Franz von Mendelssohn (der Ältere)

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Franz von Mendelssohn, 1884 von Max Koner

Franz Mendelssohn (seit 1888 von Mendelssohn) (* 25. Januar 1829 in Berlin; † 20. Februar 1889 ebenda) war ein deutscher Bankier aus der Familie Mendelssohn.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war Sohn von Alexander Mendelssohn und dessen Ehefrau Marianne, geb. Seeligmann. 1856 heiratete er Enole, geborene Biarnez, die Witwe seines verstorbenen Bruders Adolph Mendelssohn (1826–1851).[1] Aus der Ehe gingen die Söhne Robert und Franz hervor.

Enole von Mendelssohn, Porträt von Eduard Magnus

Seit den 1850er-Jahren leitete er als einer der Inhaber das von seinem Großvater 1795 gegründete Privatbankhaus. Von großer Bedeutung war die Finanzierung des russischen Staates. Das Bankhaus beteiligte sich an russischen Staatsanleihen und dem Bau von Eisenbahnlinien.

Mendelssohn selbst hatte Kontakt zu den Spitzen der Berliner Gesellschaft. Seit 1871 gehörte er dem Ältestenkollegium der Korporation der Berliner Kaufmannschaft an. Diese wählte ihn 1881 zu ihrem Vorsteher. Er war Mitglied in der Gesellschaft der Freunde.

Daneben war er sehr musikliebend und gehörte zum Freundeskreis von Clara Schumann.

Kaiser Friedrich III. erhob Mendelssohn 1888 in den Adelsstand,[2] weil er bewusst einen Repräsentanten einer liberalen Familie auszeichnen wollte. Mendelssohn selbst war indes eher konservativ orientiert. Er versicherte sich daher bei Otto von Bismarck, ob dieser der Adelserhebung zustimmen würde.

Grabstätte Franz von Mendelssohns und seiner Frau Enole

Seine letzte Ruhe fand er in einer Familiengrabstätte auf dem evangelischen Friedhof der Berliner Jerusalems- und Neuen Kirchgemeinde I, in der Abteilung 3/1.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christof Biggeleben: Das „Bollwerk des Bürgertums.“ Die Berliner Kaufmannsschaft 1870-1920; München 2006, ISBN 978-3-406-549939, S. 153–155.
  • Elisabeth Komar: Mendelssohn, Franz v.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 61 f. (Digitalisat). (Hinweise im Artikel zum Sohn).
  • Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit der Familie Mendelssohn, hrsg. von Kristin R. M. Krahe, Katrin Reyersbach und Thomas Synofzik (= Schumann-Briefedition, Serie II, Band 1), Köln: Dohr 2009, S. 335–460

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas Lackmann, Der Sohn meines Vaters: Abraham Mendelssohn Bartholdy und die Wege der Mendelssohns, Wallstein Verlag, 2008, ISBN 383530111X, S. 654.
  2. Sebastian Panwitz: Die Wappen der Mendelssohns; in: Mendelssohn-Studien 14 (2005), S. 343–356, hier vor allem S. 343–351, mit Abbildung des Wappens; siehe auch Sebastian Panwitz: Das Haus des Kranichs. Die Privatbankiers von Mendelssohn & Co. (1795–1938); Berlin: Hentrich & Hentrich 2018, S. 191f.