Eurovision Song Contest 1969

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14. Eurovision Song Contest
Datum 29. März 1969
Austragungsland Spanien 1945 Spanien
Austragungsort Teatro Real, 2006
Teatro Real, Madrid
Austragender Fernsehsender RTVE
Moderation Laurita Valenzuela
Pausenfüller La España Diferente – in Bild und Ton.
Teilnehmende Länder 16
Gewinner Frankreich Frankreich,
Niederlande Niederlande,
Spanien 1945 Spanien,
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Siegertitel Frida Boccara: Un jour, un enfant,
Lenny Kuhr: De troubadour,
Salomé: Vivo cantando,
Lulu: Boom Bang-a-Bang
Zurückgezogene Teilnahme Osterreich Österreich
Abstimmungsregel Jedes Land stellte 10 Jurymitglieder. Jedes Jurymitglied stimmte mit einem Punkt für einen einzigen Titel.
Vereinigtes Konigreich ESC 1968Niederlande ESC 1970

Der Eurovision Song Contest 1969 war der 14. Wettbewerb dieser Art seit Bestehen der Veranstaltung durch die Eurovision. Er fand am 29. März 1969 in Madrid in Spanien unter dem offiziellen Titel 14. Gran Premio de la Canción de Eurovisión statt, da der Vorjahressieger aus diesem Land gekommen war.

Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gleich vier verschiedene Interpreten und Länder gewannen den Wettbewerb:

  • Salomé für Spanien mit dem Lied Vivo cantando
  • Lulu für das Vereinigte Königreich mit dem Lied Boom Bang-a-Bang
  • Lenny Kuhr für die Niederlande mit dem Lied De troubadour
  • Frida Boccara für Frankreich mit dem Lied Un jour, un enfant.

Da es kein Reglement für einen Gleichstand gab, wurden alle vier Länder zu Gewinnern erklärt.

Spanien war damit das erste teilnehmende Land, das zwei Mal in Folge gewinnen konnte. Einzig den Teilnehmern Luxemburg, Israel und Irland gelang dies noch einmal.

Der bis dahin jüngste Teilnehmer bei einem Eurovision Song Contest kam aus Monaco. Jean-Jacques, der das Lied Maman, Maman sang, war erst 13 Jahre alt.[1]

Moderiert wurde die Sendung von der spanischen Ansagerin Laurita Valenzuela. Der Künstler Salvador Dalí war im Vorfeld für die Werbung und teilweise für die künstlerische Gestaltung verantwortlich.

Bereits im Jahr 1968 war in Frankreich eine Single mit dem Aufdruck „La chanson officielle du Liechtenstein pour le Grand Prix Eurovision 1969“ (der offizielle Beitrag Liechtensteins beim Grand Prix Eurovision 1969) erschienen. Mit einem ernsthaften Teilnahmeversuch Liechtensteins am Eurovision Song Contest 1969 hatte dies jedoch nichts zu tun, schon alleine weil das Land bis heute kein EBU-Mitglied ist und daher auch gar nicht am Wettbewerb teilnehmen darf. Bei dem von Vetty gesungenen Titel „Un beau matin“ (Eines schönen Morgens) handelt es sich um eine Parodie des französischen Autorenduos Jacques Martin (Text) und Jean Baïtzouroff (Musik) auf den Eurovisionswettbewerb und den Stil der dort präsentierten Lieder. Der Titel ist als Gag auf dem von Patrick Campistron zusammengestellten 3-CD-Sampler „Eurovision – Les plus belles chansons françaises“ zu finden, aber auch als augenzwinkernde Mahnung, den Eurovision Song Contest nicht so bierernst zu nehmen.

Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Teilnehmende Länder
  • Länder, die bereits an einem früheren ESC teilgenommen hatten, aber nicht im Jahr 1969
  • In diesem Jahr waren es nur 16 Teilnehmer, da Österreich auf eine Teilnahme verzichtete, weil Spanien zu diesem Zeitpunkt noch eine Diktatur war.

    Wiederkehrende Interpreten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Land Interpret Vorherige(s) Teilnahmejahr(e)
    Belgien Belgien Louis Neefs 1967
    Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Siw Malmkvist 1960 für Schweden Schweden
    Luxemburg Luxemburg Romuald 1964 für Monaco Monaco
    Norwegen Norwegen Kirsti Sparboe 19651967
    Portugal Portugal Simone de Oliveira 1965

    Dirigenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Jedes Lied wurde mit Live-Musik begleitet – folgende Dirigenten leiteten das Orchester bei dem jeweiligen Land:

    Abstimmungsverfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Es galt das gleiche Abstimmungsverfahren wie in den Vorjahren. In den einzelnen Ländern saßen wieder jeweils 10 Jurymitglieder, die jeweils eine Stimme an ein Lied vergeben durften. Die Ergebnisse wurden telefonisch und öffentlich übermittelt.

    Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Platz Startnr. Land Interpret Lied
    Musik (M) und Text (T)
    Sprache Übersetzung
    (Inoffiziell)
    Punkte
    01. 03 Spanien 1945 Spanien Salomé Vivo cantando
    M: Maria José de Cerato; T: Aniano Alcalde
    Spanisch Ich lebe singend 18
    07 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Lulu Boom Bang-a-Bang
    M: Alan Moorhouse; T: Peter Warne
    Englisch 18
    08 Niederlande Niederlande Lenny Kuhr De troubadour
    M: David Hartsema; T: Lenny Kuhr
    Niederländisch Der Trobador 18
    14 Frankreich Frankreich Frida Boccara Un jour, un enfant
    M: Emile Stern; T: Eddy Marnay
    Französisch Ein Tag, ein Kind 18
    05. 11 Schweiz Schweiz Paola del Medico Bonjour, bonjour
    M: Henry Mayer; T: Jack Stark
    Deutscha. Hallo, hallo 13
    06. 04 Monaco Monaco Jean-Jacques Maman, maman
    M/T: Jo Perrier
    Französisch Mama, Mama 11
    07. 05 Irland Irland Muriel Day The Wages of Love
    M/T: Michael Reade
    Englisch Der Lohn der Liebe 10
    10 Belgien Belgien Louis Neefs Jennifer Jennings
    M: Paul Quintens; T: Phil van Cauwenbergh
    Niederländisch 10
    09. 09 Schweden Schweden Tommy Körberg Judy, min vän
    M: Roger Wallis; T: Britt Lindeborg
    Schwedisch Meine Freundin Judy 08
    13 Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Siw Malmkvist Primaballerina
    M/T: Hans Blum
    Deutsch 08
    11. 02 Luxemburg Luxemburg Romuald Cathérine
    M: Paul Mauriat, André Borgioli; T: André di Fusco
    Französisch 07
    12. 16 Finnland Finnland Jarkko ja Laura Kuin silloin ennen
    M: Toivo Kärki; T: Juha Vainio
    Finnisch Wie in diesen Zeiten 06
    13. 01 Jugoslawien Jugoslawien Ivan & M’s Pozdrav svijetu
    M/T: Milan Lentić
    Kroatisch Gruß an die Welt 05
    06 Italien Italien Iva Zanicchi Due grosse lacrime bianche
    M: Piero Soffici; T: Carlo Daiano
    Italienisch Zwei große weiße Tränen 05
    15. 15 Portugal Portugal Simone de Oliveira Desfolhada
    M: Nuño Nazareth Fernandes; T: José Carlos Ary dos Santos
    Portugiesisch Starker Verlust 04
    16. 12 Norwegen Norwegen Kirsti Sparboe Oj, oj, oj, så glad jeg skal bli
    M/T: Arne Bendiksen
    Norwegisch Ui, ui, ui, wie glücklich ich sein werde 01
    a. 
    mit französischem Titel

    Punktevergabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Land Punkte Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik
    YU
    Luxemburg
    LU
    Spanien 1945
    ES
    Monaco
    MC
    Irland
    IE
    ItalienItalien
    IT
    Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
    UK
    NiederlandeNiederlande
    NL
    SchwedenSchweden
    SE
    Belgien
    BE
    Schweiz
    CH
    Norwegen
    NO
    Deutschland Bundesrepublik
    DE
    FrankreichFrankreich
    FR
    Portugal
    PT
    Finnland
    FI
    Votings
    Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 05 1 1 3 3
    Luxemburg Luxemburg 07 1 3 1 1 1 5
    Spanien 1945 Spanien 18 1 2 3 1 3 1 3 2 2 9
    Monaco Monaco 11 2 4 2 2 1 5
    Irland Irland 10 1 1 1 3 1 3 6
    ItalienItalien Italien 05 1 1 1 1 1 5
    Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 18 2 4 3 1 5 1 1 1 8
    NiederlandeNiederlande Niederlande 18 2 1 3 1 4 1 6 7
    SchwedenSchweden Schweden 08 1 3 1 3 4
    Belgien Belgien 10 2 3 1 2 2 5
    Schweiz Schweiz 13 2 3 2 1 1 2 2 7
    Norwegen Norwegen 01 1 1
    Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 08 3 2 1 1 1 5
    FrankreichFrankreich Frankreich 18 1 2 4 4 2 1 1 1 2 9
    Portugal Portugal 04 2 1 1 3
    Finnland Finnland 06 1 1 1 1 1 1 6

    *Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

    Deutsche Vorausscheidung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die deutsche Vorausscheidung fand am 22. Februar 1969 statt.

    Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. Jan Feddersen: Ein Lied kann eine Brücke sein. 1. Auflage. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-455-09350-7. S. 104.