Fiat 1800

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Fiat
1800
Produktionszeitraum: 1959–1968
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,5 Liter
(49-55 kW)
1,8 Liter
(55–60 kW)
2,1 Liter (61 kW)
2,3 Liter (77 kW)
Länge: 4465–4485 mm
Breite: 1620 mm
Höhe: 1470 mm
Radstand: 2650 mm
Leergewicht: 1230–1285 kg
Vorgängermodell 1900
Nachfolgemodell 130

Der Fiat 1800 ist ein 1959 erschienenes Automobil des Herstellers Fiat mit selbsttragender Karosserie in der damals modernen Trapezform. Es gab ihn als viertürige Stufenhecklimousine und als fünftürigen Kombi (Familiare). Werksintern bezeichnete Fiat den 1800 als Typ 112, den 2100 und 2300 als Typ 114 und den 1500 L als Typ 115. Insgesamt wurden etwa 185.000 Exemplare der Typen 112, 114 und 115 hergestellt.

Die Karosserie des Fiat 1800 wurde auch von 1960 bis 1964 für den Seat 1400 C und von 1963 bis 1973 für den Seat 1500 verwendet, der mit Mercedes-Dieselmotor 1970 auch als Seat 1800 D und ab 1971 als Seat 2000 D zu haben war. Jedoch nutzte Seat das Fahrgestell des Fiat 1400.

1959 bis 1961[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Modell 1800 hatte einen Sechszylinder-Reihenmotor mit 1795 cm³ Hubraum und einer Leistung von 55 kW (75 PS), ein 4-Gang-Getriebe mit Lenkradschaltung und Hinterradantrieb. Optional wurde ein Sechszylinder-Reihenmotor mit 2054 cm³ Hubraum, der 61 kW (82 PS) leistete, angeboten, der ab 1959 als eigenständiges Modell 2100 vermarktet wurde. Zur Serienausstattung gehörten eine Zwei-Farben-Lackierung, farblich an die Außenfarbe angepasste Polsterung im Mix aus Stoff und Kunstleder, Teppich im Kofferraum, Ausstellfenster in den vorderen und hinteren Türen, abblendbarer Innenspiegel und Weißwandreifen.

Fiat 2100 Familiare

Als luxuriösere Variante war zudem der 2100 Speciale mit einer 16 cm längeren Karosserie als beim 1800/2100 erhältlich. Er hatte einen anderen Kühlergrill, Doppelscheinwerfer, serienmäßige Metallic-Lackierung; die hinteren Stoßstangen reichten bis zu den Radläufen, und die hintere Kofferraumkante zierte eine Chromleiste, während auf die seitliche Chromleiste verzichtet wurde. Vom 2100 Speciale wurde nur 1174 Exemplare hergestellt.

1961 bis 1963[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1961 wurden Fiat 1800 und 2100 durch die technisch überarbeiteten 1800 B und 2300 abgelöst.

Der 1800 B blieb äußerlich gegenüber dem 1800 mit Ausnahme der nun einfarbigen Lackierung fast unverändert. Die Hinterachse hing nun an halbelliptischen Blattfedern und nicht mehr wie beim 1800/2100 an Federlenkern mit Schraubenfedern. Alle vier Räder hatten Scheibenbremsen. Der Motor wurde überarbeitet und auf 80 PS Leistung gesteigert. Der 1800 B Familiare hatte einen 12 cm niedrigeren Ladeboden, war jedoch nur noch mit Gummimatten statt Teppich verkleidet.

Um den 2300 stärker vom 1800 B abzuheben, bekam dieser Doppelscheinwerfer, einen anderen Kühlergrill und anderen Chromschmuck. Die Sitzbezüge waren aus Kunstleder statt Stoff wie beim 1800 B. Beim Familiare war der Kofferraum weiterhin mit Teppich ausgekleidet. Der 2300 hatte einen Reihensechszylinder-Ottomotor mit 2279 cm³ Hubraum mit vierfach gelagerter Kurbelwelle und hängenden Ventilen. Er leistete nach DIN-Norm maximal 77 kW (105 PS) bei 5300/min und trieb über eine hydraulisch betätigte Einscheibentrockenkupplung, ein synchronisiertes Viergang-Getriebe mit Lenkradschaltung und eine geteilte Kardanwelle die Hinterräder an. Wahlweise waren auch ein Overdrive oder eine dreistufige Getriebeautomatik erhältlich. Die Höchstgeschwindigkeit betrug je nach Version 154 bis 162 km/h.

Mit 80 mm größerem Radstand, entsprechend längerer Karosserie und besserer Ausstattung wurde bis 1964 der 2300 Speciale angeboten.[1]

Mit eigenständiger Karosserie gab es zudem das Fiat 2300 Coupé, das auf der Technik des 2300 basierte, aber überarbeitete Motoren hatte.

Im Oktober 1962 stellte Fiat das Fiat 1500 Taxi, einen Fiat 1800 B mit vereinfachter Karosserie und leistungs- und verbrauchsgedrosseltem Vierzylindermotor des Fiat 1500, vor.

1963 bis 1968[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 1963 gab es für den 1800 B und den nun 2300 de Luxe bezeichneten Fiat als technische Neuerungen wartungsfreie Gelenke an Vorderachse und Lenkung, die Verwendung einer Wechselstromlichtmaschine[2], eine neue Heizanlage und rote Warnleuchten beim Öffnen der Vordertüren. Der 2300 de Luxe unterschied sich äußerlich vom 2300 durch andere Stoßstangen mit Gummihörnern, eckige Rückleuchten und einen kantigen Kofferdeckel. Der Familiare behielt die runden Rückleuchten. Auf Wunsch war eine Servolenkung erhältlich.

Aufgrund der nach der Vorstellung des 1500 Taxi einsetzenden Kunden-Nachfrage nach einer zivilen Variante dieses Fahrzeugs schob Fiat im Sommer 1963 den 1500 L nach. Äußerlich unterschied er sich vom 1800 B durch die fehlenden Zierleisten auf den Fensterrahmen der Türen. 1964 wurde die Leistung von 49 kW (67 PS) auf 55 kW (75 PS) gesteigert, 1965 wurden die 1963 beim 1800 B und 2300 de Luxe eingeführten technischen Neuerungen auch beim 1500 L übernommen. Damit bestand ausstattungs-, komfort-, wartungs- und fahrleistungsmäßig fast kein Unterschied mehr zum deutlich teureren 1800 B, der deshalb in Deutschland aus dem Programm genommen wurde. Der 1500 L blieb bis zur Vorstellung des Fiat 125 im Jahr 1967 im Programm

Ende 1968 wurde die Produktion eingestellt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fiat 1800 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.zuckerfabrik24.de/fiat/fiat2300_1.htm#sp
  2. Fiat 2300 de Luxe. In: Kraftfahrzeugtechnik. 2/1965, S. 58.