Großer Preis von Frankreich 1953

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 Großer Preis von Frankreich 1953
Renndaten
5. von 9 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1953
Streckenprofil
Name: XL Grand prix de l’A.C.F.
Datum: 7. Juli 1953
Ort: Reims
Kurs: Reims
Länge: 500,82 km in 60 Runden à 8,347 km

Wetter: heiß
Pole-Position
Fahrer: Italien Alberto Ascari Italien Ferrari
Zeit: 2:41,2 min
Schnellste Runde
Fahrer: Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Maserati
Zeit: 2:41,1 min (Runde 25)
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Italien Ferrari
Zweiter: Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Maserati
Dritter: Argentinien José Froilán González Italien Maserati

Der Große Preis von Frankreich 1953 (offiziell XL Grand prix de l’A.C.F.) fand am 7. Juli auf dem Circuit de Reims-Gueux in Reims statt und war das fünfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1953.

Bericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Belgien führte Alberto Ascari in der Fahrerwertung mit zwölf Punkten vor Luigi Villoresi und mit 14 Punkten vor Bill Vukovich.

Für das Rennen 1953 wurde die Streckenführung des Kurses in Reims geändert. Der Kurs war jetzt etwa 500 m länger, was fast ausschließlich der Verlängerung der Geraden vor Thillois zugutekam. Das Ferrari-Team trat mit vier Nennungen (Ascari, Giuseppe Farina, Villoresi, Mike Hawthorn) an, ergänzt um eine private Meldung von Louis Rosier. Maserati war ebenfalls mit vier Werkswagen vertreten, die von den Argentiniern Juan Manuel Fangio, José Froilán González und Onofre Marimón sowie dem Italiener Felice Bonetto gesteuert wurden. Toulo de Graffenried steuerte einen privaten Maserati bei. Cooper war wieder mit von der Partie. Der einzige von Werk entsendete Wagen war mit einem neuen Motor von Alta ausgerüstet, während die privaten Cooper von Bob Gerard und Ken Wharton weiterhin einen Bristol-Motor installiert hatten.

Mit Fangio (zweimal), Ascari und Luigi Fagioli (jeweils einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix, wobei sich Fangio und Fagioli den Sieg 1951 teilen und Ascari das Rennen stattfand, als der Große Preis von Frankreich auf dem Rouen-les-Essarts ausgetragen wurde.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie 1953 üblich, machten die Maserati und die Ferrari die besten Startplätze unter sich aus. Die Pole-Position sicherte sich Ascari mit 2:41,2 Minuten vor dem schnellsten Maserati, der – etwas überraschend – von Bonetto gefahren wurde und Villoresi. Fangio und González bildeten die zweite Reihe.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[1] Das Rennen wäre fast ohne Ferrari gestartet worden. Im Sportwagenrennen zuvor war der Ferrari von Umberto Maglioli/Piero Carini wegen „mehrfachen Regelverstoßes“ disqualifiziert worden. Aus Protest darüber wollte Ferrari schon seine Wagen vom Grand-Prix-Start zurückziehen, als man sich in letzter Minute noch einigte. Nach vielen eher langweiligen Rennen mit totaler Ascari-Dominanz entwickelte sich der Grand Prix von Frankreich zu einem sehr abwechslungsreichen Rennen. Aus der zweiten Reihe fuhr González an die Spitze des Feldes. Er hatte seinen Maserati nur halb voll betanken lassen und versuchte, den Gewichtsvorteil in schnellere Rundenzeiten umzusetzen, um sich einen Stopp zum Nachtanken leisten zu können. Bis zu seinem Stopp genau bei Halbzeit des Rennens in Runde 30 war sein Vorsprung jedoch nicht groß genug, um seine Spitzenposition zu halten. Er fiel auf den sechsten Platz zurück. Hinter González hatte sich schon in den ersten Runden des Rennens eine Kampfgruppe aus Ascari, Bonetto, Villoresi, Hawthorn, Fangio und Farina gebildet, aus der als Erster Bonetto mit einem Dreher ausschied. Nach González Stopp kämpfte diese Gruppe um den Sieg. Langsam lösten sich Hawthorn und Fangio etwas aus der Gruppe und führten rundenlang ein hart umkämpftes Duell um den Sieg, in dem die Führung in fast jeder Runde oft mehrmals wechselte. Entschieden wurde das Duell schließlich durch einen Schaltfehler oder Getriebeprobleme Fangios in der letzten Runde, durch den Hawthorn genügend Vorsprung herausfahren konnte, um mit einem Vorsprung von genau einer Sekunde zu siegen.[2] González gelang es, sich nach seinem Stopp wieder durch das gesamte Verfolgerfeld zu kämpfen, um letztendlich von Fangio nur um 0,4 Sekunden geschlagen zu werden. Ascari folgte 3,2 s später als Vierter.

In der Fahrerwertung blieb Ascari vorne, neuer Zweiter war Hawthorn vor Villoresi.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Frankreich Equipe Gordini 02 Frankreich Jean Behra Gordini T16 (1952) Gordini 2.0 L6 E
04 Frankreich Maurice Trintignant
06 Vereinigte Staaten 48 Harry Schell
08 Argentinien Roberto Mieres
Italien Scuderia Ferrari 10 Italien Alberto Ascari Ferrari 500 Ferrari 2.0 L4 P
12 Italien Luigi Villoresi
14 Italien Giuseppe Farina
16 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn
Italien Officine Alfieri Maserati 18 Argentinien Juan Manuel Fangio Maserati A6SSG Maserati 2.0 L6 P
20 Argentinien José Froilán González
22 Argentinien Onofre Marimón
24 Italien Felice Bonetto
Vereinigtes Konigreich HWM 26 Vereinigtes Konigreich Lance Macklin HWM 53 Alta 1.5 D
28 Vereinigtes Konigreich Peter Collins
30 Frankreich Yves Giraud-Cabantous
Monaco Team Louis Chiron 32 Monaco Louis Chiron OSCA 20 OSCA P
Frankreich Team Élie Bayol 34 Frankreich Élie Bayol OSCA 20 OSCA P
Vereinigtes Konigreich Cooper 36 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Cooper T24 Alta 1.5 D
Vereinigtes Konigreich Team Bob Gerard 38 Vereinigtes Konigreich Frederic Roberts-Gerard Cooper T23 Bristol 2.0 L6 D
Vereinigtes Konigreich Team Ken Wharton 40 Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Cooper T23 Bristol 2.0 L6 D
Vereinigtes Konigreich Connaught 42 Thailand Prinz Bira Connaught A Francis 2.0 L4 D
50 Vereinigtes Konigreich Roy Salvadori
Frankreich Ecurie Rosier 44 Frankreich Louis Rosier Ferrari 500 Ferrari 2.0 L4 D
Schweiz Team Emmanuel de Graffenried 46 Schweiz Emmanuel de Graffenried Maserati A6SSG Maserati 2.0 L6 P
Belgien Ecurie Belge 48 Belgien Johnny Claes Connaught A Francis 2.0 L4 E

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit km/h Startreihe
01 Italien Alberto Ascari Italien Ferrari 2:41,2 186,41 1 R
02 Italien Felice Bonetto Italien Maserati 2:41,5 186,06 1 M
03 Italien Luigi Villoresi Italien Ferrari 2:41,9 185,60 1 L
04 Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Maserati 2:42,0 185,49 2 R
05 Argentinien José Froilán González Italien Maserati 2:42,4 185,03 2 L
06 Italien Giuseppe Farina Italien Ferrari 2:42,5 184,92 3 R
07 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Italien Ferrari 2:43,5 183,79 3 M
08 Argentinien Onofre Marimón Italien Maserati 2:44,7 182,45 3 L
09 Schweiz Emmanuel de Graffenried Italien Maserati 2:46,1 180,91 4 R
10 Frankreich Louis Rosier Italien Ferrari 2:49,6 177,18 4 L
11 Thailand Prinz Bira Vereinigtes Konigreich Connaught 2:53,2 173,49 5 R
12 Vereinigtes Konigreich Frederic Roberts-Gerard Vereinigtes Konigreich Cooper 2:54,2 172,50 5 M
13 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Vereinigtes Konigreich Cooper 2:55,7 171,03 5 L
14 Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Vereinigtes Konigreich Cooper 2:55,8 170,93 6 R
15 Frankreich Élie Bayol Italien OSCA 2:56,9 169,87 6 L
16 Vereinigtes Konigreich Lance Macklin Vereinigtes Konigreich H.W.M. 2:57,2 169,58 7 R
17 Vereinigtes Konigreich Peter Collins Vereinigtes Konigreich H.W.M. 3:02,0 165,11 7 M
18 Frankreich Yves Giraud-Cabantous Vereinigtes Konigreich H.W.M. 3:06,7 160,95 7 L
19 Vereinigtes Konigreich Roy Salvadori Vereinigtes Konigreich Connaught 3:23,0 148,03 8 R
20 Vereinigte Staaten 48 Harry Schell Frankreich Gordini 3:25,8 146,01 8 L
21 Belgien Johnny Claes Vereinigtes Konigreich Connaught 4:06,5 121,90 9 R
22 Frankreich Jean Behra Frankreich Gordini keine Zeit 9 M
23 Frankreich Maurice Trintignant Frankreich Gordini keine Zeit 9 L
24 Argentinien Roberto Mieres Frankreich Gordini keine Zeit 10 R
25 Monaco Louis Chiron Italien OSCA keine Zeit 10 L

Rennergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Italien Ferrari 60 2:44:18,6 07 2:41,7
02 Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Maserati 60 + 1,0 04 2:41,1 (25.)
03 Argentinien José Froilán González Italien Maserati 60 + 1,4 05 2:41,9
04 Italien Alberto Ascari Italien Ferrari 60 + 4,6 01 2:41,1
05 Italien Giuseppe Farina Italien Ferrari 60 + 1:07,6 06 2:41,6
06 Italien Luigi Villoresi Italien Ferrari 60 + 1:15,9 03 2:41,8
07 Schweiz Emmanuel de Graffenried Italien Maserati 58 + 2 Runden 09 2:47,5
08 Frankreich Louis Rosier Italien Ferrari 56 + 4 Runden 10 2:51,9
09 Argentinien Onofre Marimón Italien Maserati 55 + 5 Runden 08 2:42,2
10 Frankreich Jean Behra Frankreich Gordini 55 + 5 Runden 22 2:47,8
11 Vereinigtes Konigreich Frederic Roberts-Gerard Vereinigtes Konigreich Cooper 55 + 5 Runden 12 2:55,7
12 Belgien Johnny Claes Vereinigtes Konigreich Connaught 53 + 7 Runden 21 2:57,1
13 Vereinigtes Konigreich Peter Collins Vereinigtes Konigreich H.W.M. 52 + 8 Runden 17 2:59,8
14 Frankreich Yves Giraud-Cabantous Vereinigtes Konigreich H.W.M. 50 + 10 Runden 18 3:04,5
15 Monaco Louis Chiron Italien OSCA 43 + 17 Runden 25 2:51,8
Italien Felice Bonetto Italien Maserati 42 DNF 02 2:44,5
Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Vereinigtes Konigreich Cooper 38 DNF 13 2:52,5
Thailand Prinz Bira Vereinigtes Konigreich Connaught 29 DNF 11 2:49,0
Frankreich Élie Bayol Italien OSCA 18 DNF 15 2:55,6
Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Vereinigtes Konigreich Cooper 17 DNF 14 2:55,3
Frankreich Maurice Trintignant Frankreich Gordini 14 DNF 23 2:45,3
Vereinigtes Konigreich Lance Macklin Vereinigtes Konigreich H.W.M. 8 DNF 16 2:58,1
Vereinigte Staaten 48 Harry Schell Frankreich Gordini 4 DNF 20 2:53,4
Argentinien Roberto Mieres Frankreich Gordini 4 DNF 24 2:51,4
Vereinigtes Konigreich Roy Salvadori Vereinigtes Konigreich Connaught 2 DNF 19 2:54,5

WM-Stand nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten fünf bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte; einen Punkt gab es für die schnellste Runde. Es zählten nur die vier besten Ergebnisse aus acht Rennen.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Italien Alberto Ascari Ferrari 28
02 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Ferrari 14
03 Italien Luigi Villoresi Ferrari 13
04 Argentinien José Froilán González Maserati 11
05 Vereinigte Staaten 48 Bill Vukovich Kurtis Kraft 9
06 Italien Giuseppe Farina Ferrari 8
07 Argentinien Juan Manuel Fangio Maserati 7
08 Vereinigte Staaten 48 Art Cross Kurtis Kraft 6
09 Schweiz Emmanuel de Graffenried Maserati 5
10 Argentinien Onofre Marimón Maserati 4
11 Italien Felice Bonetto Maserati 2
12 Argentinien Oscar Gálvez Maserati 2
13 Vereinigte Staaten 48 Sam Hanks Kurtis Kraft 2
14 Vereinigte Staaten 48 Duane Carter Kurtis Kraft 2
15 Vereinigte Staaten 48 Jack McGrath Kurtis Kraft 2
16 Frankreich Maurice Trintignant Gordini 2
17 Vereinigte Staaten 48 Fred Agabashian Kurtis Kraft 1,5
18 Vereinigte Staaten 48 Paul Russo Kurtis Kraft 1,5
19 Frankreich Jean Behra Gordini 0
20 Frankreich Louis Rosier Ferrari 0
21 Vereinigte Staaten 48 Harry Schell Gordini 0
22 Vereinigte Staaten 48 John Barber Cooper 0
23 Vereinigtes Konigreich Peter Collins H.W.M. 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
24 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Cooper / Connaught 0
25 Vereinigtes Konigreich Alan Brown Cooper 0
26 Vereinigte Staaten 48 Fred Wacker Gordini 0
27 Vereinigtes Konigreich Frederic Roberts-Gerard Cooper 0
28 Belgien Johnny Claes Connaught / Maserati 0
29 Belgien Paul Frère H.W.M. 0
30 Belgien André Pilette Connaught 0
31 Frankreich Yves Giraud-Cabantous H.W.M. 0
32 Monaco Louis Chiron OSCA 0
Frankreich Robert Manzon Gordini 0
Argentinien Carlos Menditéguy Gordini 0
Argentinien Adolfo Schwelm-Cruz Cooper 0
Argentinien Pablo Birger Simca-Gordini 0
Vereinigtes Konigreich Kenneth McAlpine Connaught 0
Argentinien Roberto Mieres Gordini 0
Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Cooper 0
Vereinigtes Konigreich Roy Salvadori Connaught 0
Vereinigtes Konigreich Lance Macklin H.W.M. 0
Belgien Georges Berger Simca-Gordini 0
Belgien Arthur Legat Veritas 0
Thailand Prinz Bira Connaught 0
Frankreich Élie Bayol OSCA 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Soweit nicht anders angegeben basierend auf: Lang, Mike; Grand Prix 1950–1965; Haynes Publishing Group, Sparkford Sommerset 1981 S59f. (ISBN 0-85429-276-4) (engl.)
  2. Nye, Doug und Moss, Stirling: Fangio, Heel Verlag Königswinter; S. 94. (ISBN 3-89365-236-1)