Floyd Westerman

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Floyd „Red Crow“ Westerman (* 17. August 1936 in South Dakota; † 13. Dezember 2007 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Sänger, Schauspieler und indianischer Aktivist des American Indian Movement (AIM).

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Westerman war vom Stamm der Dakota und wuchs in dem Reservat Sisseton-Wahpeton im US-Bundesstaat South Dakota auf. Als Jugendlicher wurde er von seinen Eltern getrennt und in einer sogenannten „Boarding School“ untergebracht, in der man versuchte, ihm Sprache und Werte seines Volkes „auszutreiben“. Während dieser Zeit lernte er Dennis Banks kennen, der 1968 einer der Gründer des AIM wurde.[1] Floyd Westerman nahm am World-Uranium-Hearing teil, das vom 13. bis 18. September 1992 in Salzburg stattfand.[2]

Im deutschsprachigen Raum erlangte Westerman unter anderem als „Zehn Bären“ durch den Film Der mit dem Wolf tanzt von Kevin Costner und als Entschlüsselungsspezialist „Albert Hosteen“ in sechs Folgen der Fernsehserie Akte X Bekanntheit. Insgesamt spielte er in mehr als 50 Film- und Fernsehproduktionen mit. Er veröffentlichte drei Country-Alben, in denen er unter anderem über das bei den Indianern sehr umstrittene Bureau of Indian Affairs oder Wounded Knee sang.

Anlässlich seines Konzertes 1992 bei den Internationalen Workshoptagen in Walsrode sagte Floyd Westerman: "Die Städte werden untergehen!", "Umarme einen Baum, die Bäume sind unsere Telegrafen. Wir sprechen über sie mit allem, das wichtig ist für uns. Gib deine Sorgen dem Baum. Er ist Retter, Bewahrer."[3] Über dieses Konzert von Floyd Westerman berichtet Angela Hoffmann in ihrer Erzählung "Unter dem Magnolienbaum": "Der Indianer betrat die Bühne. Er war es also, der ihr im Wald begegnet war. 'Die Städte werden fallen,' sagte er. 'Ich habe den Bürgerkrieg in Los Angeles erlebt. Die westliche Zivilisation ist am Ende. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann und wie die anderen Städte Amerikas und die der restlichen Welt fallen.' Er sang Lieder, die zu Herzen gingen, so wie man sie nicht beschreiben kann. Wie Vögel, die im Sturm segeln. Es gab keinen Grund, die Tränen zurückzuhalten. Bäume seien Telegrafen, denen man seine Sorgen anvertrauen könne, sagte er. Die Indianer nähmen über die Bäume mit ihren Ahnen Kontakt auf. 'Die Bäume beschützen und begleiten uns,' sagte er. 'Bitte fotografieren Sie jetzt nicht mehr!' bat der Indianer und drehte sich langsam in alle vier Himmelsrichtungen. Obwohl ihnen seine Sprache fremd war, teilte sich der Inhalt des Gebetes allen mit: Er bat Mutter Erde um Vergebung und entschuldigte sich bei den Elementen und Naturgewalten."[4]

Floyd Westerman starb nach langer Krankheit in einem Krankenhaus in Los Angeles.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1969: Custer Died for Your Sins
  • 1982: The Land is Your Mother
  • 2006: A Tribute to Johnny Cash

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Angela Hoffmann: Unter dem Magnolienbaum Eine Erzählung in "Schwestern der Erde" hrsg. von Dolt/Weltzien, Goldmann Taschenbücher 1994, S. 180f. ISBN 3-442-42236-1
  • Angela Hoffmann: Viele Wege führen den Berg hinauf – eine Begegnung mit Floyd Westerman. Essay in: Forum Magazin, Ausgabe Oktober – Dezember 1992, Forum Verlag.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Claus Biegert: Red Crows großer Kampf. In: Süddeutsche Zeitung, 17. Dezember 2007
  2. Floyd Westerman bei rat haus reality press (englisch) Abgerufen am 11. Oktober 2009
  3. Angela Hoffmann: Viele Wege führen den Berg hinauf. Essay und Fotos, in: Forum Magazin, Ausgabe Oktober - Dezember 1992, Forum Verlag GbR
  4. Angela Hoffmann Unter dem Magnolienbaum in "Schwestern der Erde" hrsg. Dolt, Weltzien, Goldmann Verlag TB, S. 180 f, ISBN 3-442-42236-1