Großer Preis von Belgien 1954

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 Großer Preis von Belgien 1954
Renndaten
3. von 9 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1954
Streckenprofil
Name: XVI Grand Prix de Belgique
Datum: 20. Juni 1954
Ort: Spa-Francorchamps
Kurs: Circuit de Spa-Francorchamps
Länge: 508,32 km in 36 Runden à 14,12 km

Wetter: sonnig, trocken
Pole-Position
Fahrer: Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Maserati
Zeit: 4:22,1 min
Schnellste Runde
Fahrer: Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Maserati
Zeit: 4:25,5 min (Runde 13)
Podium
Erster: Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Maserati
Zweiter: Frankreich Maurice Trintignant Italien Ferrari
Dritter: Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Italien Maserati

Der Große Preis von Belgien 1954 (offiziell XVI Grand Prix de Belgique) fand am 20. Juni auf dem Circuit de Spa-Francorchamps in Spa-Francorchamps statt und war das dritte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1954.

Bericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für alle Starter war der Große Preis von Belgien erst das zweite Rennen der Formel-1-Saison 1954, da keiner der Fahrer an dem Indianapolis 500 teilgenommen hatte. Der Schweizer Toulo de Graffenried ging bei diesem Rennen nur inoffiziell an den Start, um Aufnahmen für den Film Der Favorit (engl. Originaltitel: The Racers) zu drehen.

Nach dem 38. Indianapolis 500 führten Juan Manuel Fangio und Bill Vukovich in der Fahrerwertung mit zwei Punkten vor Giuseppe Farina und Jimmy Bryan.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fangio belegte die Pole-Position mit einer Zeit von 4:22,1 Minuten. Er ging vor José Froilán González und Farina ins Rennen.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Start ging Farina im Ferrari in Führung; Fangio war schlecht weggekommen. Nach etwa 500 Metern lautete die Reihenfolge: Gonzáles, Farina, Mike Hawthorn, Onofre Marimón, André Pilette, Maurice Trintignant, Jean Behra und Fangio. Doch am Ende der dritten Runde führte Fangio mit 2,5 Sekunden Vorsprung. In der ersten Runde waren bereits vier von 14 gestarteten Wagen ausgefallen. Am gefährlichsten hatte es Roberto Mieres getroffen. Aus dem Tank seines Wagens lief Benzin auf den Auspuff, entzündete sich, und bei etwa 130 km/h fing der Wagen in Sichtweite der Start-und-Ziel-Tribünen an zu brennen. Mieres, dessen Kleidung ebenfalls brannte, lenkte nach rechts und sprang aus dem noch fahrenden Maserati, der führerlos weiterrollte, bevor er an einer Erdböschung zum Stehen kam. Mieres zog sich verhältnismäßig leichte Verbrennungen am Rücken zu; bei dem Sprung verletzte er sich nicht.[1]

Ab Runde vier duellierten sich Fangio und Farina, bis Farina in Runde 14 mit einem Motorschaden das Rennen aufgeben musste. Fangio führte das Rennen daraufhin an und fuhr schonend, als gegen Rennende Probleme mit der Frontaufhängung seines Wagens auftraten. Trintignant im Ferrari kam dadurch an Fangio heran, konnte ihn jedoch nicht überholen.[2]

Fangio gewann damit den Großen Preis von Belgien 1954 vor Trintignant und Stirling Moss. Für Trintignant und Moss war es jeweils die erste Podestplatzierung. Die weiteren Punkte holten Hawthorn und González, die sich den Wagen teilten, sowie Pilette im Gordini. Moss und Pilette holten in diesem Rennen die ersten Weltmeisterschaftspunkte, für Pilette blieb es jedoch die einzige Punkteplatzierung.

Zu diesem Rennen traten lediglich Fahrzeuge der Marken Ferrari, Maserati und Gordini an.

In der Fahrerwertung führte nun Fangio vor Trintignant und Vukovich.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Belgien Ecurie Francorchamps 02 Belgien Jacques Swaters Ferrari 500/Ferrari 625F1 Ferrari 2.5 L4 E
Italien Scuderia Ferrari 04 Italien Giuseppe Farina Ferrari 553 Squalo/Ferrari 625F1 Ferrari 2.5 L4 P
06 Argentinien José Froilán González Ferrari 553 Squalo/Ferrari 555 Supersqualo
08 Frankreich Maurice Trintignant Ferrari 625F1
10 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn
Frankreich Equipe Gordini 12 Frankreich Jean Behra Gordini T16 Gordini 2.5 L6 E
16 Belgien Paul Frère Gordini 2.0 L6
18 Belgien André Pilette Gordini 2.5 L6
Thailand Prinz Bira 20 Thailand Prinz Bira Maserati 250F Maserati 2.5 L6 P
Vereinigtes Konigreich Equipe Moss 22 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Maserati 250F Maserati 2.5 L6 P
Argentinien Roberto Mieres 24 Argentinien Roberto Mieres Maserati A6GCM/Maserati 250F Maserati 2.5 L6 P
Italien Officine Alfieri Maserati 26 Argentinien Juan Manuel Fangio Maserati 250F Maserati 2.5 L6 P
28 Argentinien Onofre Marimón
30 Italien Sergio Mantovani

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Maserati 4:22,1 193,94 km/h 01
02 Argentinien José Froilán González Italien Ferrari 4:23,6 192,83 km/h 02
03 Italien Giuseppe Farina Italien Ferrari 4,26:0 191,10 km/h 03
04 Argentinien Onofre Marimón Italien Maserati 4:27,6 189,96 km/h 04
05 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Italien Ferrari 4:29,4 188,69 km/h 05
06 Frankreich Maurice Trintignant Italien Ferrari 4:30,0 188,27 km/h 06
07 Frankreich Jean Behra Frankreich Gordini 4:34,5 185,18 km/h 07
08 Belgien André Pilette Frankreich Gordini 4:40,0 181,54 km/h 08
09 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Italien Maserati 4:40,8 181,03 km/h 09
10 Belgien Paul Frère Frankreich Gordini 4:42,0 180,26 km/h 10
11 Italien Sergio Mantovani Italien Maserati 4:43,2 179,5 km/h 11
12 Argentinien Roberto Mieres Italien Maserati 4:43,8 179,11 km/h 12
13 Thailand Prinz Bira Italien Maserati 4:46,5 177,42 km/h 13
14 Belgien Jacques Swaters Italien Ferrari 4:54,2 172,78 km/h 14

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Maserati 36 2:44:42,4 01 4:25,5 (13.)
02 Frankreich Maurice Trintignant Italien Ferrari 36 + 24,2 06
03 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Italien Maserati 35 + 1 Runde 09
04 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Italien Ferrari 35 + 1 Runde 05
Argentinien José Froilán González
05 Belgien André Pilette Frankreich Gordini 35 + 1 Runde 08
06 Thailand Prinz Bira Italien Maserati 35 + 1 Runde 13
07 Italien Sergio Mantovani Italien Maserati 34 + 2 Runden 11
Italien Giuseppe Farina Italien Ferrari 14 DNF 3
Belgien Paul Frère Frankreich Gordini 14 DNF 10
Frankreich Jean Behra Frankreich Gordini 12 DNF 7
Argentinien Onofre Marimón Italien Maserati 3 DNF 4
Argentinien José Froilán González Italien Ferrari 1 DNF 2
Belgien Jacques Swaters Italien Ferrari 1 DNF 14
Argentinien Roberto Mieres Italien Maserati 0 DNF 12

WM-Stand nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten fünf bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte; einen Punkt gab es für die schnellste Runde. Es zählten nur die vier besten Ergebnisse aus acht Rennen.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Argentinien Juan Manuel Fangio Maserati 17
02 Frankreich Maurice Trintignant Ferrari 9
03 Vereinigte Staaten Bill Vukovich Kurtis Kraft 8
04 Argentinien José Froilán González Ferrari 6,5
05 Italien Giuseppe Farina Ferrari 6
06 Vereinigte Staaten Jimmy Bryan Kuzma 6
07 Vereinigte Staaten Jack McGrath Kurtis Kraft 5
08 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Maserati 4
09 Frankreich Élie Bayol Gordini 2
10 Belgien André Pilette Gordini 2
11 Vereinigte Staaten Mike Nazaruk Kurtis Kraft 2
12 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Ferrari 1,5
13 Vereinigte Staaten Troy Ruttman Kurtis Kraft 1,5
14 Vereinigte Staaten Duane Carter Kurtis Kraft 1,5
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
15 Thailand Prinz Bira Maserati 0
16 Vereinigte Staaten Harry Schell Maserati 0
17 Italien Sergio Mantovani Maserati 0
18 Schweiz Emmanuel de Graffenried Maserati 0
19 Italien Umberto Maglioli Ferrari 0
Argentinien Onofre Marimón Maserati 0
Argentinien Roberto Mieres Maserati 0
Frankreich Roger Loyer Gordini 0
Argentinien Jorge Daponte Maserati 0
Frankreich Louis Rosier Ferrari 0
Belgien Paul Frère Gordini 0
Frankreich Jean Behra Gordini 0
Belgien Jacques Swaters Ferrari 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Internationaler Motorsport, Jahrbuch 1954. Hrsg. ADAC und AvD, Europa-Contact Verlags-GmbH, Döffingen 1954, S. 135 u. 136.
  2. Eric Wenzel: Historisches - GP Stories - Die Rennen des Jahres 1954 - Formel 1. 2. Januar 2005, abgerufen am 7. Februar 2024.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]