Grigore Alexandru Ghica

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Grigore Alexandru Ghica

Grigore Alexandru Ghica (* 25. August 1803[1] oder 1807[2] in Botoșani; † 24. August 1857 in Le Mée-sur-Seine[3][1]) war ein moldauischer Fürst (Hospodar).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ghica wurde 1803 oder 1807 in Botoșani als Sohn von Alexander Ghica und seiner Ehefrau Elena Grigore Sturdza geboren, von der sich der Vater 1808 scheiden ließ.[2] Grigore Alexandru Ghica war ein Großneffe von Grigore III. Ghica († 1777) und erhielt seine Erziehung in Deutschland und Frankreich.[1] Als liberaler Nachfolger von Michael Stourdza war Grigore Alexandru Ghica nach der Rumänischen Revolution von 1848 zwischen Mai 1849 und Oktober 1853 moldauischer Fürst.[4] Er legte Schulen an, baute Straßen und ordnete die Verwaltung,[1] so gründete er 1850 einen Gendarmeriecorps. Eine Schule der rumänischen Gendarmerie trägt daher heute seinen Namen.[5]

Nach der russischen Besetzung zu Beginn des Krimkriegs wurde Ghica erneut zwischen Oktober 1854 und Juni 1856 Fürst der Moldau. Er kämpfte für die Vereinigung der Donaufürstentümer und wurde deswegen, nach Ende seiner Amtszeit, durch Theodor Balsch ersetzt. Nach anderen Quellen gab er nach Ablauf seines siebenjährigen Hospodarts sein Amt aus Gesundheitsgründen auf.[6] Er begab sich am 3. Juli 1856 nach Paris, um dort für die Vereinigung der Fürstentümer zu werben. Als er damit keinen Erfolg hatte, beging er am 26. August 1857 auf seinem Landsitz Mée bei Melun durch einen Pistolenschuss Selbstmord.[1] Damit war er der einzige Herrscher der Fürstentümer, der im Exil durch Selbstmord starb.[7]

Mit seiner ersten Frau Helena, Tochter des moldauischen Fürsten Ioniță Sandu Sturdza, hatte er fünf Kinder:[2]

  • Konstantin (1826–1874)
  • Johann (1830–1881, Vater von Vladimir Ghika)
  • Jekaterina (1827–1890, ab 1847 verheiratet mit Nicolae Mavrocordat)
  • Alexander (1831–1903[2] oder † 27. Februar 1902 in Paris als rumänischer Gesandter bei der Pforte)[1]
  • Aglaia (1834–1903, ab 1850 verheiratet mit Racucanu Rosetti sowie mit Antoine Alaux)

Danach war er ab 1835 mit Ana Catargi († 1839) sowie ab 1856 mit Euprosine Leroy († 1889) verheiratet und hatte zwei weitere Söhne:[2]

  • Ferdinand (1853–1933)
  • Gregor (1851–1889)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Ghika. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 7, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 320.
  2. a b c d e Mona & Florian Budu-Ghyka: Grigore V Ghika Voda. In: l' Arbre Généalogique de la Famille Ghika / Ghyka / Ghica. ghika.net, September 2016, abgerufen am 6. Oktober 2017.
  3. Wiener Neuigkeits-Blatt, 4. September 1857, Nr. 202, S. 1, Volltext in der Google-Buchsuche
  4. Domnii din moldova pâna in 1859. National Institute for Research and Development in Informatics, Bucharest, 24. Februar 2009, archiviert vom Original am 15. April 2011; abgerufen am 6. Oktober 2017.
  5. Jandarmaria Grigore Alexandru Ghica abgerufen am 11. Juli 2010
  6. Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit oder neuestes encyclopädisches Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe: Neueste Ergänzungen zu sämmtlichen Auflagen von Pierers Universal-Lexikon und zu jedem ähnlichen Werke, Pierer, Altenburg 1855, S. 363, Volltext in der Google-Buchsuche
  7. Manfred Stoy: Historische Bücherkunde Südosteuropa, Band 2: Neuzeit, Teil 2: Rumänien 1521–1918, S. 272 (= Südosteuropa-Bibliographie / Ergänzungsband Band 4), Oldenbourg, München 2002, ISBN 3-486-54841-7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grigore Alexandru Ghica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien