.org.nz (Memento vom 24. Oktober 2008 im Internet Archive)).
  2. Gang Wu, Bang Feng, Jianping Xu, Xue-Tai Zhu, Yan-Chun Li, Nian-Kai Zeng, Md. Iqbal Hosen, Zhu L. Yang: Molecular phylogenetic analyses redefine seven major clades and reveal 22 new generic clades in the fungal family Boletaceae. In: Fungal Diversity. Band 69, Nr. 1, 2014, S. 93–115, doi:10.1007/s13225-014-0283-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dickröhrlingsverwandte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien