Don Henley

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Don Henley (2019)

Donald Hugh „Don“ Henley (* 22. Juli 1947 in Gilmer, Texas) ist ein US-amerikanischer Rockmusiker, der gemeinsam mit dem 2016 verstorbenen Glenn Frey als Bandleader und Sänger der Country-Rockband Eagles bekannt wurde. Seit Beginn der 1980er Jahre verfolgte er zudem eine erfolgreiche Solokarriere und erhielt insgesamt acht Grammy Awards.[1] Als Mitglied der Eagles wurde er 1998 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen,[2] im Jahr 2000 auch in die Songwriters Hall of Fame.[3] Henley ist in erster Linie Sänger und Schlagzeuger, spielt darüber hinaus Gitarre und Keyboards.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Don Henley (1990)
Don Henley (2000)
Don Henley (2008)

1970 zog Henley von Linden (Texas) nach Los Angeles, um ein Album mit seiner damaligen Band Shiloh aufzunehmen. In Los Angeles traf er auf Glenn Frey. Beide wurden Mitglieder der Begleitband von Linda Ronstadt und gründeten 1971 die Eagles. Ihr erstes Album kam 1972 heraus und enthielt den Hit Take it easy. Henley war als Co-Autor an den meisten bekannten Songs der Eagles beteiligt, zu denen unter anderem Desperado und Hotel California zählen. Die Band trennte sich nach tiefen Zerwürfnissen 1981.

Nach der Auflösung der Eagles startete Henley eine erfolgreiche Solokarriere, auch mit einer ganzen Reihe von Gastauftritten bei namhaften Kollegen und Kolleginnen, unter anderem Stevie Nicks, mit der er zu diesem Zeitpunkt liiert war. Sein erstes Soloalbum erschien im Sommer 1982 und hieß I Can’t Stand Still. Es verkaufte sich mäßig, doch im Herbst 1984 folgte Building the Perfect Beast, das nun Synthesizer-Klänge enthielt und sich vom Country-Rock-Sound der Eagles etwas entfernte. Die Singleauskopplung The Boys of Summer, eine Komposition von Mike Campbell, zu der Henley den Text schrieb, erreichte den fünften Platz in den Hot 100 des Billboard-Magazins.

Henleys nächstes Album erschien erst Mitte 1989 und trug den Titel The End of the Innocence. Es war ebenso erfolgreich wie sein Vorgänger. Es folgte eine lange Zeit ohne neue Produktion, da Henley sich mit seiner Plattenfirma zerstritten hatte und an der Wiedervereinigung der Eagles mitwirkte.

Im Herbst 1995 wurde das Greatest-Hits-Album Actual Miles: Henley’s Greatest Hits, das zwei neue Songs und einen Bonustrack enthielt, veröffentlicht. Im Frühjahr 2000 dann erschien schließlich ein neues Soloalbum: Inside Job. Seitdem stand wieder die musikalische Arbeit mit den Eagles im Vordergrund. Nach der Eagles-Tournee 2009 begab sich Henley wieder auf Solo-Tour durch die USA und Kanada.

Nach einer Pause von 15 Jahren erschien im Herbst 2015 wieder ein Soloalbum von Henley mit dem Namen Cass County, das größtenteils in Texas und Tennessee aufgenommen wurde.[4] Der Rolling Stone listete Henley auf Rang 87 der 100 größten Sänger sowie gemeinsam mit Glenn Frey auf Rang 49 der 100 größten Songwriter aller Zeiten.[5][6]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henley engagiert sich für den Umweltschutz. So gründete er die Non-Profit-Organisation Caddo Lake Institute zur Förderung von Umwelterziehung und -forschung in den 1990er Jahren.[7] Das Caddo Lake Institute hilft als Teil der Caddo Lake Coalition, die Feuchtgebiete von Texas zu schützen, wo Henley einen großen Teil seiner Kindheit verbrachte. Zudem initiierte er das Walden Woods Project, bei dem es um den Erhalt der historischen Kulturlandschaft in Concord in Verbindung mit dem literarischen Werk Henry David Thoreaus geht.[8]

Der Musiker wohnt auf einer Farm in Malibu sowie in Dallas. 1995 heiratete er Sharon Summerall, ein ehemaliges Model aus Texas. Zur Hochzeit auf seiner Farm in Malibu waren Kollegen wie Bruce Springsteen, Sting, Billy Joel, John Fogerty, Jackson Browne, Donna Lewis, Sheryl Crow, Glenn Frey und Tony Bennett eingeladen. Henley und seine Frau, die an multipler Sklerose leidet, haben drei gemeinsame Kinder, zwei Töchter und einen Sohn. Die Krankheit seiner Frau thematisiert Henley in dem Lied Everything Is Different Now auf dem Album Inside Job.[9]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1982 I Can’t Stand Still US24
Gold
Gold

(35 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 13. August 1982
1984 Building the Perfect Beast DE28
(12 Wo.)DE
UK14
Silber
Silber

(11 Wo.)UK
US13
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(63 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 19. November 1984
1989 The End of the Innocence DE87
(1 Wo.)DE
UK17
Gold
Gold

(16 Wo.)UK
US8
Sechsfachplatin
×6
Sechsfachplatin

(148 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 27. Juni 1989
2000 Inside Job DE14
(5 Wo.)DE
CH77
(3 Wo.)CH
UK25
(4 Wo.)UK
US7
Platin
Platin

(32 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 23. Mai 2000
2015 Cass County DE21
(3 Wo.)DE
AT34
(1 Wo.)AT
CH20
(3 Wo.)CH
UK7
(7 Wo.)UK
US3
(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. September 2015

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1995 Actual Miles: Henley’s Greatest Hits UK
Silber
Silber
UK
US48
Platin
Platin

