Großer Preis von Großbritannien 1980

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

 Großer Preis von Großbritannien 1980
Renndaten
8. von 14 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1980
Streckenprofil
Name: XXXIII British Grand Prix
Datum: 13. Juli 1980
Ort: Fawkham
Kurs: Brands Hatch Circuit
Länge: 319,732 km in 76 Runden à 4,207 km

Wetter: bewölkt, aber trocken
Zuschauer: ~ 100.000
Pole-Position
Fahrer: Frankreich Didier Pironi Frankreich Ligier
Zeit: 1:11,004 min
Schnellste Runde
Fahrer: Frankreich Didier Pironi Frankreich Ligier
Zeit: 1:12,368 min
Podium
Erster: Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams
Zweiter: Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham
Dritter: Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Williams

Der Große Preis von Großbritannien 1980 fand am 13. Juli auf dem Brands Hatch Circuit statt und war das achte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1980.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das finanziell angeschlagene Shadow-Team trat nicht mehr an. Stattdessen wurde das Teilnehmerfeld für den Britischen Grand Prix durch einen Wagen des Privatteams RAM Racing aufgestockt, das erstmals seit dem Großen Preis der Niederlande 1977 wieder antrat. Es kam ein Williams FW07 zum Einsatz, der von Rupert Keegan pilotiert wurde. Ein weiteres Kundenfahrzeug dieses Typs meldete das erstmals antretende Privatteam Brands Hatch Racing für die Grand-Prix-Debütantin Desiré Wilson, die wenige Wochen zuvor an gleicher Stelle ein Rennen zur Aurora-AFX-Serie gewonnen hatte.

Bei Brabham wurde Ricardo Zunino durch Héctor Rebaque ersetzt, der somit nach zwei Saisons mit seinem eigenen Privatteam erstmals wieder für ein Werksteam an den Start gehen durfte.

Das Fittipaldi-Team brachte ein erstes Exemplar des neuen Modells F8 mit an die Rennstrecke, welches von Teamchef Emerson Fittipaldi pilotiert wurde, während Keke Rosberg weiterhin den herkömmlichen F7 steuerte.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Ligier-Stammfahrer Didier Pironi und Jacques Laffite qualifizierten sich für die erste Startreihe vor den beiden Williams-Piloten Alan Jones und Carlos Reutemann. Nelson Piquet teilte sich die dritte Reihe mit Bruno Giacomelli.

Für die Teams Renault und Ferrari verlief das Training erneut unbefriedigend. Die Startplätze 13 und 16 beziehungsweise 19 und 23 wurden zum Teil auf Probleme mit den Michelin-Reifen zurückgeführt, die die beiden Teams nach wie vor exklusiv einsetzten.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während die ersten drei Piloten der Startaufstellung ihre Positionen in der ersten Kurve verteidigen konnten, verlor Reutemann seinen vierten Platz an Piquet. Die Reihenfolge der ersten sieben änderte sich daraufhin erst wieder in der 17. Runde, als Giacomelli die Box ansteuerte, um neue Reifen montieren zu lassen, wodurch er seinen siebten Platz an Derek Daly abgeben musste.

In Runde 19 musste Pironi aufgrund eines Reifenschadens verlangsamen und ebenfalls die Box aufsuchen. Nach einem lange andauernden Boxenstopp kehrte er als Letztplatzierter auf die Strecke zurück und startete eine bemerkenswerte Aufholjagd, die ihn bis zum 54. Umlauf wieder bis auf den fünften Rang nach vorn brachte.

Als Laffite in Runde 31 ebenfalls infolge eines Reifenschadens verunfallte, übernahm Jones die Spitzenposition mit komfortablem Vorsprung vor Piquet, Reutemann und Daly. In der 64. Runde wurde der Fünftplatzierte Pironi erneut Opfer eines Reifenschadens. Die Anzahl von drei Reifenschäden bei Ligier innerhalb nur eines Rennens wurde zum Anlass für genauere Untersuchungen genommen. Später stellte sich heraus, dass Materialschäden an den Felgen die Ursache waren.

