Erpe (Spree)

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Erpe
Quellbach: Stienitzfließ
Oberlauf: Langes Elsenfließ
Mittellauf: Neuenhagener Mühlenfließ
Verlauf der Erpe im östlichen Umland Berlins

Verlauf der Erpe im östlichen Umland Berlins

Daten
Gewässerkennzahl DE: 582798
Lage Deutschland: Brandenburg, Berlin
Flusssystem Elbe
Abfluss über Spree → Havel → Elbe → Nordsee
Quelle bei Werneuchen
52° 39′ 18″ N, 13° 45′ 37″ O
Quellhöhe 77,5 m ü. NHN[1]
Mündung in Berlin-Köpenick in die SpreeKoordinaten: 52° 27′ 1″ N, 13° 35′ 40″ O
52° 27′ 1″ N, 13° 35′ 40″ O
Mündungshöhe 32,3 m ü. NHN[2]
Höhenunterschied 45,2 m
Sohlgefälle 1,4 ‰
Länge 31,8 km[3]
Einzugsgebiet 216 km²[3]
Abfluss am Pegel Dahlwitz-Hoppegarten[4]
AEo: 186 km²
Lage: 8,9 km oberhalb der Mündung
NNQ (30.07.1971)
MNQ 1971–1999
MQ 1971–1999
Mq 1971–1999
MHQ 1971–1999
HHQ (10.08.1978)
3 l/s
83 l/s
390 l/s
2,1 l/(s km²)
1,66 m³/s
4,62 m³/s
Linke Nebenflüsse Altlandsberger Mühlenfließ, Wederfließ
Rechte Nebenflüsse Hoher Graben Werneuchen, Zochegraben, Wernergraben
Großstädte Berlin
Kleinstädte Werneuchen, Altlandsberg
Gemeinden Neuenhagen, Hoppegarten

Die Erpe ist ein 32 km langer rechter Nebenfluss der Spree im Bundesland Brandenburg und in Berlin. Ihr Quellbach im Norden von Werneuchen wird auch Stienitzfließ genannt. Von Werneuchen bis Altlandsberg ist sie auch als Langes Elsenfließ bekannt, von hier bis zur Stadtgrenze Berlins auch als Neuenhagener Mühlenfließ.[5] Wie die gesamt Landschaft in Brandenburg und Berlin ist auch der Flusslauf von der letzten Eiszeit geprägt.[6]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name ist eine Verkürzung von *Erb(wiesenfließ) und entsprechend ist der Fluss nach dem Gebiet Köpenicker Erbwiesen benannt.[7]

Flusslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erpe, hier auch Neuenhagener Mühlenfließ, in Hoppegarten

Der Quellbach Stienitzfließ kommt aus einem Feuchtgebiet im Nordosten von Werneuchen. Beim Zentrum der kleinen Stadt mündet aus Westen der Hohe Graben. Ab hier ist in älteren Karten der Name Langes Elsenfließ eingetragen.

Bei dem Hof Amtsfreiheit im Westen von Altlandsberg mündet von links ein Zulauf, der das Altlandsberger Mühlenfließ und das Wederfließ vereint, die nahe bei einander im Altlandsberger Ortsteil Wegendorf entspringen. Von dieser Mündung an heißt die Erpe auch Neuenhagener Mühlenfließ. In Altlandsberg fließt sie westlich am alten Ortskern vorbei und östlich an der Seebergsiedung, in Neuenhagen bei Berlin zwischen dem eigentlichen Neuenhagen und dem Ortsteil Bollendorf hindurch. In Hoppegarten mündet südlich der Galopprennbahn von rechts der Zochegraben und südlich der B 1 der Wernergraben. Weiter südlich entwässert von Osten der Klärwerksableiter des Klärwerkes Münchehofe in den Fluss.[8]

Östlich der Siedlung Waldesruh erreicht das Gewässer das Gebiet von Berlin-Friedrichshagen und Köpenick.

In Karten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts findet man das Tal in Friedrichshagen als Erpetal bezeichnet, das Gewässer selber aber als Mühlenfließ (ohne Namenszusatz), in der zweiten Jahrhunderthälfte dann als Neuenhagener Mühlenfließ. In der Friedrichshagener Ortslage Hirschgarten teilt sich die Erpe kurz vor ihrer Mündung in die Neue Erpe und Alte Erpe. Die Neue Erpe mündet neben der Salvador-Allende-Brücke in die Spree, die Alte Erpe etwas weiter westlich in einen Altarm der Spree, den nördlichen Umfluss der Baumgarteninsel.

„Die offene Wiesenlandschaft des Erpetals ist eines der wenigen erhaltenen Fließtäler in Berlin. Einleitungen des Klärwerkes Münchehofe belasten jedoch das Gewässer und lassen die Erpe immer wieder schäumen.“[9] Im Zusammenhang mit der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die einen ökologisch sauberen Zustand der Gewässer bis 2015 fordert, wollen deshalb die Berliner und Brandenburger Gewässerverwaltungen geeignete Maßnahmen unternehmen (Stand: 2011).[10]

Erpetal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erpe im Naturschutzgebiet Erpetal

Zwischen Dahlwitz-Hoppegarten und Berlin-Friedrichshagen durchfließt das Gewässer die Wiesenlandschaft des Erpetals. Im Jahr 1957 wurde es zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. Seit 2003 ist der in den Gemarkungen Neuenhagen und Dahlwitz-Hoppegarten liegende Teil des Neuenhagener Mühlenfließes Naturschutzgebiet.[11]

Der Europäische Fernwanderweg E11 verläuft durch das Erpetal.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Erpe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Quellbach der Erpe westlich der B 185 nördlich von Werneuchen zwischen den Höhenlinien 77 m und 78 m (Memento des Originals vom 16. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bb-viewer.geobasis-bb.de.
  2. DTK25: Wasserspiegel der Spree am Ausfluss des Müggelsees 32,3 m, am Kaisersteg (Ober-/Niederschöneweide) 32,2 m.
  3. a b Fließgewässerverzeichnis gewnet25 (Version 4.0, 24. April 2014) (Memento des Originals vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mlul.brandenburg.de beim Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, abgerufen am 4. Mai 2015.
  4. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil II 1999 Landesumweltamt Brandenburg, S. 133, abgerufen am 7. März 2021, Auf: lugv.brandenburg.de (PDF, deutsch).
  5. Maßnahme: Erpe. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
  6. Erpetal-Wanderweg 12 km. (Memento des Originals vom 22. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlin-tourismus-online.de Tourismusverein Berlin Treptow-Köpenick
  7. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1 „²Erpe“, Seite 133.
  8. Dokumentation der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie in Berlin (Länderbericht). (PDF) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, S. 18
  9. Verbesserungen für die Erpe geplant. Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin, Pressemitteilung, 25. November 2010
  10. Gewässerentwicklungskonzept (GEK) Erpe (PDF; 392 kB) Landesumweltamt Brandenburg
  11. Rechtsverordnung über die Erklärung von Landschaftsteilen zum Landschaftsschutzgebiet … sowie zu Naturschutzgebieten … vom 13. Juni 2003 (PDF) Landkreis Märkisch-Oderland