Feuerwehr in Russland

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Feuerwehr
Russland
Notruf: 101 oder 112
Personal
Aktive
(ohne Jugend):
1.227.600
Freiwilligenquote: 78 %
Frauenquote: 14 %
Stützpunkte
Gesamtanzahl: 18.322
Einsätze
Gesamtanzahl: 1.161.581
Aufteilung nach Einsatzart
Brandeinsätze 471.426
Stand der Daten 2019
Brandbekämpfung in Moskau 2009
Sowjetische und westdeutsche Feuerwehrwettkämpfer bei der CTIF-Weltmeisterschaft 1985

Die Feuerwehr in Russland mit ihrer langen Tradition gehört zu den ersten Feuerwehren in Europa. Sie besteht aus 271.000 Berufsfeuerwehrleuten und über 956.000 freiwilligen Feuerwehrleuten.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Russland bestehen 18.322 Feuerwachen und Feuerwehrhäuser, in denen 22.735 Löschfahrzeuge und 1.326 Drehleitern bzw. Teleskopmasten für Feuerwehreinsätze bereitstehen. Insgesamt sind 1.227.600 Personen, davon 271.000 Berufsfeuerwehrleute und 956.600 freiwillige Feuerwehrleute, im Feuerwehrwesen tätig.[1] Der Frauenanteil beträgt 14 Prozent.[2] In den Jugendfeuerwehren sind 262.354 Kinder und Jugendliche organisiert.[3]

Die russischen Feuerwehren wurden im Jahr 2019 zu 1.161.581 Einsätzen alarmiert, dabei waren 471.426 Brände zu löschen. Hierbei wurden 8.559 Tote bei Bränden von den Feuerwehren geborgen und 9.461 Verletzte gerettet.[4]

Brandbekämpfung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 2021 standen seit Wochen die Wälder um das sibirische Jakutsk in Flammen. Für die Region war es der trockenste Sommer seit 150 Jahren mit einer Rekordhitze von 39 °C. Die Waldbrände befielen mehr als 1,5 Millionen Hektar der Taiga. In der Region mit knapp einer Million Menschen kämpften etwa 1000 Feuerwehrkräfte und Freiwillige gegen die Flammen. Sie schafften es gerade, Siedlungen, nicht aber die Wälder vor den Bränden zu schützen.[5]

Feuerwehrverband[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die russische Föderation für die Brandaufsicht Российская Федерация по пожарному надзору, die dem Ministerium für Notsituationen МЧС роии unterstellt ist, repräsentiert die russischen Feuerwehren mit ihren über 1,2 Millionen Feuerwehrangehörigen[1] im Weltfeuerwehrverband CTIF (Comité technique international de prévention et d’extinction du feu) seit dessen Gründung am 16. August 1900 in Paris.

Die Feuerwehren Russlands beteiligten sich erfolgreich bei den alle vier Jahre durchgeführten Internationalen Feuerwehrwettbewerben des Feuerwehrweltverbandes CTIF (Feuerwehrolympiade) stets mit einer Nationalmannschaft der Berufsfeuerwehren. Bei den im Juli 1985 in Vöcklabruck/Österreich stattgefundenen VIII. Internationalen Feuerwehrwettkämpfen des CTIF kam es zu einer Begegnung zwischen der sowjetischen Mannschaft und der Sportwettkampfgruppe der Freiwilligen Feuerwehr aus dem hessischen Beselich-Obertiefenbach.[6]

CTIF-Verurteilung der russischen Invasion in der Ukraine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang März 2022 verurteilte der Weltfeuerwehrverband CTIF die aktuellen aggressiven Militäraktionen gegen alle Menschen. Er forderte ferner alle seine russischen und belarussischen Mitglieder dazu auf, ihren beruflichen Einfluss auf ihre Regierungen geltend zu machen, um die Militäroperationen in der Ukraine einzustellen, und sie an Artikel 48 des Zusatzprotokolls zur Genfer Konvention von 1949 („Zivilisten und Ersthelfer zu respektieren und zu schützen“) zu erinnern. Als Reaktion auf den andauernden bewaffneten Konflikt und die humanitäre Not in der Ukraine hat das CTIF-Exekutivkomitee beschlossen, bis auf weiteres jegliche Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Russischen Föderation und Weißrusslands einzustellen.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • CTIF-Kommission „Feuerwehr- und CTIF-Geschichte, Museen und Dokumentation“: 100 Jahre CTIF 1900 – 2000. Hrsg.: Comité technique international de prévention et d’extinction du feu. Colmar (Frankreich) 2000.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Feuerwehr in Russland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner: Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021. (PDF) Tabelle 1.13: Personal und Ausstattung der Feuerwehren der Staaten in 2010–2019. Weltfeuerwehrverband CTIF, 2021, abgerufen am 18. Februar 2022.
  2. Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner: Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021. (PDF) Tabelle 1.14: Personal der Feuerwehren der Staaten nach Gender in 2010–2019. Weltfeuerwehrverband CTIF, 2021, abgerufen am 18. Februar 2022.
  3. Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner: Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021. (PDF) Tabelle 1.15: Anzahl der Jugendlichen in den Feuerwehren der Staaten in 2010–2019. Weltfeuerwehrverband CTIF, 2021, abgerufen am 18. Februar 2022.
  4. Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner: Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021. (PDF) Tabelle 1.2: Verdichtete Kennzahlen der Brandsituation in den Staaten für das Jahr 2019. Weltfeuerwehrverband CTIF, 2021, abgerufen am 18. Februar 2022.
  5. Umweltkatastrophe in Sibirien mit Rekordhitze und anhaltenden Waldbränden. euronews, 6. August 2021, abgerufen am 11. März 2022.
  6. Franz-Josef Sehr: CTIF-Weltmeisterschaften in Österreich. In: Florian Hessen 9/1985. Munkelt Verlag, 1985, ISSN 0936-5370, S. 1–2.
  7. Official Statement from the CTIF Executive Committee regarding the ongoing armed conflict in Ukraine. CTIF News and Newsletters. Weltfeuerwehrverband CTIF, 2. März 2022, abgerufen am 11. März 2022 (englisch).