Fruchtvampire

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Fruchtvampire

Artibeus sp.

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Überfamilie: Hasenmaulartige (Noctilionoidea)
Familie: Blattnasen (Phyllostomidae)
Unterfamilie: Fruchtvampire
Wissenschaftlicher Name
Stenodermatinae
Gervais, 1856

Die Fruchtvampire (Stenodermatinae), auch als Fruchtfledermäuse bezeichnet, sind eine Fledermausgruppe, die als Unterfamilie der Blattnasen (Phyllostomidae) eingeordnet werden. Diese Gruppe umfasst rund 65 Arten in 19 Gattungen, die allesamt auf dem amerikanischen Kontinent leben.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fruchtvampire sind kleine bis mittelgroße Fledermäuse, sie erreichen Kopfrumpflängen von 35 bis 100 Millimetern und ein Gewicht von 5 bis 90 Gramm. Ihr Fell ist meist braun oder grau gefärbt, manchmal auch weiß oder schwärzlich. Etliche Arten sind durch helle Streifen im Gesicht oder am Rücken gekennzeichnet. Der Schwanz fehlt bei allen Arten, auch das Uropatagium (die Flugmembran zwischen den Beinen) ist klein. Im Gesicht tragen die meisten Arten ein kleines Nasenblatt, das der Echoortung dient.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fruchtvampire sind in tropischen und subtropischen Regionen Mittel- und Südamerikas beheimatet. Ihr Lebensraum sind meist Wälder oder baumbestandene Grasländer, in allzu trockenen Habitaten fehlen sie. Sie sind in der Regel nachtaktiv, im Gegensatz zu vielen anderen Fledermausarten schlafen viele Arten auf Bäumen oder Büschen, manche bevorzugen aber hohle Baumstämme, Höhlen oder menschengemachte Behausungen. Einige Arten, darunter die Zeltfledermäuse, formen große Blätter zu „Zelten“ um, die ihnen Schutz vor der Witterung und Sichtschutz vor Fressfeinden bieten.

Wie der Name andeutet, ernähren sich Fruchtvampire hauptsächlich von Früchten. Manche Arten nehmen darüber hinaus Nektar, Pollen oder Insekten zu sich.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fruchtvampire werden als Unterfamilie der Blattnasen eingeordnet, zu denen unter anderem auch die „Echten“ Vampirfledermäuse gehören. In manchen Systematiken werden zusätzlich die Kurzschwanzblattnasen (Carolliinae) zu den Fruchtvampiren gezählt.

Man unterscheidet 18 Gattungen, einige davon monotypisch:

Ectophylla alba im Tortuguero Nationalpark

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999, ISBN 0801857899.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Steven R. Hoofer, William E. Flanary, Robert J. Bull, Robert J. Baker (2008). Molecular systematics of Vampyressine bats (Phyllostomidae: Stenodermatinae) with comparison of direct and indirect surveys of mitochondrial DNA variation. Molecular Phylogenetics and Evolution, 39(2), 424-438. doi:10.1016/j.ympev.2008.01.027

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fruchtvampire (Stenodermatinae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Fruchtvampir – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen