Flatpak

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Flatpak

Basisdaten

Erscheinungsjahr 2007[1]
Aktuelle Version 1.14.6[2]
(18. April 2024)
Betriebssystem Linux
Programmiersprache C[3]
Kategorie Virtualisierung
Lizenz LGPL[4]
flatpak.org

Flatpak (davor xdg-app) ist eine Software zur Softwareverteilung und Virtualisierung von Desktop-Anwendungen unter Linux-Betriebssystemen. Es stellt dafür eine Sandbox-Umgebung zur Verfügung, in der der Anwender bzw. Entwickler Anwendungen isoliert vom Rest des Systems laufen lassen kann. Mit Flathub existiert ein zentrales Projekt zum Bauen und Verteilen von Software mittels Flatpak.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Idee für die Verwendung von Anwendungscontainern in Gnome wurde 2013 zuerst von Lennart Poettering vorgeschlagen, der 2014 einen Artikel dazu publizierte. Entwickelt wurde Flatpak als Teil des Projekts freedesktop.org (vorher auch als X Desktop Group oder XDG bekannt) und wurde xdg-app genannt.[5] Flatpak ist eine Alternative zu der von Canonical entwickelten Paketverwaltung Snappy, im Unterschied zu dieser aber weitgehend auf grafische Oberflächen beschränkt.[6] Den Namen entlehnte der schwedische Entwickler Alexander Larsson von den flachen Paketen, in denen IKEA seine Möbel verpackt.[7]

Konzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flatpaks Runtime stellt dabei die Basis einer Umgebung und alle deren Abhängigkeiten bzw. Bibliotheken (Glibc) bereit (Userland), die von den Applikationen verwendet werden. Sollte eine Applikation Abhängigkeiten benötigen, die nicht Teil der Runtime sind, dann sind diese im Flatpak-Paket enthalten. Es können z. B. Bibliotheken hinzufügt werden, die nicht Teil der Linux-Distribution oder der Runtime sind, eine andere Version haben als die in der Linux-Distribution oder Runtime enthaltene oder eine gepatchte Version einer oder mehrerer Bibliotheken. Durch dieses zwangsweise doppelte oder mehrfache Vorhandensein bestimmter Pakete erhöht sich der Speicherplatzbedarf im Vergleich zu traditionellen Paketquellen jedoch deutlich.

Anwendungen, die mit Flatpak ausgeführt werden, brauchen für den Zugriff auf fremde Dateien außerhalb der Sandbox oder auf die Hardware die Erlaubnis des Benutzers.[8]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sicherheit der Sandbox, insbesondere der Berechtigung, wurde aufsehenerregend kritisiert. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung traf die Kritik bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr zu. Nicht von der Hand zu weisen sei jedoch das Problem der unzureichenden Deduplizierung, da Bibliotheken innerhalb unterschiedlicher Flatpaks mehrfach ausgeliefert werden, was mehr Festplattenplatz benötige und den Wartungsaufwand erhöhe.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Flatpak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. flatpak.org.
  2. 1.14.6. 18. April 2024 (abgerufen am 18. April 2024).
  3. The flatpak Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In: Open Hub. (abgerufen am 19. Juli 2018).
  4. LGPL. freedesktop.org, abgerufen am 29. Dezember 2022 (englisch).
  5. Stephan Augsten: Was ist Flatpak? In: dev-insider.de. 4. Juni 2021, abgerufen am 23. Dezember 2021.
  6. Thorsten Leemhuis: Universalpakete: Flatpak und Snap sollen App-Installationen unter Linux revolutionieren. In: c’t. Band 2016, Nr. 17, 2016, ISSN 0724-8679, S. 154–160 (heise.de).
  7. Ferdinand Thommes: Die innovativen Paketformate Flatpak und Snap. In: LinuxUser 08/2016. (linux-community.de).
  8. Flatpak, Snap und AppImage im Vergleich. In: LinuxUser 02/2018. (linux-community.de).
  9. Ferdinand Thommes: Flatpak-Integration in Desktop-Systeme. In: LinuxUser 05/2019. Abgerufen am 12. August 2023 (deutsch).