George Raynor

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George Raynor
George Raynor (1961)
Personalia
Voller Name George Sidney Raynor
Geburtstag 13. Januar 1907
Geburtsort Hoyland nahe WombwellEngland
Sterbedatum 24. November 1985
Junioren
Jahre Station
Elsecar Bible Class
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1929–1930 FC Wombwell
1930–1932 Sheffield United 0 0(0)
1932–1933 Mansfield Town 9 0(1)
1933–1935 Rotherham United 59 (17)
1935–1938 FC Bury 54 0(4)
1938–1939 FC Aldershot 33 0(3)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1943–1945 Irak
1945–1946 FC Aldershot Res.
1946–1954 Schweden
1947–1948 GAIS Göteborg
1948–1952 AIK Solna
1952–1954 Åtvidabergs FF
1954 Juventus Turin
1954–1955 Lazio Rom
1956 Coventry City
1956–1958 Schweden
1958–1960 Skegness Town
1960 Djurgårdens IF
1961–1962 Schweden
1967–1968 Doncaster Rovers
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

George Sidney Raynor (* 13. Januar 1907 in Hoyland bei Wombwell, Yorkshire; † 24. November 1985) war ein englischer Fußballspieler und -trainer.

Aufgrund seiner Verdienste um die Fußballnationalmannschaft wurde er im Juli 1958 vom schwedischen König Gustav VI. Adolf als Ritter in den Wasaorden aufgenommen.[1]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als aktiver Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raynor spielte zunächst im Amateurbereich für die englischen Fußballclubs Elsecar Bible Class, Mexborough Athletic und den FC Wombwell. 1930 unterzeichnete er seinen ersten Profivertrag bei Sheffield United. In den gesamten zwei Jahren, in denen er für Sheffield spielte, absolvierte er jedoch lediglich ein einziges Pflichtspiel. Während der Folgejahre (1932–1939) wechselte er zwischen vier verschiedenen Vereinen, sein letzter Verein vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war der Aldershot FC.

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Zweiten Weltkrieges war Raynor Trainer in Bagdad im Irak und stellte trotz des Krieges eine Nationalmannschaft für den Irak auf, welches die Aufmerksamkeit von Stanley Rous, dem damaligen Sekretär der Football Association erregte. Raynor wurde im Jahr 1946 Betreuer der schwedischen Nationalmannschaft, die seinerzeit von einem Auswahlkomitee zusammengestellt wurde.

Schwedische Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raynor galt als jähzorniger und unermüdlicher Charakter, der besser zu dem aufgeschlossenen Schweden als zum konservativen England zu passen schien. Unter ihm entwickelte sich Schweden zu einer Fußballgröße, was unter anderem auch an seinem Einblick ins Vereinsmanagement lag. Bereits bei der Begegnung zwischen Schweden und England in Highbury im Jahre 1947 hatte England Mühe, sich gegen Schweden durchzusetzen, bis England schließlich mit 4:2 siegte.[2]

Olympische Spiele von 1948[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im folgenden Jahr besiegte Schweden Jugoslawien mit 3:1 im Endspiel der Olympischen Sommerspiele von 1948 in London. Zu dieser Zeit war Rudolf Kock als Mitglied des Auswahlkomitees Raynors Co-Trainer. Durch ihre Team-Analysen kamen sie gemeinsam zu dem Ergebnis, dass Nils Liedholm und Kjell Rosén sich hervorragend als defensive Mittelfeldspieler eignen würden. Gunnar Gren, Gunnar Nordahl und Liedholm (später als Gre-No-Li bezeichnet) formten ein kreatives und schlagkräftiges Trio. Nachdem Schweden 1948 olympisches Gold gewonnen hatte, wurde der Kern der Mannschaft durch italienische Scouts für die Serie A verpflichtet.

WM 1950[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz des schwedischen Beschlusses, nach dem es Profi-Spielern verboten war, für die Nationalmannschaft zu spielen, gelang Raynor die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1950 in Brasilien. Schweden besiegte Italien mit 3:2 in der Gruppenphase und wurde Dritter, nachdem die Mannschaft in der Finalrunde dem späteren Weltmeister Uruguay mit 2:3 unterlag.

Olympische Spiele von 1952[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Olympischen Sommerspielen von 1952 in Helsinki führte Raynor Schweden mit einem 2:0-Siege gegen Deutschland im Spiel um Platz drei zur Bronzemedaille.

WM 1958[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inzwischen hatte der Svenska Fotbollförbundet Profis im inländischen Fußball zugelassen, trotzdem bedurfte es Überzeugungskraft um einerseits bei den italienischen Vereinen die Freistellung von Kurt Hamrin (Calcio Padova) und Liedholm (AC Mailand) zu erbitten, andererseits um für die Akzeptanz der „Ausländer“ bei der schwedischen Bevölkerung zu werben.

„It would have been impossible for us to meet world-class opposition without such performers as Liedholm, Gren, Hamrin and Skoglund. Some people thought it wrong to play these "Italians" as the side was not representative of Swedish football. Perhaps it wasn’t, but it was representative of the footballers Sweden produced.“

Schweden erreichte das Endspiel, unterlag jedoch Brasilien mit 2:5. Der zweite Platz bei der WM 1958 ist zugleich der größte Erfolg für Schwedens Fußballnationalmannschaft. Ein Jahr später besiegte Schweden England mit 3:2 im Wembley-Stadion.

Als Vereinstrainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während dieser Zeit wechselte Raynor häufig als Vereinstrainer, seine Stationen waren unter anderem AIK Solna (1948–1951), Lazio Rom in Italien (1954) und Coventry City in England (für 5 Monate im Jahr 1956), aber für die WM 1958 war er zurück als Trainer der schwedischen Fußballnationalmannschaft.

Neun Jahre nach seinen großen Triumphen trainierte Raynor den englischen Viertligisten Doncaster Rovers.

1960 veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel „Football ambassador at large“.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sport in het kort: Onderscheidingen, Haarlem’s Dagblad, 5. Juli 1958, S. 11
  2. Norman Giller's England Lineups and Match Highlights 1946-47 to 1949-50 (Memento des Originals vom 2. August 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.englandfootballonline.com
  3. George Raynor - Football ambassador at large