Großer Preis von Belgien 1952

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 Großer Preis von Belgien 1952
Renndaten
3. von 8 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1952
Streckenprofil
Name: XIV Grote Prijs van Belgie
Grand Prix d’Europe
Datum: 22. Juni 1952
Ort: Spa
Kurs: Spa-Francorchamps
Länge: 508,32 km in 36 Runden à 14,12 km

Wetter: starker Regen
Pole-Position
Fahrer: Italien Alberto Ascari Italien Ferrari
Zeit: 4:37,0 min
Schnellste Runde
Fahrer: Italien Alberto Ascari Italien Ferrari
Zeit: 4:55,0 min (Runde 2 und 7)
Podium
Erster: Italien Alberto Ascari Italien Ferrari
Zweiter: Italien Giuseppe Farina Italien Ferrari
Dritter: Frankreich Robert Manzon Frankreich Gordini

Der Große Preis von Belgien 1952 (offiziell XIV Grote Prijs van Belgie Grand Prix d’Europe) fand am 22. Juni auf dem Circuit de Spa-Francorchamps in Spa statt und war das dritte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1952. Der 1952er Große Preis von Belgien hat auch den FIA-Ehrentitel Großer Preis von Europa.

Bericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem 36. Indianapolis 500 führte Piero Taruffi in der Fahrerwertung mit einem Punkt vor Troy Ruttman und mit drei Punkten vor Rudolf Fischer und Richard Rathmann.

Vor dem Großen Preis von Belgien verunglückte der ehemalige Alfa-Werksfahrer Luigi Fagioli tödlich bei einem Sportwagenrennen in Monaco. Ebenso war die Saison für den amtierenden Weltmeister Juan Manuel Fangio zu Ende, als dieser in Monza bei einem nicht zur WM zählenden Rennen schwer verunglückte. Ferrari war mit drei Werkswagen vertreten, die an Alberto Ascari, Giuseppe Farina und Taruffi vergeben wurden. Gordini und HWM meldeten je vier Werkswagen, alle anderen Starter waren mehr oder weniger privat gemeldet. Maseratis Fahrzeuge waren noch nicht fertig.

Mit Farina und Louis Rosier (jeweils einmal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Training wurde völlig von den Werks-Ferraris beherrscht. Alle drei standen in der ersten Reihe, wobei sich Ascari den besten Startplatz sicherte und seinen Teamkollegen Taruffi um 9 Sekunden distanzierte. Gegenüber den zahlreichen Privatiers war er sogar fast eine Minute schneller.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Renntag war verregnet. Am Start wurden alle Favoriten von Jean Behra überrumpelt, der als Erster aus der ersten Runde zurückkam. In der La Source Haarnadelkurve übertrieb er es dann aber etwas und drehte sich, sodass Ascari und Farina vorbeischlüpften. Den dritten Ferrari mit Taruffi konnte er noch bis zur 13. Runde hinter sich halten. Als Taruffi ihn dann überholen konnte, drehte er sich unmittelbar danach und riss den noch dicht auf folgenden Behra mit in die Streckenbegrenzung. Beide Fahrer blieben unverletzt, mussten das Rennen jedoch aufgeben. Kurz zuvor hatte Ken Wharton weniger Glück, als er sich drehte und rückwärts in einen Stacheldrahtzaum rutsche, wobei er sich schmerzhafte Schnittverletzungen zuzog.

Die beiden Ferrari in der Reihenfolge Ascari vor Farina drehten ihre Runden unangefochten an der Spitze und siegten vor Robert Manzon, den sie als einzigen nicht überrundeten. Vierter wurde Mike Hawthorn, dessen Benzintank undicht war.[1][2]

