Führungsorgan Front- u. Militärtransportfliegerkräfte (NVA)

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Führungsorgan Front- u. Militärtransportfliegerkräfte
(FO FMTFK)


Hoheitszeichen ab 1973
Aktiv 1. Dezember 1981 bis 2. Oktober 1990
Staat DDR
Streitkräfte Nationale Volksarmee
Teilstreitkraft Luftstreitkräfte
Typ Großverband
Unterstellung Kommando LSK/LV
Kommandostab
FO FMTFK (LSK/LV)
Barnim-Kaserne Strausberg
Website FO FMTFK
Insignien
Identifikationssymbol X
Su-22 des FO FMTFK

Das Führungsorgan der Front- u. Militärtransportfliegerkräfte (FO FMTFK) war ein Großverband der Luftstreitkräfte (LSK) der NVA der DDR und war dem Kommando LSK/LV direkt unterstellt.

Auftrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Auftrag des FO FMTFK leitete sich vom Gesamtauftrag der NVA LSK ab und bestand in der Luftnahunterstützung der anderen Teilstreitkräfte, der „luftgestützten Aufklärung“ und der Bereitstellung von Lufttransportkapazität.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab Dezember 1981 wurde beim Kommando LSK/LV ein Führungsorgan der Front- und Armeefliegerkräfte (FOFAFK) aufgestellt, das im Jahre 1982 die Arbeitsbereitschaft herstellte und gemeinsam mit dem Kommando LSK/LV im Bereich der Barnimkaserne in Strausberg (Eggersdorf) stationiert war.

Ab 1984 erhielt das FOFAFK die endgültige Bezeichnung Führungsorgan Front- und Militärtransportfliegerkräfte (FOFMTFK), nachdem die beiden Kampfhubschraubergeschwader KHG-3 und KHG-5 an die Militärbezirkskommandos MB-III bzw. MB-V der Landstreitkräfte übergeben worden waren.

Das Führungsorgan war als Stab vor allem für die Ausbildung der Front-, Armee- und Transportfliegerkräfte zuständig, hatte im Verteidigungsfall keinen Führungsauftrag und galt nach eigenem Verständnis nicht als Führungskommando einer Division.[1]

Zur Führung des täglichen Flugdienstes und der fliegerischen Ausbildung verfügte das Führungsorgan im Keller seines Stabsgebäudes über einen Führungspunkt, der im 24-Stunden Dienst mit einer Diensthabenden Besatzung besetzt war.

Mit Auslösung höherer Stufen der Gefechtsbereitschaft (Krieg oder Manöverlage) verlegte das Führungsorgan Teile des Stabes in die Bunkeranlage Ranzig/Beeskow und bezog dort seine Führungsstelle 2. Gemäß Direktive 1/85 erfolgte bei Kriegsgefahr gleichzeitig die Umunterstellung der JBG-37, JBG-77, MFG-28, TAFS-47, TAFS-87 unter sowjetischen Befehl der 16. Luftarmee. Aus den verbleibenden Transportfliegerkräften wurde das Führungsorgan Militärtransportfliegerkräfte Ranzig/Besskow gebildet. Damit verbunden waren zusätzliche Unterstellungen der Hubschrauberstaffel 16 von den Grenztruppen und dem Hubschrauberausbildungsgeschwader 35 in Briest von der OHS LSK/LV zum neuen FOMTFK.

Mit der Außerdienststellung der NVA im Oktober 1990 wurde das Divisionskommando aufgelöst. Rechtsnachfolger wurde die 5. Luftwaffendivision der Bundeswehr.

Divisionskommandeure FO FMTFK[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad, Name Dienstzeit Bemerkung
Oberst Wolfgang Büttner 1981–1983
Oberst Klaus Zimmermann IV/1983 mit der Führung beauftragt
Oberst Klaus Zimmermann 1984–1989 ab 1. April 1987 Generalmajor
Oberst Ralf Wukasch 1990

Siehe auch: Liste der Generale der Luftstreitkräfte der NVA

Unterstellte Verbände Truppenteile und Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem FO FMTFK waren die nachstehende Truppenteile, Einheiten und Einrichtungen direkt unterstellt.

  • Jagdbombenfliegergeschwader 37 (JBG-37) Klement Gottwald, Drewitz
    • Fliegertechnisches Bataillon 37 (FTB-37), Drewitz
    • Nachrichten- und Flugsicherungsbataillon 37 (NFB-37), Drewitz
    • Teile des Nachrichten- und Flugsicherungsbataillons 37 (FuTK/NFB-37), Striesow
  • Jagdbombenfliegergeschwader 77 (JBG-77) Gebhardt Leberecht von Blücher, Laage
    • Fliegertechnisches Bataillon 77 (FTB-77), Laage
    • Nachrichten- und Flugsicherungsbataillon 77 (NFB-77), Laage
  • Marinefliegergeschwader 28 (MFG-28) Paul Wieczorek, Laage
    • Fliegertechnisches Bataillon 28 (FTB-28), Laage
    • Nachrichten- und Flugsicherungsbataillon 28 (NFB-28), Laage
    • Teile des Nachrichten- und Flugsicherungsbataillons 28 (FuTK/NFB-28), Saal
  • Sauerstoffgewinnungs- und Versorgungseinrichtung 77 (SGVE-77), Laage
  • Taktische Aufklärungsfliegerstaffel 47 (TAFS-47), Preschen
  • Taktische Aufklärungsfliegerstaffel 87 (TAFS-87), Preschen
  • Transportfliegerstaffel 24 (TFS-24), Dresden-Klotzsche
    • Fliegertechnisches Bataillon 24 (FTB-24), Dresden-Klotzsche
  • Transporthubschraubergeschwader 34 (THG-34) Werner Seelenbinder, Brandenburg-Briest
    • Fliegertechnisches Bataillon 34 (FTB-34), Brandenburg-Briest
  • Verbindungsfliegerstaffel 14 (VS-14), Strausberg
    • Fliegertechnisches Bataillon 14 (FTB-14), Strausberg

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Fliegergeschichten – Vom Start zur Landung“, Tatsachen und Erlebnisse – aufgeschrieben von Angehörigen der Fliegerkräfte der NVA, Strausberg 2013, Originalausgabe (S. 18–19): ISBN 978-3-9814822-3-2, Strausberg, Berlin, 2013

Koordinaten: 52° 31′ 37,7″ N, 13° 49′ 53,2″ O