Jones gewann vor Piquet, Reutemann und Daly. Den fünften Platz sicherte sich Jean-Pierre Jarier vor Alain Prost.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 1 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Ferrari 312T5 Ferrari 015 3.0 F12 M
2 Kanada Gilles Villeneuve
Vereinigtes Konigreich Candy Tyrrell Team 3 Frankreich Jean-Pierre Jarier Tyrrell 010 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
4 Irland Derek Daly
Vereinigtes Konigreich Parmalat Racing Team 5 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham BT49 G
6 Mexiko Héctor Rebaque
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren 7 Vereinigtes Konigreich John Watson McLaren M29B G
8 Frankreich Alain Prost
Deutschland Team ATS 9 Schweiz Marc Surer ATS D4 G
Vereinigtes Konigreich Team Essex Lotus 11 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 81 G
12 Italien Elio de Angelis
Vereinigtes Konigreich Unipart Racing Team 14 Niederlande Jan Lammers Ensign N180 G
Frankreich Équipe Renault Elf 15 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Renault RE20 Renault EF1 1.5 V6t M
16 Frankreich René Arnoux
Brasilien 1968 Skol Fittipaldi Team 20 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi F8 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
21 Finnland Keke Rosberg Fittipaldi F7
Italien Marlboro Team Alfa Romeo 22 Frankreich Patrick Depailler Alfa Romeo 179 Alfa Romeo 1260 3.0 V12 G
23 Italien Bruno Giacomelli
Frankreich Équipe Ligier Gitanes 25 Frankreich Didier Pironi Ligier JS11/15 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
26 Frankreich Jacques Laffite
Vereinigtes Konigreich Albilad-Williams Racing Team 27 Australien Alan Jones Williams FW07B G
28 Argentinien Carlos Reutemann
Vereinigtes Konigreich Warsteiner Arrows Racing Team 29 Italien Riccardo Patrese Arrows A3 G
30 Deutschland Jochen Mass
Italien Osella Squadra Corse 31 Vereinigte Staaten Eddie Cheever Osella FA1 G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brands Hatch Racing 43 Sudafrika 1961 Desiré Wilson Williams FW07 G
Vereinigtes Konigreich RAM/Williams Grand Prix Engineering 50 Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Qualifikationstraining 1 Qualifikationstraining 2 Start
Zeit Ø-Geschwindigkeit Zeit Ø-Geschwindigkeit
01 Frankreich Didier Pironi Frankreich Ligier-Ford 1:11,004 213,301 km/h 1:11,017 213,262 km/h 01
02 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Ford 1:11,749 211,086 km/h 1:11,395 212,133 km/h 02
03 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:11,609 211,499 km/h 1:11,630 211,437 km/h 03
04 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:11,839 210,821 km/h 1:11,629 211,440 km/h 04
05 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:13,089 207,216 km/h 1:11,634 211,425 km/h 05
06 Italien Bruno Giacomelli Italien Alfa Romeo 1:15,208 201,378 km/h 1:12,128 209,977 km/h 06
07 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:12,759 208,156 km/h 1:12,634 208,514 km/h 07
08 Frankreich Patrick Depailler Italien Alfa Romeo 1:13,189 206,933 km/h 1:14,083 204,436 km/h 08
09 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:14,780 202,530 km/h 1:13,400 206,338 km/h 09
10 Irland Derek Daly Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:14,011 204,634 km/h 1:13,469 206,144 km/h 10
11 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:14,926 202,135 km/h 1:13,666 205,593 km/h 11
12 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:13,717 205,451 km/h 1:13,916 204,897 km/h 12
13 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 1:14,278 203,899 km/h 1:13,749 205,361 km/h 13
14 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:14,617 202,973 km/h 1:13,859 205,056 km/h 14
15 Schweiz Marc Surer Deutschland ATS-Ford 1:14,948 202,076 km/h 1:13,953 204,795 km/h 15
16 Frankreich René Arnoux Frankreich Renault 1:14,170 204,196 km/h 1:13,967 204,756 km/h 16
17 Mexiko Héctor Rebaque Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:15,307 201,113 km/h 1:14,226 204,042 km/h 17
18 Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:15,259 201,241 km/h 1:14,236 204,014 km/h 18
19 Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 1:14,754 202,601 km/h 1:14,296 203,849 km/h 19
20 Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Osella-Ford 1:15,233 201,311 km/h 1:14,517 203,245 km/h 20
21 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:16,942 196,839 km/h 1:14,560 203,128 km/h 21
22 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 6:39,105 37,948 km/h 1:14,580 203,073 km/h 22
23 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari 1:15,370 200,945 km/h 1:15,430 200,785 km/h 23
24 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:17,416 195,634 km/h 1:15,423 200,803 km/h 24
DNQ Niederlande Jan Lammers Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:17,274 195,993 km/h 1:15,596 200,344 km/h
DNQ Finnland Keke Rosberg Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 1:17,198 196,186 km/h 1:15,845 199,686 km/h
DNQ Sudafrika 1961 Desiré Wilson Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:17,624 195,110 km/h 1:16,315 198,456 km/h

