Jayu-hanguk-Partei

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자유한국당
Jayu-hanguk-dang
Freiheitspartei Koreas
Logo der Freiheitspartei Koreas
Partei­vorsitzender In Myung-jin (인명진)
General­sekretär Bak Maeng-woo (박맹우)
Gründung 21. November 1997
Auflösung 17. Februar 2020
Haupt­sitz Yeongdeungpo-gu, Seoul
Aus­richtung Konservatismus
Farbe(n) Rot
Internationale Verbindungen Internationale Demokratische Union
Website www.libertykoreaparty.kr
Jayu-hanguk-Partei
Koreanisches Alphabet: 자유한국당
Hanja: 自由韓國黨
Revidierte Romanisierung: Jayu-hanguk-dang
McCune-Reischauer: Chayu-hankuk-tang
Saenuri-Partei
Koreanisches Alphabet: 새누리당
Hanja: 새누리黨
Revidierte Romanisierung: Sae-nuri-dang
McCune-Reischauer: Sae-nuri-tang
Hannara-Partei
Koreanisches Alphabet: 한나라당
Hanja: 한나라黨
Revidierte Romanisierung: Hannara-dang
McCune-Reischauer: Hannara-tang

Die Jayu-hanguk-Partei (koreanisch: 자유한국당, Transliteration: Jayu-hanguk-dang, deutsch: Freiheitspartei Koreas, englisch: Liberty Korea Party) war eine konservative Partei in Südkorea.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Partei entstand 1997 aus der Fusion verschiedener Rechtsparteien. Bis Februar 2012 war sie unter dem Namen Hannara-dang (한나라당, deutsch: Große Nationalpartei) bekannt und führte danach bis Februar 2017 den Namen Saenuri-dang (새누리당, deutsch: Saenuri-Partei, selten auch Neue-Welt-Partei genannt).[1]

Zu ihren Vorläufern zählen die Demokratische Republikanische Partei des diktatorisch regierenden Park Chung-hee (박정희), die Demokratische Gerechtigkeitspartei, die den Präsidenten Chun Doo-hwan (전두환), der für das Gwangju-Massaker verantwortlich war und Roh Tae-woo (노태우), der nach der Diktatur der erste demokratisch gewählte Präsident war, diente, sowie die Neues Korea Partei des damaligen Präsidenten Kim Young-sam (김영삼).

Bei der Parlamentswahl 2004 erlangte die Saenuri-Partei 35,8 % der Stimmen und 121 der 299 Sitze in der Nationalversammlung und wurde damit stärkste Kraft der Opposition gegen Präsident Roh Moo-hyun (노무현) und seine liberale Yeollin-uri-Partei (열린우리당, Yeollin-uri-dang, Unsere Offene Partei). Bei der Präsidentschaftswahl am 19. Dezember 2007 trat Lee Myung-bak (이명박) für die Hannara-Partei an und gewann, womit die Partei erstmals seit zehn Jahren wieder ins Blaue Haus einziehen konnte.[2]

Bei der Parlamentswahl am 9. April 2008, die als Stimmungstest für Präsident Lee gewertet wurden, gewann die Große Nationalpartei bei einer geringen Wahlbeteiligung die meisten Stimmen. Sie löste die aus der Yeollin-uri-Partei hervorgegangene liberale Vereinigte Demokratische Partei als stärkste Fraktion ab und gewann mit 153 von 299 Sitzen die absolute Mehrheit im Parlament. Im Vorfeld der südkoreanischen Parlamentswahl 2012 wurde die Große Nationalpartei im Februar 2012 in Saenuri-Partei umbenannt.[3]

Bei der Parlamentswahl in Südkorea 2012 erreichte die regierende Saenuri-Partei 152 von 300 Sitzen. Die Parteivorsitzende Park Geun-hye (박근혜) distanzierte sich deutlich von der Politik ihres Parteifreundes, des Staatspräsidenten Lee Myung-bak. Bei der Präsidentschaftswahl im Dezember 2012 siegte Park Geun-hye gegen ihren Mitbewerber Moon Jae-in (문재인) von der Minju-tonghap-Partei (민주통합당, Minju-tonghap-dang, Vereinte Demokratische Partei).[4]

Bei der Parlamentswahl 2016 verfehlte die Saenuri-Partei die absolute Mehrheit und landete mit 122 Parlamentssitzen knapp hinter der Deobureo-minju-Partei, die 123 Sitze für sich verbuchen konnte.[5] Bis zum 23. Juni 2016 schlossen sich aber sieben parteilose Abgeordnete der Saenuri-Partei an, während die Minju-Partei ein Mitglied verlor, so dass die Saenuri-Partei mit 129 Sitzen die Mehrheit in der Nationalversammlung wieder erreichen konnte.

