Elisabetta Querini

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Giovanni Bonazza (1654–1736): Elisabetta Querini, San Zanipolo
Nicolò Cassana: Elisabetta Querini, Porträt von 1694, Öl auf Leinwand, Pinacoteca Querini Stampalia

Elisabetta Querini (* 12. November 1628 in Venedig; † 19. Januar 1709 ebenda) war die letzte gekrönte Dogaressa der Republik Venedig.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elisabetta wurde als Tochter des Prokurators Paolo Querini vom Familienzweig der Stampalia und dessen Frau Bianca Ruzzini, aus deren Familie der 113. Doge Carlo Ruzzini hervorging, geboren. Die Familie Querini bewohnte einen Palast in der Nähe von Santa Maria Formosa, heute Sitz der Fondazione Querini Stampaglia. Elisabetta besaß neben 10 Häusern in der Nähe des Familienpalastes Ländereien bei Padua, in Polesine und in der Nähe von Verona sowie eine Gießerei bei Mira. Am 7. Juli 1649 heiratete sie den 18-jährigen Silvestro Valier, Sohn des 109. Dogen Bertuccio Valier. Sie brachte eine Mitgift in Höhe von 40.000 Dukaten in die Ehe.[1] Obwohl Silvestro bisher kein Amt im Dienst der Republik bekleidet hatte, wurde er am 1. August des gleichen Jahres zum procuratore di sopra ernannt, eines der prestige- und einflussreichsten Ämter überhaupt, die die Republik zu vergeben hatte, und das traditionell eine hervorragende Empfehlung für das Dogenamt darstellte. Elisabetta und Silvestro liebten beide das Kartenspiel, führten ein luxuriöses und verschwenderisches Leben und repräsentierten als Begleiter von hochrangigen Staatsgästen, wie Margarita, Infantin von Spanien, Glanz und Prunk der Serenissima.

Am 25. Februar 1694 wurde Silvestro zum Dogen gewählt. Am 4. März des gleichen Jahres wurde Elisabetta mit großem Pomp im Dogenpalast mit einem goldenen mit Edelsteinen besetztenCorno zur Dogaressa gekrönt, was laut einem Gesetz von 1645 verboten war. Nach der Dogenwahl verteilten beide großzügig an das Volk silberne Oselle, wie sie sich auch durch Veranstaltungen von luxuriösen Festen und Vergnügungen beim Volk beliebt machten.

Im Jahre 1700 verstarb der Doge, Elisabetta Querini neun Jahre später. Nach dem Tod des Dogen beaufsichtigte sie den Bau eines riesigen Grabmonuments in San Zanipolo, in dem sie neben den beiden Valier-Dogen beigesetzt wurde. Das Valier-Grabmal, errichtet zwischen 1705 und 1708 nach einem Entwurf von Andrea Tirali, ist das letzte der großen Dogengrabmäler Venedigs.

Elisabetta verstarb kinderlos. Sie vermachte einen Teil ihres großen Vermögens ihrem Vetter Giovanni Antonio Ruzzini, Vater von elf Kindern und Bruder des späteren Dogen Carlo Ruzzini. Für sich selbst bestellte sie in ihrem Testament 1000 Messen. Sie bedachte eine Reihe von Verwandten, Freunden, Kirchen und wohltätigen Institutionen mit Legaten, darunter eine Summe von 10000 Dukaten an das Ospedale der Zitelle.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tiziana Plebani: Querini, Elisabeetta. In: Raffaele Romanelli (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 86: Querenghi–Rensi. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2016.
  • Maria Adank: La dogaressa Elisabetta Querini Valier (1694-1700) e un'inedita visibilità in Palazzo Ducale a Venezia, in: Vincenzo Lagioia, Rossella Rinaldi (Hrsg.): La fama delle donne. Pratiche femminili e società tra Medioevo ed età moderna, Viella, Rom, S. 279–295
  • Andrea Da Mosto: I dogi di Venezia con particolare riguardo alle loro tombe, Ferdinando Ongania, Venedig [1939], nachgedruckt unter dem Titel I Dogi di Venezia, Florenz 1983, letzte Auflage, Mailand 2003, ISBN 88-09-02881-3

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andrea Da Mosto: I dogi di Venezia, Mailand 2003. S. 441.