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 76 0 1:34:49,228 03 1:13,179
02 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 76 0 + 11,007 05 1:13,375
03 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 76 0 + 13,285 04 1:13,225
04 Irland Derek Daly Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 75 0 + 1 Runde 10 1:14,348
05 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 75 0 + 1 Runde 11 1:15,129
06 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 75 1 + 1 Runde 07 1:14,118
07 Mexiko Héctor Rebaque Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 74 0 + 2 Runden 17 1:15,738
08 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 74 1 + 2 Runden 12 1:15,625
09 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 73 0 + 3 Runden 21 1:16,945
10 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari 73 1 + 3 Runden 23 1:15,742
11 Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 73 1 + 3 Runden 18 1:16,780
12 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 72 0 + 4 Runden 22 1:17,259
13 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 69 1 + 7 Runden 24 1:17,306
Frankreich René Arnoux Frankreich Renault 67 1 NC 16 1:15,378 nicht gewertet
Frankreich Didier Pironi Frankreich Ligier-Ford 63 1 DNF 01 1:12,368 Reifenschaden
Schweiz Marc Surer Deutschland ATS-Ford 59 0 DNF 15 1:15,661 Motorschaden
Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 57 0 DNF 09 1:15,218 Getriebeschaden
Italien Bruno Giacomelli Italien Alfa Romeo 42 1 DNF 06 1:15,058 Unfall
Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 35 2 DNF 19 1:15,837 Motorschaden
Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Ford 30 0 DNF 02 1:14,067 Reifenschaden
Frankreich Patrick Depailler Italien Alfa Romeo 27 1 DNF 08 1:15,786 Motorschaden
Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Osella-Ford 17 1 DNF 20 1:19,136 Aufhängungsschaden
Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 16 1 DNF 14 1:17,318 Aufhängungsschaden
Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 06 0 DNF 13 1:17,225 Motorschaden

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Australien Alan Jones Williams 37
02 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham 31
03 Frankreich Didier Pironi Ligier 23
04 Frankreich René Arnoux Renault 23
05 Argentinien Carlos Reutemann Williams 20
06 Frankreich Jacques Laffite Ligier 16
07 Italien Riccardo Patrese Arrows 7
08 Italien Elio de Angelis Lotus 6
09 Irland Derek Daly Tyrrell 6
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
10 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi 5
11 Frankreich Jean-Pierre Jarier Tyrrell 4
12 Deutschland Jochen Mass Arrows 4
13 Frankreich Alain Prost McLaren 4
14 Finnland Keke Rosberg Fittipaldi 4
15 Vereinigtes Konigreich John Watson McLaren 3
16 Kanada Gilles Villeneuve Ferrari 3
17 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Ferrari 2
18 Italien Bruno Giacomelli Alfa Romeo 2

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Williams 57
02 Frankreich Ligier 39
03 Vereinigtes Konigreich Brabham 31
04 Frankreich Renault 23
05 Vereinigtes Konigreich Arrows 11
06 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 10
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Brasilien 1968 Fittipaldi 9
08 Vereinigtes Konigreich McLaren 7
09 Vereinigtes Konigreich Lotus 6
10 Italien Ferrari 5
11 Italien Alfa Romeo 2

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 29. September 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 29. September 2012)
  3. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 20. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 29. September 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]