Compact Disc Database

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Die Compact Disc Database (Abkürzung CDDB) ist eine Datenbank mit Informationen über auf dem Markt befindliche Audio-CDs (Interpreten, Titel, Tracklängen, Musikgenre), die über das Internet abgerufen werden können. Zurzeit sind rund 7,6 Millionen CDs mit 97,2 Millionen Titeln (Stand 21. Dezember 2008) erfasst. Die Erkennung geschieht mit Hilfe eines sogenannten Hash-Wertes. Umgekehrt ist es den Benutzern auch möglich, noch nicht erfasste CD-Daten in die Datenbank einzugeben. Diese Informationen können mit vielen Computer-Musikkodier- und -abspielprogrammen abgerufen oder direkt über die CDDB-Website eingesehen werden.

CDDB wurde 1995 von Ti Kan und Steve Scherf entwickelt, 1998 gründeten sie die gleichnamige Firma. Diese wurde von Escient übernommen und in Gracenote umbenannt. Gracenote hält seitdem die Rechte an der Datenbank. Im April 2008 wurde sie für 260 Millionen US-Dollar von der Sony Corporation of America aufgekauft.[1] Seit einem Relaunch der Webseiten von Gracenote im September 2010 ist die Musiksuche in der CDDB nicht mehr öffentlich über die Webseite zugänglich.

Eine Änderung der Lizenzbedingungen im Jahre 2001 und die Einführung eines geänderten Protokolls machten den kostenlosen Datenbankzugriff für kommerzielle Software und Shareware unmöglich (die Lizenzbedingungen von Gracenote erlauben hingegen den kostenlosen Zugriff für nicht-kommerzielle Software; Stand 18. August 2007).[2] Als Alternative wurden daraufhin die freedb-Datenbank (Projekt wurde März 2020 eingestellt) und das MusicBrainz-Projekt gegründet. Gracenote wird inzwischen in verschiedenen Musikabspielprogrammen (z. B. iTunes), und Musikserver zum Rippen (z. B. CocktailAudio) benutzt, zum Teil ist das aber nur nach Registrierung möglich.

Beispiel Hash-Wert nach CDDB1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Erzeugung des Hash-Wertes wird das Inhaltsverzeichnis (TOC, „Table of Contents“) der CD ausgelesen. Relevant sind die Anzahl und die Reihenfolge der Titel auf der CD sowie die jeweilige Titellänge.

Beispiel:

 # Track frame offsets:  # 150  # 15095  # 28530  # 40556  # 60479  # 81952  # 100762  # 112675  # 128656  # 145954  #  # Disc length: 2258 

Aus den ausgelesenen Werten wird ein 4-Byte-Hash-Wert gebildet im Format XXYYYYZZ. Für das obige Beispiel: 6808d20a

  • Das letzte Byte (ZZ, im Beispiel: 0a) ist die Anzahl der Tracks auf dem Album.
  • Die zwei mittleren Bytes (YYYY, im Beispiel: 08d2) ergeben sich aus der Summe der Titellängen in Sekunden.
  • Das erste Byte ist eine Prüfsumme aller Werte des Inhaltsverzeichnisses. Die Summe wird gebildet aus allen Stellen der Anfangspositionen aller Titel (Tracks) (in Sekunden), modulo 255.

Es gibt diverse Programme im Web, die Beispiel-IDs für CDDB1 berechnen können.[3]

ID-Kollisionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haben zwei CDs die gleiche Anzahl von Tracks und die gleiche Gesamtlänge, dann besteht eine Chance von 1:255 oder mehr, dass sie dieselbe ID haben.[4]

Eine solche Kollision wurde als möglicher Grund für falsche Titelangaben bei der SOS-Kinderdorf-CD genannt.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sony Acquires Gracenote. (Memento des Originals vom 20. Januar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.drmwatch.com drmwatch.com
  2. heise.de CDDB akzeptiert nur noch registrierte Nutzer
  3. Robert Sedgewick, Wayne, Kevin: CDDB.java. Princeton University Computer Science Department, 5. März 2007, archiviert vom Original am 11. Februar 2008; abgerufen am 19. Oktober 2007.
  4. CDDB ID: A Tale of Woe9, auf quimby.gnus.org
  5. Wirbel um Weihnachts-CD der SOS-Kinderdörfer, auf heise.de