In der Fahrerwertung führten Taruffi und Ascari punktgleich vor Ruttman.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Ferrari 02 Italien Giuseppe Farina Ferrari 500 Ferrari 2.0 L4 P
04 Italien Alberto Ascari
06 Italien Piero Taruffi
Vereinigtes Konigreich Team L D Hawthorn 08 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Cooper T20 Bristol 2.0 L6 D
Vereinigtes Konigreich Ecurie Richmond 10 Vereinigtes Konigreich Alan Brown Cooper T20 Bristol 2.0 L6 D
12 Vereinigtes Konigreich Eric Brandon
Frankreich Gordini 14 Frankreich Robert Manzon Gordini T16 (1952) Gordini 2.0 L6 E
16 Frankreich Jean Behra
18 Belgien Johnny Claes
20 Thailand Prinz Bira Simca-Gordini T15 GC
Frankreich Ecurie Rosier 22 Frankreich Louis Rosier Ferrari 500 Ferrari 2.0 L4 D
Vereinigtes Konigreich HWM 24 Vereinigtes Konigreich Lance Macklin HWM 52 Alta 1.5 D
26 Vereinigtes Konigreich Peter Collins
28 Belgien Paul Frère
30 Belgien Roger Laurent
Vereinigtes Konigreich English Racing Automobiles 32 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss ERA G-Type Bristol 2.0 L6 D
Belgien Ecurie Francorchamps 34 Belgien Charles de Tornaco Ferrari 500 Ferrari 2.0 L4 E
Vereinigtes Konigreich Scuderia Franera 36 Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Frazer-Nash FN 48 Bristol 2.0 L6 D
Belgien Team Arthur Legat 38 Belgien Arthur Legat Veritas Meteor Veritas 2.0 L6 E
Vereinigtes Konigreich Aston Martin 40 Vereinigtes Konigreich Robin Montgomerie-Charrington Aston NB Butterworth 2.0 L4 D
Vereinigtes Konigreich Team F.A.O. Gaze 42 Australien Tony Gaze HWM 51 Alta 1.5 D
Vereinigtes Konigreich Team Robert O’Brien 44 Vereinigte Staaten 48 Robert O’Brien Simca-Gordini T15GC Gordini E

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Startreihe
01 Italien Alberto Ascari Italien Ferrari 4:37,000 1 R
02 Italien Giuseppe Farina Italien Ferrari 4:40,000 1 M
03 Italien Piero Taruffi Italien Ferrari 4:46,000 V1 L
04 Frankreich Robert Manzon Frankreich Gordini 4:52,000 2 R
05 Frankreich Jean Behra Frankreich Gordini 4:56,000 2 L
06 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Vereinigtes Konigreich Cooper 4:58,000 3 R
07 Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Vereinigtes Konigreich Frazer Nash 5:01,000 3 M
08 Belgien Paul Frère Vereinigtes Konigreich H.W.M. 5:05,000 3 L
09 Vereinigtes Konigreich Alan Brown Vereinigtes Konigreich Cooper 5:07,000 4 R
10 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Vereinigtes Konigreich E.R.A. 5:07,600 4 L
11 Vereinigtes Konigreich Peter Collins Vereinigtes Konigreich H.W.M. 5:09,000 5 R
12 Vereinigtes Konigreich Eric Brandon Vereinigtes Konigreich Cooper 5:11,000 5 M
13 Belgien Charles de Tornaco Italien Ferrari 5:14,500 5 L
14 Vereinigtes Konigreich Lance Macklin Vereinigtes Konigreich H.W.M. 5:17,100 6 R
15 Vereinigtes Konigreich Robin Montgomerie-Charrington Vereinigtes Konigreich Aston 5:19,300 6 L
16 Australien Tony Gaze Vereinigtes Konigreich H.W.M. 5:22,800 7 R
17 Frankreich Louis Rosier Italien Ferrari 5:25,700 7 M
18 Thailand Prinz Bira Frankreich Simca-Gordini 5:28,400 7 L
19 Belgien Johnny Claes Frankreich Simca-Gordini 5:31,100 8 R
20 Belgien Roger Laurent Vereinigtes Konigreich H.W.M. 5:37,900 8 L
21 Belgien Arthur Legat Deutschland Bundesrepublik Veritas 5:45,000 9 R
22 Vereinigte Staaten 48 Robert O’Brien Frankreich Simca-Gordini 5:51,000 9 L

Rennergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Zeit Start Schnellste Runde
01 Italien Alberto Ascari Italien Ferrari 36 3:03:46,300 01 4:55,000
02 Italien Giuseppe Farina Italien Ferrari 36 + 1:55,200 02
03 Frankreich Robert Manzon Frankreich Gordini 36 + 4:28,400 04
04 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Vereinigtes Konigreich Cooper 35 + 1 Runde 06
05 Belgien Paul Frère Vereinigtes Konigreich H.W.M. 34 + 2 Runden 08
06 Vereinigtes Konigreich Alan Brown Vereinigtes Konigreich Cooper 34 + 2 Runden 09
07 Belgien Charles de Tornaco Italien Ferrari 33 + 3 Runden 13
08 Belgien Johnny Claes Frankreich Simca-Gordini 33 + 3 Runden 19
09 Vereinigtes Konigreich Eric Brandon Vereinigtes Konigreich Cooper 33 + 3 Runden 12
10 Thailand Prinz Bira Frankreich Simca-Gordini 32 + 4 Runden 18
11 Vereinigtes Konigreich Lance Macklin Vereinigtes Konigreich H.W.M. 32 + 4 Runden 14
12 Belgien Roger Laurent Vereinigtes Konigreich H.W.M. 32 + 4 Runden 20
13 Belgien Arthur Legat Deutschland Bundesrepublik Veritas 31 + 5 Runden 21
14 Vereinigte Staaten 48 Robert O’Brien Frankreich Simca-Gordini 30 + 6 Runden 22
15 Australien Tony Gaze Vereinigtes Konigreich H.W.M. 30 + 6 Runden 16
Vereinigtes Konigreich Robin Montgomerie-Charrington Vereinigtes Konigreich Aston 17 DNF 15
Italien Piero Taruffi Italien Ferrari 13 DNF 03
Frankreich Jean Behra Frankreich Gordini 13 DNF 05
Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Vereinigtes Konigreich Frazer Nash 10 DNF 07
Frankreich Louis Rosier Italien Ferrari 5 DNF 17
Vereinigtes Konigreich Peter Collins Vereinigtes Konigreich H.W.M. 3 DNF 11
Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Vereinigtes Konigreich E.R.A. 0 DNF 10

WM-Stand nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten fünf bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte; einen Punkt gab es für die schnellste Runde. Es zählten nur die vier besten Ergebnisse aus acht Rennen.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Italien Piero Taruffi Ferrari 9
02 Italien Alberto Ascari Ferrari 9
03 Vereinigte Staaten Troy Ruttman Kuzma 8
04 Italien Giuseppe Farina Ferrari 6
05 Schweiz Rudolf Fischer Ferrari 6
06 Vereinigte Staaten Richard Rathmann Kurtis Kraft 6
07 Frankreich Jean Behra Gordini 5
08 Frankreich Robert Manzon Gordini 4
09 Vereinigte Staaten Sam Hanks Kurtis Kraft 4
10 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Cooper 3
11 Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Frazer Nash 3
12 Vereinigte Staaten Duane Carter Lesovsky 3
13 Vereinigtes Konigreich Alan Brown Cooper 2
14 Belgien Paul Frère H.W.M. 2
15 Vereinigte Staaten Art Cross Kurtis Kraft 2
16 Vereinigte Staaten Bill Vukovich Kurtis Kraft 1
17 Belgien Charles de Tornaco Ferrari 0
18 Schweiz Emmanuel de Graffenried Maserati 0
19 Belgien Johnny Claes Simca-Gordini 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
20 Schweiz Peter Hirt Ferrari 0
21 Vereinigtes Konigreich Eric Brandon Cooper 0
22 Thailand Prinz Bira Simca-Gordini 0
23 Vereinigtes Konigreich Lance Macklin H.W.M. 0
24 Belgien Roger Laurent H.W.M. 0
25 Belgien Arthur Legat Veritas 0
26 Vereinigte Staaten 48 Robert O’Brien Simca-Gordini 0
27 Australien Tony Gaze H.W.M. 0
Frankreich André Simon Ferrari 0
Vereinigte Staaten Harry Schell Maserati 0
Vereinigtes Konigreich Stirling Moss ERA / H.W.M. 0
Vereinigtes Konigreich Peter Collins H.W.M. 0
Vereinigtes Konigreich George Abecassis H.W.M. 0
Deutschland Hans Stuck A.F.M. 0
Deutschland Toni Ulmen Veritas 0
Frankreich Louis Rosier Ferrari 0
Schweiz Max de Terra Simca-Gordini 0
Vereinigtes Konigreich Robin Montgomerie-Charrington Aston 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 1. Februar 2024.
  2. Soweit nicht anders angegeben: Lang, Mike; Grand Prix 1950–1965; Haynes Publishing Group, Sparkford Sommerset 1981 S44. (ISBN 0-85429-276-4) (engl.)