(26 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 21. November 1995
2009 The Very Best of UK29
Silber
Silber

(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 16. Juni 2009

Weitere Alben

  • 2015: The Concert for Walden Woods
  • 2015: Don’t Look Back – 1985 Radio Broadcast

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1982 Johnny Can’t Read
I Can’t Stand Still
US42
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: August 1982
Dirty Laundry
I Can’t Stand Still
AT8
(12 Wo.)AT
UK59
(4 Wo.)UK
US3
Gold
Gold

(19 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1982
1983 I Can’t Stand Still
I Can’t Stand Still
US48
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1983
1984 The Boys of Summer
Building the Perfect Beast
DE18
(12 Wo.)DE
UK12
Platin
Platin

(22 Wo.)UK
US5
(22 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1984
1985 All She Wants to Do Is Dance
Building the Perfect Beast
US9
(19 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Februar 1985
Not Enough Love in the World
Building the Perfect Beast
US34
(17 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1985
Sunset Grill
Building the Perfect Beast
US22
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: August 1985
1989 The End of the Innocence
The End of the Innocence
DE54
(12 Wo.)DE
UK48
(5 Wo.)UK
US8
(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1989
The Last Worthless Evening
The End of the Innocence
US21
(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1989
1990 The Heart of the Matter
The End of the Innocence
US21
(21 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1990
How Bad Do You Want It?
The End of the Innocence
US48
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1990
New York Minute
The End of the Innocence
UK97
(2 Wo.)UK
US48
(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1990
2000 Taking You Home
Inside Job
US58
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 2000

Als Gastmusiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1981 Leather and Lace
Bella Donna
US6
(19 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1981
Stevie Nicks feat. Don Henley
1992 Sometimes Love Just Ain’t Enough
Patty Smyth
DE51
(14 Wo.)DE
AT28
(2 Wo.)AT
UK22
(6 Wo.)UK
US2
(24 Wo.)US
Erstveröffentlichung: August 1992
Patty Smyth feat. Don Henley

Weitere Singles

  • 1982: You Better Hang Up
  • 1985: Drivin’ With Your Eyes Closed
  • 1986: Who Owns This Place?
  • 1989: I Will Not Go Quietly
  • 1989: If Dirt Were Dollars
  • 1993: Sit Down You’re Rockin' the Boat
  • 1995: The Garden of Allah
  • 1995: Everybody Knows
  • 1996: Through Your Hands
  • 1996: You Don’t Know Me at All
  • 2000: Workin’ It
  • 2000: For My Wedding
  • 2000: Everything Is Different Now
  • 2015: Take a Picture of This

Videoalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2001: Live Inside Job (US: PlatinPlatin)

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldene Schallplatte

  • Danemark Dänemark
    • 2023: für die Single The Boys of Summer
  • Kanada Kanada
    • 2001: für das Album Inside Job

2× Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1990: für das Album The End of the Innocence

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Dänemark (IFPI) 0! S  Gold1 0! P 45.000 ifpi.dk
 Kanada (MC) 0! S  Gold1  2× Platin2 250.000 musiccanada.com
 Vereinigte Staaten (RIAA) 0! S  2× Gold2  12× Platin12 12.100.000 riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI)  3× Silber3  Gold1  Platin1 880.000 bpi.co.uk
Insgesamt  3× Silber3  5× Gold5  15× Platin15

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Solokünstler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1985: MTV Video Music AwardsVideo of the Year (The Boys of Summer)
  • 1986: Grammy Award – Best Rock Vocal Performance (male)
  • 1989: Grammy Award – Best Rock Vocal Performance (male)
  • 2001: Nominierung Grammy Award – Best Rock Vocal Performance (male)
  • 2001: Nominierung Grammy Award – Best Pop Vocal Album (male)

Mitglied der Eagles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1976: Grammy Award – Best Pop Vocal Performance by a Duo, Group or Chorus
  • 1977: Grammy Award – Best Arrangement For Voices
  • 1977: Grammy Award – Record of the Year
  • 1979: Grammy Award – Best Rock Vocal Performance by a Duo or Group
  • 2007: Grammy Award – Best Country Performance by a Duo or Group
  • 2008: Grammy Award – Best Pop Instrumental Performance
  • 2015: Kennedy-Preis

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Don Henley – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Eagles Biography | The Rock and Roll Hall of Fame and Museum. 29. Januar 2016, archiviert vom Original am 29. Januar 2016; abgerufen am 19. Juli 2023.
  2. Eagles. Abgerufen am 9. März 2024.
  3. Songwriters Hall of Fame - Don Henley (Memento vom 4. November 2014 im Internet Archive)
  4. CASS COUNTY PREMIERES AS AN NPR “FIRST LISTEN”. Abgerufen am 21. September 2015 (englisch): „Don Henley’s first solo album in 15 years“
  5. 100 Greatest Singers of All Time. Rolling Stone, 2. Dezember 2010, abgerufen am 7. August 2017 (englisch).
  6. The 100 Greatest Songwriters of All Time. Rolling Stone, August 2015, abgerufen am 7. August 2017 (englisch).
  7. Don Henley’s Rock-Star Efforts to Save Caddo Lake. In: Texas Heritage for Living. 21. Mai 2018 (texasheritageforliving.com [abgerufen am 17. November 2018]).
  8. The Walden Woods Project – The Walden Woods Project preserves the land, literature and legacy of the quintessential American author, philosopher, and naturalist, Henry David Thoreau, to foster an ethic of environmental stewardship and social responsibility. Abgerufen am 17. November 2018 (amerikanisches Englisch).
  9. Don Henley Biography. Abgerufen am 19. Juli 2023.
  10. a b c d Chartquellen: DE AT CH UK US