Im Zuge der Politaffäre um Park Geun-hye und Choi Soon-sil traten mehrere Abgeordnete der Nationalversammlung aus der Saenuri-Partei aus und gründeten am 24. Januar 2017 die Bareun-Partei. Mit 32 Sitzen in der Nationalversammlung bildeten sie die viertstärkste Kraft; die Saenuri-Partei besaß zu diesem Zeitpunkt nur noch 95 Sitze und verlor damit die Mehrheit gegen die Minju-Partei mit 121 Sitzen.[6] Am 22. Januar gab der Übergangsvorsitzende In Myung-jin bekannt, dass die Partei sich von Präsidentin Park mit einer Änderung des Parteinamens distanzieren will.[7] Am 13. Februar nannte sich die Partei offiziell in Jayu-hanguk-Partei um.[8]

Ziele der Saenuri-Partei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Saenuri-Partei stand, in weiten Teilen, für eine freie Marktwirtschaft, einen „schlanken Staat“, freien Handel, niedrige Steuern und eigenverantwortliches Unternehmertum. Sie warb für ein enges Bündnis mit den USA und dem Westen und kritisierte besonders scharf Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea. Sie stützte sich auf die traditionell konservative Machtelite Südkoreas und auf die ländliche Bevölkerung. Ihre Hochburg war die Region Gyeongsang-do.

Die Jayu-hanguk-Partei ist Mitglied in der Internationalen Demokratischen Union.

Logos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahl Stimmen % Mandate Gesamtmandate
Hannara-Partei
Parlamentswahl 2000 Parteiliste N/A N/A
21 / 46
133 / 273
Wahlkreise 7.365.359 39,0
112 / 227
Parlamentswahl 2004 Parteiliste 7.613.660 35,8
21 / 56
121 / 299
Wahlkreise 8.083.609 37,9
100 / 243
Parlamentswahl 2008 Parteiliste 6.421.727 37,5
22 / 54
153 / 299
Wahlkreise 7.478.776 43,5
131 / 245
Saenuri-Partei
Parlamentswahl 2012 Parteiliste 9.130.651 42,8
25 / 54
152 / 300
Wahlkreise 9.324.911 43,3
127 / 246
Parlamentswahl 2016 Parteiliste 7.960.272 33,5
17 / 47
122 / 300
Wahlkreise 9.200.690 38,3
105 / 253

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carsten Germis: Regierungspartei überraschend stark. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Frankfurt 11. April 2012 (Online [abgerufen am 8. Mai 2016]).
  2. Machtübernahme in Südkorea. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Frankfurt 19. Dezember 2007 (Online [abgerufen am 8. Mai 2016]).
  3. Wirtschaftsdemokratisierung. KBS World Radio, 5. Februar 2012, abgerufen am 8. Mai 2016 (englisch).
  4. Wahl in Südkorea: Diktatoren-Tochter schlägt Menschenrechtler. Spiegel Online, 19. Dezember 2012, abgerufen am 8. Mai 2016.
  5. 2006제20대 국회의원선거. Naver, archiviert vom Original am 8. Mai 2016; abgerufen am 13. September 2019 (koreanisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  6. Bareun Party officially launched after splitting from Saenuri. In: The Korea Herald. 24. Januar 2017, abgerufen am 21. Februar 2017 (englisch).
  7. South Korea ruling party tries to distance itself from impeached president with a name change. In: South China Morning Post. 23. Januar 2013, abgerufen am 21. Februar 2017 (englisch).
  8. Saenuri-Partei nennt sich in Freiheitspartei Koreas um. In: KBSWorld. 14. Februar 2017, abgerufen am 21. Februar 2017 (englisch).